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Häuserliste

Rietschelstraße 35

04177 Leipzig-Lindenau

1930
Baustelle der Fa. A. Heinichen, Baugeschäft, zuvor (z. B. 1925) im Besitz der Leipziger Westend-Baugesellschaft

1931
sind erstmals Mieter im Adressbuch eingetragen:
u.a. Chemiker Dr. phil. Heinrich Carlsohn, Dr.Ing. Felix Isermann, Rechtsanwalt Dr. jur. Kurt Schöbel

ab 1931 bis 1945
lebte hier der Chemiker Dr. phil. Heinrich Carlsohn (geb. 07.02.1899 in Leipzig, gest. 20.10.1958 in Waldbröl), seit 1926 verheiratet mit Gertrud geb. Richter.
• 1917-1920 Studium: Chemie in Leipzig
• 1924 Promotion zum Dr. phil. in Chemie an der Universität Leipzig
Titel der Arbeit: [I.] Über die Konstitution der Metallhalogenide vom chemischen Standpunkt. [II.] Über den Einfluss des Lösungsmittels auf die Lichtabsorption echter Salze und über die Existenz gemischter Solvate.
• 1932 Habilitation für Chemie an der Universität Leipzig
Titel der Arbeit: Über eine neue Klasse von Verbindungen des positiv einwertigen Jods.
• 1939-1945 planmäßiger außerordentlicher Professor für Chemie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Abteilung der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig
• 1945 Evakuierung nach Weilburg/Lahn durch die aus Leipzig abziehende US-Armee
• nach 1945 für Unternehmen der chemischen Industrie tätig
Weitere Mitgliedschaften (Auswahl)
• Mitglied im Reichsverband Deutscher Offiziere
• Mitglied im Soldatenbund
• Mitglied im Verein Deutscher Chemiker
• Mitglied der NSDAP seit 1933
• Mitglied des RLB seit 1933
• Mitglied der NSV seit 1934
• Mitglied im NSDB seit 1935
• Mitglied des NSBDT seit 1936
• Mitglied im Reichskolonialbund seit 1937
• Mitglied der NSBO 1933-1934
• Mitglied im NSLB 1933-1935

1935 lebte hier im Haus Rietschelstraße 35 die Prof.-Witwe Liddy Schauerhammer.
Herr Prof. Gottlob Schauerhammer war (1915) Vorsitzender des Frauenhilfsvereines Leipzig-Lindenau, wohnte 1915 in der (damaligen!) Uhlandstraße 2 b.
Der Lindenauer Frauenverein war am 24. Februar 1864 gegründet und bald danach als juristische Person eingetragen worden. Seine drei Zwecke waren
- Pflege und Unterstützung von Armen, Kranken und verheirateten Wöchnerinnen,
- die Unterhaltung der Kinderbewahranstalt,
- die Beaufsichtigung der Ziehkinder.
In die Kinderbewahranstalt in der Aurelienstraße 11 wurden Kinder vom 2.-6. Lebensjahre aufgenommen und erhielten dort täglich eine warme Mittagskost.

Hier wohnte 1949 Manfred Krug mit seinem Vater Rudolf Krug zur Untermiete bei Frau Zschoche. Es war ihre erste Wohnung in der SBZ/DDR. Danach mietete Rudolf Krug eine leerstehende Wohnung in der Nachbarstraße: Friesenstraße 1.

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Leipziger Adressbuch 1925, 1930, 1931, 1933, 1935, 1936
- Adreßbuch der Reichsmessestadt Leipzig mit Markkleeberg, Böhlitz-Ehrenberg, Engelsdorf, Mölkau 1939
- Adreßbuch der Reichsmessestadt Leipzig mit Markkleeberg, Böhlitz-Ehrenberg, Engelsdorf, Mölkau 1943
- Professorenkatalog der Universität Leipzig | catalogus professorum lipsiensium
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.
- Krug, Manfred: Mein schönes Leben. - 1. Aufl. - München: Econ, 2003. - 451 Seiten: Ill.
Autobiografie von Manfred Krug, die seine Kindheit und Jugend behandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er mit seinem Vater in Leipzig-Lindenau.
- de.wikipedia.org/Manfred_Krug

Bildinhalt: Manfred Krug (1971). Quelle: Bundesarchiv Bild 183-K0622-0001-001, Manfred Krug.jpg / CC-BY-SA 3.0
.

Manfred Krug wurde an einem Rosenmontag als erstes Kind der Eheleute Rudolf und Alma Krug in Duisburg geboren. Sein Vater war Eisenhütten-Ingenieur, der zunächst bei Thyssen in Duisburg als Schmelzer im Stahlwerk arbeitete. Kurz nach der Geburt zog die Familie in die Nähe von Osnabrück nach Georgsmarienhütte, da der Vater im dortigen Stahlwerk eine bessere Stellung fand. Ein knappes Jahr nach der Geburt von Manfred Krugs Bruder Roger 1939 zog die Familie weiter, vor die Tore Berlins nach Hennigsdorf, wo der Vater eine Anstellung als Oberingenieur im Stahl- und Walzwerk angenommen hatte. Kurz vor Kriegsende wurde Manfred Krug aus Furcht vor den Russen zu seiner Großmutter Lisa nach Duisburg geschickt. Hier erlebte er einen der schweren Bombenangriffe auf Duisburg mit. Manfred Krugs Vater zog auf der Suche nach Arbeit 1949 nach seiner Scheidung mit dem Sohn von Duisburg nach Leipzig. Die ersten zwei Leipziger Quartiere der beiden befanden sich in der Rietschelstraße 35 und in der Friesenstraße 1 im Stadtteil Lindenau. Nach der Schulzeit absolvierte Manfred Krug eine Lehre zum Stahlschmelzer im Stahl- und Walzwerk in Brandenburg an der Havel. Ein Spritzer flüssigen Stahls hinterließ die markante Narbe auf seiner Stirn. Während dieser Zeit machte er an der Abendschule das Abitur. Danach begann er ein Studium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, das er jedoch abbrechen musste. Danach war er vier Jahrzehnte lang Schauspieler, Sänger und Schriftsteller.
Manfred Krug (1971). Quelle: Bundesarchiv Bild 183-K0622-0001-001, Manfred Krug.jpg / CC-BY-SA 3.0 . Manfred Krug wurde an einem Rosenmontag als erstes Kind der Eheleute Rudolf und Alma Krug in Duisburg geboren. Sein Vater war Eisenhütten-Ingenieur, der zunächst bei Thyssen in Duisburg als Schmelzer im Stahlwerk arbeitete. Kurz nach der Geburt zog die Familie in die Nähe von Osnabrück nach Georgsmarienhütte, da der Vater im dortigen Stahlwerk eine bessere Stellung fand. Ein knappes Jahr nach der Geburt von Manfred Krugs Bruder Roger 1939 zog die Familie weiter, vor die Tore Berlins nach Hennigsdorf, wo der Vater eine Anstellung als Oberingenieur im Stahl- und Walzwerk angenommen hatte. Kurz vor Kriegsende wurde Manfred Krug aus Furcht vor den Russen zu seiner Großmutter Lisa nach Duisburg geschickt. Hier erlebte er einen der schweren Bombenangriffe auf Duisburg mit. Manfred Krugs Vater zog auf der Suche nach Arbeit 1949 nach seiner Scheidung mit dem Sohn von Duisburg nach Leipzig. Die ersten zwei Leipziger Quartiere der beiden befanden sich in der Rietschelstraße 35 und in der Friesenstraße 1 im Stadtteil Lindenau. Nach der Schulzeit absolvierte Manfred Krug eine Lehre zum Stahlschmelzer im Stahl- und Walzwerk in Brandenburg an der Havel. Ein Spritzer flüssigen Stahls hinterließ die markante Narbe auf seiner Stirn. Während dieser Zeit machte er an der Abendschule das Abitur. Danach begann er ein Studium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, das er jedoch abbrechen musste. Danach war er vier Jahrzehnte lang Schauspieler, Sänger und Schriftsteller.
 


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