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Häuserliste

Merseburger Straße 148 Friedhof Lindenau

04177 Leipzig-Lindenau

Bildinhalt: Hier ruhen die am 9. Juli 1883 beim Bau der neuen Lindenauer Dorfkirche - der heutigen Nathanaelkirche - verunglückten Zimmerleute
August Moritz Rüdiger, 
Ernst Heinrich Gruner, 
Carl Ernst Thielemann
Hier ruhen die am 9. Juli 1883 beim Bau der neuen Lindenauer Dorfkirche - der heutigen Nathanaelkirche - verunglückten Zimmerleute August Moritz Rüdiger, Ernst Heinrich Gruner, Carl Ernst Thielemann

Geschichte

1885 = Merseburger Straße 15 Neuer Gottesacker
1889 = Merseburger Straße 70 Gottesacker
1893 = Merseburger Straße 70 Friedhof
1894 = Merseburger Straße 148 Friedhof
1900 = Merseburger Straße 148 Friedhof

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand der bereits dritte Lindenauer Friedhof. Mit einst fast 11 ha ist er der größte kirchliche Friedhof in Leipzig.
Auf dem Friedhof befindet sich eine Vielzahl bedeutender Grabstätten, wie zum Beispiel die des Lindenauers Arztes Dr. Ferdinand Goetz, der neben Friedrich Ludwig Jahn als Mitbegründer der deutschen Turnbewegung gilt. Erwähnenswert ist auch die Grabanlage der Diakonissen des gleichnamigen benachbarten Krankenhauses. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Industrie, Handwerk und Handel sowie Politik, Sport und Kultur wurden hier beerdigt.

Sie finden hier z. B. die Gräber von

Heinrich Barchfeld (1889-1952), Kunsthändler und Galerist in Leipzig, Gründer und Inhaber der Kunsthandlung Heinrich Barchfeld in Leipzig (1922-1950)

August Friedrich Böhme (1811-1870), Corrector, Turner, Feuerwehrmann, Demokrat, Redakteur des Lindenau-Plagwitzer Wochenblattes, Mitherausge- ber des Statistischen Jahrbuchs der Turnvereine Deutschlands 1865 [betr. 1. November 1864]

Bernhard Claus (1867-1942), Lehrer, Demokrat, Politiker (DDP), in der Weimarer Republik Mitglied der Sächsischen Volkskammer (1919-1920) und des Sächsischen Landtags (1.-5. Wahlperiode, 1920-1933)

Walter Ebert (1884-1924 verunglückt in Magdeburg), Radrennfahrer, Steher, von 1906-1914 und 1919-1924 Profi, Zweiter bei der deutschen Steher-Meisterschaft 1912

Carl Fischer (1860-1917), Architekt (u. a. ehem. Kaufhaus Held; Theaterhaus am Lindenauer Markt). Um 1895 war der Architekt F. C. Fischer Districts-Vorsteher einer der sechs Armendistricte (Nr. 63 b) von Leipzig-Lindenau.

Roland Frenzel (1938-2004), Maler und Zeichner

Fred Frohberg (1925-2000), Schlagersänger ("Zwei gute Freunde")

Minna Goetz, geb. Dornblüth (1828-1917), 1898 Vorsteherin des Frauenvereins zu Lindenau, Mutter von Max Goetz (*1855, Arzt), Paul Goetz (*1856), Fanny Goetz (*1864) und von Walter Goetz (*1867 in Lindenau bei Leipzig, Historiker, Publizist und DDP-Politiker).

Fanny Goetz (3.7.1865[!]-7.5.1947), engagierte sich für die Verbesserung der Frauenkleidung, insbesondere für das Schulturnkleid. 1917 war sie die erste von den Leipziger Stadtverordneten gewählte Frau, die besoldete Vorsteherin eines Armendistrikts wurde, und ab 1919 eine von zehn Frauen, die als gewählte Leipziger Stadtverordnete der Deutschen Demokratischen Partei arbeiteten.

Ferdinand Goetz (1826-1915), Dr. med., Arzt und Geburtshelfer, auch Wund- und Bezirks-Impfarzt, Geheim. Sanitätsrat, Herausgeber der Deutschen Turnzeitung (1859-1863), Geschäftsführer der Deutschen Turnerschaft/DT (1863-1895), Vorsitzender der Deutschen Turnerschaft (1895-1915); ab 1872 Mitglied des Kreisausschusses der Königlichen Kreishaupt- mannschaft Leipzig, Mitglied des Norddeutschen Reichstages 1867-1870, Mitglied des Deutschen Reichstages. Dr. med. Ferdinand Goetz war 1880 auch Vorsitzender des Lindenauer Bürgervereins, Vorsitzender des Lindenauer Männer-Turnvereins (MTV), Vorsitzender des Lindenau-Plagwitzer Frauenvereins, Vorsitzender des Lindenau-Plagwitzer Kranken- und Begräbnißvereins und Vorsitzender des Lindenau-Plagwitzer Spar- und Vorschußvereins; 1890 auch stellvertretender Vorsitzender des Lindenau-Plagwitzer Gewerbevereins.

Paul Goetz (1856-1945), königl. Baurat, Eisenbahningenieur und Direktor der Leipziger Straßenbahngesellschaft

Fedor Gross (1874-1952), Inhaber einer Eisen-warenhandlung in der Josephstraße (Eisen-Gross)

Kurt Kobe (1943-2016), Pfarrer, Bausoldat von Herbst 1964 bis Frühjahr 1966 im ersten Jahrgang nach dem Aufstellen der waffenlosen Baueinheiten

Paul Küstner (1896-1945), Diplom-Volkswirt, Opfer der nationalsozialistischen Diktatur, Namensgeber der Paul-Küstner-Straße

Louis Mühlig, Gutsbesitzer und Friedensrichter in Lindenau, 1885-1890 Mitglied des Sächsischen Landtages

Georg Carl Bruno Müller (1853-1920), Apotheker in Lindenau, Gründer der Flora-Apotheke

Gustav Adolph Offenhauer (1831-1890), Gründer der Dampfbrauerei Lindenau G. A. Offenhauer in der Kaiserstraße 1-3 (Kaiser-Wilhelm-Straße 1-3, heute Endersstraße)

Rolf Recknagel (1918-2006), Schriftsteller, Biograph (B. Traven = Ret Marut), Literaturwissenschaftler, und seine Tochter Amrei Pannach (24.2.1951-2.4.2019)

Adolph Richter, Photograph

Hannelore Röhl (1934-2021), ehrenamtliche Galeristin im Kulturbund; Textildesignerin, Malerin und Kunstpädagogin

Karl Friedrich Scheithauer (1873-1962), Stenografie-Erfinder, Stenograf, Schriftsteller, Übersetzer für 12 europäische Sprachen

Max Schwimmer (1895-1960), Maler, Grafiker, Illustrator

Thomas Tittel (1975-2013), Triathlet, sein größter Erfolg war der Vize-Europameistertitel 2009 in Prag

Carl Andreas Weichelt (1847-1926), Fabrikant, Geh. Kommerzienrat, Seniorchef der Eisengießerei Meier & Weichelt, Beirat und Ehrenmitglied der Mitteldeutsch-Sächsischen Gruppe im Verein Deutscher Eisengießereien

Wilhelm Julius Wiesehügel, Kaufmann, richtete am 1.8.1859 in seiner "Colonial-, Material-, Farbwaren-, Tabak- und Cigarrenhandlung" am Lindenauer Markt (damals Lindenauer Markt 23) die erste Landpoststelle im Königreich Sachsen ein

Hier ruhen die am 9. Juli 1883 beim Kirchenbau verunglückten Zimmerleute
August Moritz Rüdiger
Ernst Heinrich Gruner
Carl Ernst Thielemann

Quellen/Literatur/Weblinks: u. a.
- Adreßbuch sämmtlicher Einwohner der Vororte von Leipzig, sowie aller übrigen Gemeinden der Amtshauptmannschaft Leipzig 1880
- Adreß-Buch für Lindenau-Plagwitz und Neu-Schleußig 1885
- Adreß-Buch für Lindenau 1889
- Leipziger Adressbuch 1892, 1893, 1894, 1895, 1900
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.


Bildinhalt: Ziel von Besuchern aus ganz Deutschland:
Das Grab von Dr. med. Ferdinand Goetz (1826-1915), Geheim. Sanitätsrat, Herausgeber der Deutschen Turnzeitung (1859-1863), Geschäftsführer der Deutschen Turnerschaft/DT (1863-1895), Vorsitzender der Deutschen Turnerschaft (1895-1915); Mitglied des Norddeutschen Reichstages 1867-1870, mehrmals Mitglied des Deutschen Reichstages
Ziel von Besuchern aus ganz Deutschland: Das Grab von Dr. med. Ferdinand Goetz (1826-1915), Geheim. Sanitätsrat, Herausgeber der Deutschen Turnzeitung (1859-1863), Geschäftsführer der Deutschen Turnerschaft/DT (1863-1895), Vorsitzender der Deutschen Turnerschaft (1895-1915); Mitglied des Norddeutschen Reichstages 1867-1870, mehrmals Mitglied des Deutschen Reichstages
 

aktuell

Die nächste öffentliche Friedhofsführung "Rundgang über den Friedhof Lindenau" (älterer Teil) findet am Ostermontag, 1. April 2024, 14:00 Uhr statt.

Der bereits dritte Lindenauer Friedhof wurde in der zweiten Hälfte (nach 1865) des 19. Jahrhunderts angelegt.
Der Lindenauer Arzt Dr. Ferdinand Goetz, der 1863 das deutsche Turnfest in Leipzig leitete und lange Zeit der Vorsitzende der deutschen Turnerschaft war, fand hier sein Ruhestätte. Das Grabmal von Max Schwimmer erinnert an den bekannten Maler Sachsens des 20. Jahrhunderts. Die Gräber der Diakonissen des benachbarten Krankenhauses sowie - nach Krieg, Flucht und Vertreibung - aus dem schlesischen Grünberg sind hier angelegt worden. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Kunst und Kultur sowie Industrie, Handel und Handwerk werden vorgestellt.
Treff: Friedhof Lindenau, Merseburger Straße 148 (Bus 130, 131, Tram 7) um 14 Uhr
Rundgang: Preis 12 Euro, ermäßigt 10 Euro für Schüler und Studierende / keine Anmeldung notwendig / Tickets direkt vor Ort, StattReisen-Card frei
> www.lindenauerstadtteilverein.de/heimatkunde/stadtteilfuehrungen

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Trauergottesdienst und Beisetzung der Schmetterlingskinder

Am Samstag, 15. Juni 2024 findet die nächste gemeinschaftliche Bestattung der Schmetterlingskinder auf dem Lindenauer Friedhof statt.
"Wir beginnen um 11 Uhr mit einer Trauerfeier im Andachtsraum des Diakonissenkrankenhauses (Neubau, Georg-Schwarz-Straße 49, 04177 Leipzig). Anschließend begleiten wir die Urne zum Ruhegarten auf den Friedhof und nehmen am Grab Abschied.
Dazu sind Sie, liebe Eltern und Angehörige, herzlich eingeladen.
... Sie erreichen uns telefonisch (0341-96 36 138 - Frau Pilz, Schwangerschaftsberatungsstelle Caritasverband Leipzig e.V.) oder per Mail (beratung@schmetterlingskinder-leipzig.de - Frau Pilz). Gern können wir auch ein persönliches Gespräch vereinbaren."
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Friedhof Leipzig-Lindenau mit Klanginstallation und Garten der Ruhe und Erinnerung für "Schmetterlingskinder"

Merseburger Straße 148
04177 Leipzig-Lindenau

Tel.: 0341-44 17 320
Fax: 0341-44 29 691
Mail: lindenau@friedhofsverband-leipzig.de
Ihre Ansprechpartner:
Frau Capote, Frau Riedl, Frau Kahle
Sprechzeiten:

1. April bis 30. September
Montag und Mittwoch: 08.00-12.00 Uhr
Dienstag: 13.00-16.30 Uhr
Donnerstag: 13.00-15.30 Uhr

1. Oktober bis 31. März
Montag und Mittwoch: 8.00-12.00 Uhr
Dienstag und Donnerstag: 13.00-15.30 Uhr

Darüber hinaus nach telefonischer Voranmeldung.

Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Straßenbahnlinie 7: Haltestelle Wielandstraße
Buslinien 130, 131: Haltestelle Friedhof Lindenau

Öffnungszeiten des Friedhofs:

1. April bis 30. September: 07.00-20.00 Uhr
1. Oktober bis 31. März: 08.00-18.00 Uhr

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Die Klanginstallation auf dem Friedhof Leipzig-Lindenau

Der Beuchaer Klangkünstler Erwin Stache hat im Jahr 2000 auf dem Lindenauer Friedhof einen Klangplatz geschaffen, bestehend aus zehn präparierten Granitplatten im Boden und einem Block im Zentrum der Installation.
Die Platten strahlen die Töne nach oben ab. Es ist möglich, von einem Klang zum anderen zu wandern, Töne und Geräusche zu überblenden und zu mischen. Auch verschmelzen so Geräusche der Umgebung, wie das Rauschen der Blätter oder das Zwitschern der Vögel, mit den Klängen der Installation.
Man kann die Klänge auch fühlen, indem man die Säule im Zentrum berührt oder sich - vorsichtig - auf die Klangplatten stellt.
Töne "aus der Erde" verbinden sich mit den tatsächlichen Klängen und Geräuschen auf dem Friedhof. Diese aus klaren Mustern aufgebaute Klangwelt wird als Musik der Stille empfunden und fügt sich in den Ort harmonisch ein.

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Garten der Ruhe und Erinnerung
Schmetterlingsanlage auf dem Friedhof Leipzig-Lindenau

In Leipzig hat sich im September 2003 unter dem Dach des Hospizvereins Leipzig e.V. die Arbeitsgruppe "Schmetterlingskinder" gebildet.
Das Ziel der Arbeitsgruppe ist die Organisation einer würdevollen Bestattung für die fehlgeborenen Kinder unter 500 Gramm, die nicht ins Leben kommen konnten. Die Kinder der Stadt Leipzig und der umliegenden Landkreise haben seit Juni 2005 hier einen Bestattungsplatz, an dem man ihrer gedenken kann.
Das gesamtgestalterische Konzept und dessen Umsetzung wurden durch die Künstlerin Juliane Scholz, Leipzig, realisiert. Sie wurde unterstützt durch die Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung.

Schmetterlingskinder e.V. Leipzig
Trauer bei Früh- und Fehlgeburten
Kontakt über Hospiz-Verein Leipzig
0341-863183 0
schmetterlingskinder@hospiz-leipzig.de

Trauergottesdienst 2024 für Schmetterlingskinder:
Samstag, 3. Februar 2024
Trauergottesdienst und Beisetzung der Schmetterlingskinder
Samstag, 15. Juni 2024
Trauergottesdienst und Beisetzung der Schmetterlingskinder
Samstag, 26. Oktober 2024
Trauergottesdienst und Beisetzung der Schmetterlingskinder

Quellen:
www.friedhofsverband-leipzig.de/friedhof-leipzig-lindenau

www.schmetterlingskinder-leipzig.de

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Übersicht Kirchliche Friedhöfe in Leipzig
> www.kirche-leipzig.de/kirchliche-friedhoefe

Kirchen und Kapellen in Lindenau
> Philippuskirche, Aurelienstraße 54
> Katholisch-apostolische Kirche, Endersstraße 31
> Mutterhauskapelle im Diakonissenhaus, Georg-Schwarz-Straße 49
> Andachtsraum des Ev. Diakonissenkrankenhauses, Georg-Schwarz-Straße 49
> Liebfrauenkirche, Karl-Heine-Straße 112
> Friedhofskapelle, Merseburger Straße 148
> Nathanaelkirche, Roßmarktstraße



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