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Häuserliste

Erich-Köhn-Straße 84

04177 Leipzig-Lindenau

Bildinhalt: Schreiben der BDVP Leipzig zur
Schreiben der BDVP Leipzig zur "Leichensache" Schlosserlehrling Paul Ochsenbauer. Quelle: Sächsisches Staatsarchiv Leipzig

Geschichte

1912 Albertinerstraße 84
Eigentümerin des Hausgrundstücks war die Rauchwarenschererei Friedrich Horn (im Hofgebäude). Friedrich Horn wohnte in der Roßmarktstraße 3, I. Etage.

1943
Eigentümerin des Hausgrundstücks Albertinerstraße 84 war Frau Martha Schubert, Fabrikbesitzerin der LSL Leipziger Spezialfabrik für Läutewerke (gegründet 1926).

1943, Nachkriegszeit:
Hier im 1. Stock der Albertinerstraße 84 lebte der Former Franz Ochsenbauer (geb. 1905, gest. 1969) mit seiner Familie. Die Familie war 1936 von Bayern nach Sachsen gezogen, wo der Vater in der neugegründeten Firma Megu (Metallguß) tätig war. Sohn Paul Ochsenbauer war das jüngste Todesopfer (15 Jahre alt, Schlosserlehrling im VEB Bodenbearbeitungsgeräte/BBG/ehem. Rud. Sack) der Niederschlagung des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 durch die "sowjetische" Besatzungsmacht im Bezirk Leipzig.

Am Ende der DDR
lebte hier in der Erich-Köhn-Straße 84, 7033 Leipzig, der Handwerksmeister Siegfried Aischmann, Meister Werkzeugbau/Metallbau, Dipl.-Ing. für Automatisierungstechnik. Er gehörte im Dezember 1989 zu den Gründungsmitgliedern der Christlich-Sozialen Partei Deutschlands (CSPD).

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Leipziger Adressbuch 1912
- Adreßbuch der Reichsmessestadt Leipzig mit Markkleeberg, Böhlitz-Ehrenberg, Engelsdorf, Mölkau 1943
- Leipziger Adreßbuch mit Markkleeberg, Böhlitz-Ehrenberg, Engelsdorf, Mölkau 1947/48, 1949
- Leipziger Industrie. Amtliches Firmen- und Bezugsquellen-Verzeichnis. Nach Unterlagen der Industrie- und Handelskammer Leipzig bearbeitet von Hans Rückert. Verkehrsamt der Stadt Leipzig 1946, 199 S.
- Fernsprechbuch Bezirk Leipzig, Ausgabe 1987
- Flugblatt Aufruf der CSPD - Christlich Soziale Partei Deutschlands - an alle Einwohner unseres Landes! Leipzig 1989
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.
- Ahrberg, Edda. Hertle, Hans-Hermann. Hollitzer, Tobias (Herausgeber): Die Toten des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. LIT-Verlag, Münster 2004, 212 Seiten, ISBN 9783825878399
- Thomas Rudolph, Christoph Wonneberger (Hrsg.), Oliver Kloss (Hrsg.), Rainer Müller (Hrsg.): Weg in den Aufstand. Chronik zu Opposition und Widerstand in der DDR vom August 1987 bis zum Dezember 1989. Band 1, Araki-Verlag Leipzig 2014, 360 Seiten,
ISBN 978-3-941848-17-7
- www.17juni53.de/tote/ochsenbauer.html

Bildinhalt: Paul Ochsenbauer, 15 Jahre alt, Schlosserlehrling im VEB Bodenbearbeitungsgeräte/BBG/ehem. Rud. Sack © Privatarchiv Brigitte Dienst
Paul Ochsenbauer, 15 Jahre alt, Schlosserlehrling im VEB Bodenbearbeitungsgeräte/BBG/ehem. Rud. Sack © Privatarchiv Brigitte Dienst
 

Weitere Informationen:
Ochsenbauer Paul.Privatarchiv Brigitte Dienst.jpg
OchsenbauerPaul Leichensache.gif


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