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Karl-Heine-Platz "Knochenplatz"

04229 Leipzig-Lindenau

Bildinhalt:
"Musikkapelle" von Hartmut Klopsch: Clownstruppe in Uniform. Quertreiber oder Blockflöte?

zur Geschichte

Dieser Platz entstand vor fast 200 Jahren
am südlichen Rande der Landgemeinde Lindenau westlich von Leipzig. Es handelt sich um das Flurstück 79 der Gemarkung Lindenau mit einer amtlichen Fläche von 8.140 m².

Seit dem Mittelalter
befanden sich hier jahrhundertelang Ackerflächen, die von Lindenauer Bauern bewirtschaftet wurden. Die Felder endeten direkt an der uralten Ost-West-Handels- und Heerstraße VIA REGIA (heute u. a. die Jahnallee, die Felsenkellerstraße, die Karl-Heine-Straße, die Alte Salzstraße). Der Straßenverlauf wurde zur Flurgrenze zwischen den Dörfern.

Am 12. September 1844
wurde auf diesem Platz der zweite Friedhof der Gemeinde Lindenau eingeweiht. Der erste Friedhof, der alte Gottesacker, lag an der ursprünglich romanischen Dorfkirche von Lindenau (heute Rietschelstraße 10).
Bereits nach knapp 25 Jahren wurde die Lindenauer Begräbnisstätte im Jahr 1869 von der südlichen Flurgrenze des Dorfes an die nördliche Flurgrenze an der Merseburger Straße verlegt, wo sich heute der (dritte) Lindenauer Friedhof befindet (> Merseburger Straße 148).
Noch 150 Jahre später wird der Karl-Heine-Platz im Volksmund deshalb auch "Knochenplatz" genannt.

1887
noch Gottesacker mit der Anschrift Albertstraße 14 (=Karl-Heine-Straße)

Nach der Entwidmung und Schließung des ehemaligen Friedhofs wurde hier ein Schmuckplatz gestaltet.

Im Januar 1897
eröffnete an der Westseite des Platzes ein öffentliches städtisches Brausebad ("Volksbrausebad", Aurelienstr. 3-9). Das Gebäude wurde später als Lokal für die Nationale Front der DDR bzw. Tanzlokal genutzt.

Ende 1904
wurde unter Oberbürgermeister Dr. Carl Bruno Tröndlin beschlossen, den Platz des ehemaligen Lindenauer Friedhofs "Karl-Heine-Platz" zu nennen.

Die öffentliche Toilettenanlage am östlichen Rande des Platzes wurde vor etwa 25 Jahren ersatzlos abgerissen.

Im Corona-Jahr 2020
wurde dieser öffentliche Spielplatz im Stadtteil Lindenau neu gestaltet

ehemalige Bäder in Lindenau (Auswahl, unvollständige Liste):
> Fluß-Badeanstalt im Kuhburger Wasser Luppenstraße 18
> Georgbad Georgplatz 4
> Lindenbad GutsMuthsstraße 27
> Städtisches Volksbrausebad III, Lindenau, Karl-Heine-Platz
> Westbad Marktstraße 2

Quellen/Literatur/Weblinks zur Geschichte dieses Grundstückes:
- Archivalien und Sammlungsgut: Archiv der Ev.-Luth. Nathanaelkirchgemeinde Leipzig, Archiv Ev.-Luth. Friedhofsverband Leipzig, Geographische Zentralbibliothek des Leibniz-Instituts für Länderkunde, Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Stadtarchiv Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
- Adreß-Buch für Lindenau-Plagwitz und Neu-Schleußig 1887
- Leipziger Adressbuch 1899, 1905
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.


Bildinhalt: Karl-Heine-Platz im Februar 2021
Karl-Heine-Platz im Februar 2021
 

aktuell

Noch immer wird der Karl-Heine-Platz im Volksmund auch "Knochenplatz" genannt.
Eine öffentliche Toilettenanlage, wie sie vor etwa 25 Jahren am Rande des Karl-Heine-Platzes abgerissen wurde, fehlt noch immmer.

ehemals Tanzlokal Pi 1, seit 2018:
Gaya Dance Club Lounge
Karl-Heine-Platz 1
04229 Leipzig


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