Historische Karte

Der Stadtteil Lindenau ist groß (ca. 560 ha). Die Ortsteile Altlindenau (Ortsteil 71), Neulindenau (Ortsteil 72) und Lindenau (Ortsteil 70) beschreiben seit der Verwaltungsreform von 1992 in etwa das Territorium des ehemaligen Dorfes Lindenau (dazu gehören auch kleinere Teile der Ortsteile 51, 60 und 73), das am 1.1.1891 zur Stadt Leipzig eingemeindet wurde.
Begrenzt wurde Lindenau an seiner Ostseite lange vor der schriftlichen Fixierung in Karten und Flurbüchern durch Wasserläufe am Weg nach Leipzig (Luppe , Kuhburger Wasser). Die mittelalterliche Handelsstraße Via Regia trennte im Süden das herrschaftliche Dorf Lindenau von der ehemals sorbischen Plagwitzer Flur und der Gemarkung Kleinzschocher. Auch in Richtung Schönau (im Westen) und Leutzsch bzw. Möckern (im Norden) haben alte Wegeverbindungen oder Wasserläufe (die Nahle) als natürliche Grenzen existiert.

Schon die Erste Kursächsische Landesaufnahme zwischen 1586 und 1633 zeigt Dorf, Feldflur, Waldflur und Gewässer von Lindenau und Umgebung (Öder-Zimmermann-Karte, Maßstab 1:53 333, Handzeichnung [Achtung: Karte ist nicht genordet, "oben" ist Süden], um 1614-1634, hier bzw. Druck "Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen Auf Befehl Des Kurfürsten Christian I. ausgeführt von Matthias Oeder (1586-1607)").
Erkennbar sind das Oberdorf und das Unterdorf, die Mühle an der "Luppa", das "Kuburgsche Wasser", das "Lindenawische Holtz", das "umbflossen Holtz", der "Kuhdorm" und die "Ziglscheun" an der Straße nach "Leipzigk", das "Gericht" (der Galgen) am Ende der Flur an der alten und der neuen Straßenführung der einstigen Via Regia.

Der Nienborgsche Atlas (Plan der Stadt Leipzig mit den Vorstädten, dem Rosenthal und der westlichen Umgebung), eine kolorierte Handzeichnung von 1710, zeigt die Umrisse vom "Dorff Lindenau" mit Oberdorf samt Schäferei und Kirchplatz und Unterdorf mit dem großen Gasthof gegenüber der Wassermühle unweit des Kuhturms.

Die General-Creiss-Charte (Karte vom Leipziger Kreis in Sachsen, kolorierte Federzeichnung vor 1742) von Adam Friedrich Zürner (Vater der kursächsischen Postmeilensäulen) zeigt die Straßenverbindungen des an der Luppe gelegenen Kirchdorfes Lindenau in Richtung Westen (Merseburg), Südwesten (Lützen) und Süden (Pegau - Zeitz) sowie vorbei am "Kuhthurm" in Richtung Osten (nach Leipzig).

Wege, Gewässer und Siedlungen in ziemlich schematischen Grundrissen rund um ein Feldlager zwischen Lindenau und Kleinzschocher mit einem Dutzend Brücken an der Straße von Leipzig nach Lindenau sind auf einer handkolorierten Federzeichnung in den Karten des Herzoglich Württembergischen Corps des Guides über die Lager während des Feldzugs gegen Preußen 1760 (im Hauptstaatsarchiv Stuttgart) zu erkennen.

Der "Plan von Leipzig nebst der umliegenden Gegend gegen Ruckmarsdorff" zeigt die Dörfer westlich der Stadt Leipzig um 1800. Noch gut erkennbar ist in Lindenau die Siedlungsform als Doppelsackgassendorf (wie noch heute der alte Dorfkern von Sellerhausen "Zum Kleingartenpark") und die Anlage der Wirtschaftsgebäude und des Herrenhauses des Ritterguts neben der Kirche (wie noch in Gundorf sichtbar) sowie die Wassermühle an der Luppe (wie in Böhlitz und in Gundorf). Für das Dorf Lindenau sind 48 Brunnen und die Möglichkeit der Pferdetränke in der Luppe erwähnt.

Die Lage Lindenaus im Hochstift Merseburg außerhalb des Königreiches Sachsen ist deutlich in der Topographisch-militärischen Karte von Sachsen (1:180 000) von 1812 zu sehen.

Die Meilenblätter von Sachsen der kursächsischen topographischen Landesaufnahme (zwischen 1780 und 1825) sind mehrfarbige, großformatige, detaillierte Kartenblätter im Maßstab 1:12 000. Auf jedem Blatt wurde eine sächsische Quadratmeile (etwa 6,8 × 6,8 km) abgebildet, daher auch der Name "Meilenblätter". Blatt 18 von 1806 zeigt neben dem Dorf Lindenau (mit Rittergut, Wallgraben, alter Kirche, Wassermühle, Anger, Sand- bzw. Lehmgruben, Teichen) auch Leutzsch (mit Rittergut), Schönau (mit Rittergut), Plagwitz, Schleußig (mit Vorwerk), Kleinzschocher (mit Rittergut), Großzschocher (mit Rittergut), Windorf, Knautkleeberg, Knauthain (mit Rittergut) und Connewitz (mit Vorwerk).
Weitere Exemplare sind mit Nachträgen und Ergänzungen (Freiberger Exemplar, nach 1844) bis in das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts versehen (Dresdner Exemplar, nach! 1869/1872/1874/1878; hier vor 1884).

Auf zahllosen Kartendarstellungen zur Geschichte der Völkerschlacht ist auch Lindenau eingezeichnet; hier ein Exemplar von 1821.

Die Feldensche Karte stammt von 1828 (Vorsicht, enthält Druckfehler!).

Der "Uebersichtsplan vom Inundationsgebiete der Gewässer bei und in der Umgegend von Leipzig, zusammengestellt nach der von den Ingenieuren Kohl und Georgi in den Jahren 1852-1854 aufgenommenen Flussregulierungskarte" zeigt im Maßstab von ca. 1:12 000 das natürliche Überschwemmungsgebiet (Inundationsgebiet) südwestlich, westlich und nordwestlich von Leipzig zwischen Lauer, Gautzsch, Oetzsch, Raschwitz über "Winndorf", Großzschocher, Kleinzschocher, Schleußig, Plagwitz, Lindenau, Leutzsch bis nach Möckern. [Für Interessenten: Von dieser Karte, erschienen ca. 1855, existiert ein Nachdruck.]

Die Bahnhöfe und Industriegleise in Lindenau, Plagwitz und Kleinzschocher und die Gleise der Kgl.-Sächsischen Staatseisenbahn, der Kgl.-Preußischen Staatseisenbahn, die privaten Gleisanlagen und die Pferdebahnen zeigt ein photolithographischer Druck der farbigen Karte im Maßstab 1:5 000 (59 x 77 cm) aus dem Verlag J. G. Fritsche, Leipzig. Sie erschien 1892 als Beilage zum Standardwerk "Leipzig und seine Bauten" (Karte 2).

Der Stadtplan von Leipzig, lithographiert von J. G. Busch, im Maßstab von 1:10 500 zeigt Lindenau (um 1891, 1893, 1895 und um 1897) nach der Eingemeindung in die Stadt Leipzig (vgl. Alter Friedhof/Knochenplatz; Turnhalle westlich der Angerstraße; Radrennbahn; Baufortschritte an der Merseburger und der Gundorfer Straße).

Der farbige Uebersichtsplan "Schiffbarmachung der Luppe und Verbesserung des Hochwasserabflusses in der Elsteraue" aus der gleichnamigen Studie der königlichen Bauräte Christian Havestadt und Max Contag, Druck von Giesecke & Devrient, Leipzig 1902, zeigt den gesamten Verlauf des geplanten Schifffahrtskanals bis zur Mündung in die Saale und die beiden geplanten Hafenanlagen westlich [Lützner Straße/Hafenstraße] und östlich [Capastraße/Cottaweg] von Lindenau.

Die Vermessungsabteilung des städtischen Tiefbauamtes hat den mehrfarbigen amtlichen "Plan von Leipzig" (Maßstab 1:10 000) jährlich aktualisiert und Nachträge eingezeichnet, hier die Ergänzungen bis Juli 1902 bzw. Juni 1904, Juni 1905, Juni 1906, Juni 1907, Juni 1908, Juni 1910, Juni 1911, Juni 1912, Juni 1913, Juni 1914, Juni 1915, Juni 1916, Juni 1919, Juni 1924.

Meyers Großes Konversations-Lexikon von 1905 enthält die Karte "Leipzig mit den Vororten" (1:40 000).
Ein Plan von Lindenau (und ganz Leipzig) ist oft im Leipziger Adressbuch, z. B. von 1900, 1902, 1904, 1910, 1920, 1927, 1930, 1940 (nun ohne Kuhturm, Palmengarten und Radrennbahn) abgedruckt.
Lissel's Verkehrsplan von Leipzig zeigt den östlichen Teil von Lindenau um 1913.
Dieser amtliche Plan von Leipzig im Maßstab 1:10 000 enthält die Nachträge bis Ende Juni 1912 sowie eine Übersicht der Höhenfestpunkte (horizontal bzw. vertikal eingelassene Höhenbolzen) in Leipzig 1913.
Der geförderte Wohnungsbau in der Zeit der Weimarer Republik ist im Stadtplan (Ausführung u. Druck von Carl Starke um 1930) im Maßstab von 1:25 000 zu sehen.
Eduard Gaeblers "Grosser Plan von Leipzig" im Maßstab 1:15 000 zeigt 1943 auch die Befehlsstellen der Luftschutz-Reviere.
Der Plan der Reichsmessestadt Leipzig von 1943 im Maßstab von 1:20 000, bearbeitet vom Leipziger Stadtvermessungsamt, zeigt die Flurgrenzen der einzelnen Stadtteile und Straßennamen aus der Zeit des Nationalsozialismus mit späteren Aktualisierungen zu Kulturstätten wie Lichtspielhäusern und den Theatern in Lindenau aus der Nachkriegszeit [1950?].
Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs (schwer beschädigte Gebäude und total zerstörte Gebäude) sind in der Karte von 1946 (aus dem Atlas „Leipzig - gestern, heute, morgen“) eingetragen.
Der Stadtplan "im Maszstab 1:20 000, bearbeitet vom Stadtvermessungsamt 1948" zeigt Lindenau im damaligen Verwaltungsbezirk 7 (Nordwesten) mit der Städtischen Oper in der Dreilindenstraße und dem Operettenhaus am Wilhelm-Liebknecht-Platz. Auch die Flurgrenzen zwischen den Leipziger Stadtteilen sind eingezeichnet.

Mit Hilfe der folgenden interaktiven Grafik können Sie sich Details der Leinenkarte anzeigen lassen, indem Sie auf einen umrandeten Bereich klicken.
Historische Katasterkarte (um 1860):
Veröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis (Nr. 04-169/05) des Amtes für Geoinformation und Bodenordnung Leipzig. Copyright Stadt Leipzig, Amt für Geoinformation und Bodenordnung Leipzig, D-04092 Leipzig. Bearbeitung, Vervielfältigung, Veröffentlichung und Weitergabe nur mit schriftlicher Erlaubnis.
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Historische Karte KAOS-Gelände: Hoffmann'scher Ringbrandofen (Ziegelei) Enders-/Lützner Straße: Details Nathanaelstraße: Herrensitz, Restgraben Wasserburg Rossmarkt-/Rietschelstraße: Martinskirche, Dorfplatz, Eselsteich Apostelstraße: 12 Häuschen Lindenauer Markt/Demmeringstraße: Reste Dorfteich Lindenauer Markt: Restteich bis 1861 Rund um die Gemeindeamtsstraße Merseburger/Endersstraße: Teiche und Feld Dreilindenstraße: Gasthof Dreilinden, Kleine Luppe Lionstraße, Luppe Flurgrenze zu Plagwitz: Felsenkellerstraße Block Nachbarschaftsgärten: Feld Zwischen Enders- und Siemeringstraße