Jüdisches Leben in Lindenau
In der Angerstr. 49 war eine jüdische Betstube
Annäherung an eine jüdische Geschichte Lindenaus
(Arbeitsstand: 17. Mai 2024)
Es fällt nicht leicht, sich an die Geschichte der jüdischen Bewohner Lindenaus heranzutasten, einerseits weil man aus Mangel an Zeitzeugen gezwungen ist, auf Adressbücher und Akten der Archive zurückzugreifen, andererseits weil es ja auch verwirrend ist, gerade die Definition der Nationalsozialisten, wer jüdischer Abstammung ist, für die jüdische Geschichte zu übernehmen. Mitunter waren die Familien ja im eigentlichen Sinne nicht mehr jüdischen Glaubens, sondern schon lange eingebürgert und eingeheiratet... In dem Buch "Davidstern und Weihnachtsbaum" von Bernd-Lutz Lange finden sich mehrere Berichte von Zeitzeugen der jüdischen Schicksale im Dritten Reich in Lindenau: Gespräche mit Karoline Scherf, einer Überlebenden Jüdin, die 1991 in einem Altersheim in der Bornaischen Straße in Leipzig gestorben ist, mit Martha Klapisch, der Tochter eines jüdischen Lindenauer Kaufmanns aus der Birkenstraße, die vor den Nazis fliehen konnte. Gespräche mit Josef Gülden vom Leipziger Oratorium aus der katholischen Liebfrauengemeinde, mit dem Sohn des Kaufhaus-Inhabers Hans Joske, ein Bericht über Schuh-Baer, ein Bericht von Sascha Hammerstein, dessen Familie in der Merseburger Straße wohnte und Gespräche mit ehemaligen Mitarbeiterinnen des Kaufhaus Held. Es scheint sinnvoll, die jüdische Geschichte der Stadt Leipzig in den Stadtteilen zu betrachten, um sie persönlicher fassbar zu machen. Es erscheint als Aufgabe, den ehemaligen jüdischen Bewohnern Leipzigs wieder zu einer Geltung als Individuen zu verhelfen, derer sie die Massenideologie des nationalsozialistischen Regimes beraubte, und die sie noch als Opfer oder Überlebende in der Erinnerung in Auflistungen gefangenhält. So erscheint die Erinnerung näher und einfacher, wenn man sie auf Wohnhäuser oder Straßen bezieht, auch wenn die Betreffenden dort vielleicht nur kurze Zeit wohnten.
Im jüdischen Adressbuch von 1933 waren es etwa 75 Einträge, die Auskunft über jüdische Familien, Einzelpersonen und Gewerbetreibende in Lindenau gaben. Das umfasst selbstverständlich nicht alle Bewohner Lindenaus, die jüdischer Herkunft waren, es berücksichtigt auch nicht den Zuzug oder Wegzug aus dem Stadtteil Lindenau. Oft ist nur das männliche Familienoberhaupt angegeben und nicht seine Frau oder die Kinder. Zu den Leipziger Juden, die noch rechtzeitig emigrieren konnten, ist oft recht wenig Material vorhanden. Zudem handelte es sich um eine Zeit, in der es gute Gründe gab, öfters den Wohnsitz oder gleich das Land zu verlassen, auch gab es später noch einen Zuzug, der sich erst ab 1939 auf die von der Stadtverwaltung festgelegten "Judenhäuser" beschränkte.
Da also in dieser Übersicht unweigerlich ehemalige jüdische Bewohnerinnen und Bewohner Lindenaus fehlen dürften, bitten wir an dieser Stelle auch um Hinweise und ergänzende Angaben an
lindenauerstadtteilverein@gmx.de
Jüdische Bewohner Lindenaus aus der Zeit zwischen 1880 und 1945
(nach Straßennamen geordnet):
Albertinerstraße (seit 1950 Erich-Köhn-Straße)
Der Kürschner Max Reifer und seine Familie lebten 1933 in der Albertinerstraße 61. Bis März 1913 betrieben der Kaufmann Albert Held und der Kaufmann Moritz Held in der Albertinerstraße 65 ihr "Kaufhaus Gebrüder Held". Die Inhaber des Kaufhauses wohnten in der ersten Etage der Albertinerstraße 65. Ab 1. April 1913 verlegten sie das Kaufhaus Gebr. Held in die Merseburger Straße 84/Ecke Demmeringstraße. In den ehemaligen Räumlichkeiten des Kaufhauses Held betrieb von (mind.) 1915-1929 Kaufmann Salomon Adler das "Kaufhaus Adler". Der Inhaber Salomon Adler wohnte in der Demmeringstraße 45 (im Kaufhaus Gebr. Held).
Angerstraße
In der Hausnummer 5 wohnte Lieselotte Geyer, eine Verkäuferin. In der Angerstraße 13/15 hatte laut einer Anzeige im "Jüdischen Gemeindeblatt Leipzig" im September 1938 (Aufruf: "Denkt an die jüd. Handwerker !" vom Verein ausländischer jüdischer Handwerker zu Leipzig) der Tapezierer, Polsterer und Dekorateur Jacob Tänzer seine Möbelpolsterei-Werkstatt (Er wohnte in der Leipziger Gustav-Adolf-Straße 27, 2. Etage). In der Angeraße 18 wohnte Adolf Weigler, von Beruf Kaufmann. Mehr zur Familie Finkelstein, die aus Brody nach Leipzig kam, finden Sie in den Häuserliste-Einträgen zur Angerstraße 19 und zur Angerstraße 32 (betr. Dr. Alexis Finkelstein, Dr. phil. Berthold Finkelstein, Chaje Rahel Finkelstein, geb. Horowitz, Dr. Hans Finkelstein, Josias Max Finkelstein, Luise Brünette Finkelstein, Osias Finkelstein, Pauline Finkelstein, geb. Hirsch und Rosa Finkelstein). In der Angerstraße 29 (jetzt: Neubau Eckgebäude Demmeringstraße 1), 1892 mit der Anschrift Angerstraße 21, lebte Gustav Brotz, Kürschner, Hut- und Mützenmacher. 1891 noch wohnte er in der damaligen Lindenauer Heinestraße 35 (jetzt: Merseburger Straße 40). Am 23.10.1890 wurde in Lindenau bei Leipzig Julius Brotz geboren. Er heiratete 1922 in Berlin-Charlottenburg (Charlottenburg, Standesamt III Heiraten, RegNr. 1922/503) die Sängerin Hertha Rosenthal (✶ 15.4.1892 in Berlin). Ihr Vater Willy Wolf Rosenthal wurde am 11.1.1922 auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee bestattet (Quelle: Berliner Tageblatt vom 10.1.1922, S. 7).
In der Angerstraße 49 befand sich eine jüdische Betstube (s. Juden in Leipzig. Eine Dokumentation. S. 141).
Aurelienstraße
Die Witwe Auguste Lewy, geb. Hesse, (geb. 17.5.1867 in Neusalz (Oder), Schlesien, deutsche Staatsangehörige, tot 1.3.1943 KZ Auschwitz) musste aus ihrer Wohnung in der Aurelienstraße 4 in das Judenhaus Färberaße 11 (Alters- u. Pflegeheim) umziehen. Auf der Transportliste vom 19.9.1942 wurde ihr Name noch gestrichen, doch am 17.2.1943 wurde Auguste Lewy nach Auschwitz deportiert. Im KZ Auschwitz kam sie am 1.3.1943 zu Tode.
In der Aurelienstraße 14, I. Etage, war ein Bethaus eingerichtet (s. Jüdisches Jahrbuch für Sachsen 1931/32, Ausgabe Leipzig, S. 148; s. Leipziger Jüdisches Jahr- und Adreßbuch 1933, S. 75). Hausbesitzer der Aurelienstraße 14 war 1933 der Kaufmann Isaak Boritzer. Dort waren zeitweilig auch Georg Boritzer (von Beruf Schneider) und Salomon Schlomo Boritzer (*7.10.1893, Handelsmann) gemeldet, mit den Kindern Arno Boritzer (*19.1.1918) und Sulamid Renate Boritzer (*23.9.1934). Salomon Schlomo Boritzer, *7.10.1893 in Borzecin, Österr.-Polen; Schneider, Weißwarenhändler, Handelsmann; betrieb eine Weißwarenhandlung in Kleinzschocher, Dieskaustraße 8, wohnte auch längere Zeit in Kleinzschocher, Gießerstraße 67, wurde als polnischer Staatsangehöriger am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben, kehrte am 8.6.1939 nach Leipzig zurück, wurde am 4.8.1939 wieder nach Polen abgeschoben, ist in Krakau/Krakow umgekommen. Dort ist auch seine Ehefrau Nicha Minna Boritzer, verwitwete Kamholz, am 25.9.1887 in Szczepanow, Österr.-Polen geb. Blonder, Mutter von Georg Sternreich (*14.3.1914 in Leipzig), nach der Abschiebung nach Polen umgekommen. Auch die jugendliche Regina Neumann (geb. am 2.6.1921 in Burg, Bz. Magdeburg, preuß. Provinz Sachsen) aus Burg lebte seit 1936 als Hausangestellte in der Aurelienstraße 14 (bzw. Alte Straße 9). Als polnische Staatsangehörige wurde sie am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben. 1940 starb sie in Nadwórna/Nadwirna, das nach der Grenzziehung des Hitler-Stalin-Paktes in der Ukrainischen SSR innnerhalb der UdSSR lag. In der Aurelienstraße 37, 3. Etage, wohnte 1931-1934 Samuel Wasserlauf, ein Dekorationsmaler. 1921-1930 wohnte er in der Aurelienstraße 46, 3. Etage (1918 wohnte er noch in L.-Plagwitz, Naumburger Straße 57).
Birkenstraße
Mit ihren Töchtern Ester Ptaschek, Gusta Schagrün und Helene Markowitsch wohnte in der Birkenstraße 8 Frau Salomea Scheindel Markowitsch, geb. Friedmann (*16. März 1878 in Pabjanice/Piotrkow, Russ.-Polen), die schon am 1.8.1938 (oder erst am 28./29.10.1938?) nach Bentschen (Zbaszyn), Polen abgeschoben wurde und dort, (1939?) evtl. im Ghetto Litzmannstadt (Lodz) umgekommen ist. Ihre letzte Leipziger Anschrift war Rosentalgasse 2. Helene Haupt (recte Igel), geb. Markowitsch (*7.7.1912 in Leipzig) wurde mit ihrem Sohn Manfred Haupt (recte Igel) am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben, wo sie 1942 umgekommen ist. Ihr Sohn Manfred ist verschollen. Gusta Schagrün, geb. Markowitsch (*15.4.1906 in Leipzig, Verkäuferin) wurde ebenfalls am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben, wo sie 1942 in Lodz umkam. In der Birkenstraße 8 wohnte auch Schwiegersohn Dr. med. Simon Schilem Ptaschek (Scholem Ptaschek, *24.4.1893 in Kowno, Litauen, Rußland - 1941 umgekommen), ein praktizierender Arzt, mit seiner Frau Ester Ptaschek, geb. Markowitsch (*13.8.1898 in Lodz, Russisch-Polen - 15.12.1943 im Ghetto Kauen). Beide waren litauische Staatsangehörige und zogen am 1.6.1934 nach Litauen. Auch Malke Markowitsch (Geschäftsinhaber) und Samuel Markowitsch (Kaufmann) mit Familie lebten in der Birkenstraße 8. Es gibt einen Bericht seiner Tochter Martha Klapisch (geb. Markowitsch), sie lebte mit ihrem Mann in Reichenbach bei Plauen und hatte dort einen Textilladen. Da ihr Mann in der KPD war und gesucht wurde, kam sie mit ihrem Sohn Jascha 1933 in das Reichenbacher Gefängnis. Der 5jährige Sohn starb im Gefängnis, Martha Klapisch konnte später in die Tschechoslowakei, dann nach Frankreich fliehen und überlebte. Auch ihr Bruder überlebte in der Sowjetunion, arbeitete in Moskau als Geiger in einer Jazzkapelle. Ihre Schwester lebte in den USA, ihr Sohn wurde von den Nazis umgebracht (*DuW, S.206). In der Nummer 30 wohnte Jacques Sander, eingetragen als Kaufmann. [3 Einträge im Leipziger Adreß-Buch 1924: - Erna Markowitsch, Händlerin, Lindenau, Birkenstraße 8, siehe Geschwister Markowitsch; - Geschwister Markowitsch, Weiß- und Wollwaren, Lindenau, Lützner Straße 49, Inhab.: Erna Markowitsch; - Samuel Markowitsch, Kaufmann, Lindenau, Birkenstraße 8]
Burgauenstraße (seit 2001 Nathanaelstraße)
In der ersten Etage der Burgauenstraße 4 wohnte um 1919 der Kaufmann Jacob Reach. Er arbeitete 1925 als Geschäftsführer, 1933 als Angestellter. Im Leipzig Adressbuch 1943 ist eingetragen: Manfred Reach, Bankkaufmann, Leipzig W 33, Burgauenstraße 4, I. Etage. 1949 ist Jacob Reach als Rentner in der Leipziger Burgauenstraße 4 eingetragen.
Calvisiusstraße
Der Kaufmann Hugo Tausig (1879 - 1937) war Fabrikbesitzer der Metallwaren-Fabrik "Hera" Hugo Tausig & Co. in der Calvisiusstraße 5 a. In der Calvisiusstraße 20 a parterre wohnten (mind. 1921-1935, 1936 nicht mehr im Leipziger Adressbuch verzeichnet) Curt Löwe (* 10.6.1897 in Gröbzig, Anhalt; Emigration am 12. April 1940 nach Belgien, Deportation ab Mechelen (Malines) - zu Tode gekommen am 10. August 1942 im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz), ein Kaufmann, Inhaber der Tabakwarengroßhandlung Löwe & Geuß in der Königstraße 23, Vertreter, und seine Ehefrau Alwine Löwe, geb. Arjan (* 21.10.1913 in Leipzig, Deportation ab Berlin - zu Tode gekommen am 26. Februar 1943 im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz) mit ihrer Tochter Renate Petra Löwe (* 26.7.1938 in Leipzig-Connewitz, wohnhaft in Leipzig, Inhaftierung am 17. Februar 1943 in Berlin, bis 26. Februar 1943 Sammelstelle Berlin, Große Hamburger Straße, Deportation ab Berlin; zu Tode gekommen am 26. Februar 1943 im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz). In der Calvisiusstraße 31 wohnte Käthe Kirschbaum (Kontoristin).
Demmeringstraße
In der Hausnummer 9 wohnten Jakob Salberg (* 22.5.1885 in Warsche/Warszawa/Warschau - zu Tode gekommen im KZ Auschwitz), Kaufmann, Kürschner, Händler, und seine Ehefrau Jetti Salberg, geb. Prinz ( * 19.1.1894 in Czechy b. Brody, Österreich.-Polen), von Beruf Kauffrau, sowie die beiden Schüler Adolf und Georg Salberg. Jakob und Jetti Salberg wurden als polnische Staatsangehörige am 28. 10.1938 nach Polen abgeschoben und sind dort zu Tode gekommen: Jetti Salberg in Warschau, Jakob Salberg im KZ Auschwitz. In der Demmeringstraße 19 wohnte Martha Schmerl. In der Demmeringstraße 21 betrieb der Kaufmann Aron Sieradzki seine Weißwarenhandlung. In der Demmeringstraße 58 lebte bis Anfang 1934 Dr. phil. Lazar Gulkowitsch (* 20. Dezember 1898 in Zirin bei Nowogrudok, Gouvernement Minsk; 1927-1932 Privatdozent, 1932-1933 ao. Professor für Wissenschaft vom späten Judentum an der Historisch-Philologischen Abteilung der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig), bevor er - nach seiner Entlassung 1933 - am 24. Januar 1934 an die Universität Dorpat (Tartu) berufen wurde. Gemeinsam mit seiner Frau Frieda Gulkowitsch, geb. Rabinowitz, (* 27.1.1900 in Bobruisk, Gouvernement Minsk) Zahnärztin, und der Tochter Lea Riwka Gulkowitsch, Schülerin (* 2.9.1926 in Königsberg, Ostpreußen), emigrierte er 1934 nach Estland. Im Juli 1941 wurde die Familie Gulkowitsch in Tartu (Estland) ermordet. In der Demmeringstraße 79 wohnte Anna Adler, Witwe, im Erdgeschoss. Auch Kaufmann Salomon Adler war 1933 in der Demmeringstraße 79 pt. gemeldet. Er war mind. von 1915-1929 Inhaber des "Kaufhaus Adler" in der Albertinerstraße 65. Eine Zeit lang wohnte er in der Demmeringstraße 45 (Kaufhaus Gebr. Held). Der 1919/1920 gegründete jüdische Sportclub Bar Kochba Leipzig trug seine Trainings- und Wettkampfspiele auf dem Sportplatz der Spielvereinigung 1899 Leipzig an der Demmeringstraße 104 aus, bis der Sportclub Bar Kochba im Herbst 1922 seine eigene Sportstätte an der heutigen Delitzscher Straße errichten konnte.
Diakonissenstraße
In der Diakonissenstraße 4 lebte Walter Alexander (*1.9.1899 in Leipzig), von Beruf Kaufmann und Kürschner, der mit einer nichtjüdischen Ehefrau verheiratet war und schließlich in der Heil- und Pflegeanstalt in Leipzig-Dösen am 24.2.1940 vermutlich Opfer der "Euthanasie" wurde (bzw. am 24. Februar 1940 ab Heil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen nach einem unbekannten Deportationsort verlegt wurde?).
Elisabethallee (seit 1949 Erich-Zeigner-Allee)
Der Mitinhaber des Kaufhauses M. Joske & Co. Kaufmann Hans Joske lebte mit seiner Familie um 1933ff. in der Elisabeth-Allee 7, 1. Etage.
Endersstraße > siehe Kaiserstraße
Erich-Köhn-Straße > siehe Albertinerstraße
Erich-Zeigner-Allee > siehe Elisabethallee
Frankfurter Straße (jetzt Jahnallee)
Kaufmann Moritz Cohn wohnte 1933 in der Frankfurter Straße 43 (=Jahnallee 65), ebenso Arnold Katzenstein, kaufmänn. Angestellter.
Friesenstraße
Ida Schüur wohnte in der Friesenstraße 11.
Gellertplatz
Joel Baltuch, Reisender, ist 1933 am Gellertplatz 2 eingetragen. Auch die Kontoristin Lola Elena Schwarz, geboren am 9.11.1913 in Königsberg/Ostpreußen, litauische Staatsangehörige, wohnte am Gellertplatz 2. Am 9.1.1943 wurde sie ins KZ Auschwitz deportiert, wo sie am 13.3.1943 ums Leben kam.
Georg-Schwarz-Straße > siehe Gundorfer Straße, siehe Schlageterstraße
Gotzkowskystraße > siehe Lützner Straße 133 (Fam. Mosberg)
Großmannstraße
In der Großmannstraße 16 wohnte und praktizierte von 1931-1938 in seinem eigenen Haus Dr. med. Max Prochownik. Er wurde am 16. Oktober 1884 als Sohn eines polnisch-jüdischen Kaufmanns in Zirke, einer kleinen Stadt in der preußischen Provinz Posen, geboren. Nach dem Medizinstudium in Leipzig, Freiburg im Breisgau und Berlin sowie der Veröffentlichung seiner Dissertation "Die Hautkrankheiten der Ohrmuschel" im Jahre 1910 eröffnete er eine private Arztpraxis in Lindenau, Gundorfer Straße 42. Von 1931 bis 1938 lebte und praktizierte Dr. med. Max Prochownik in seinem eigenen Haus Großmannstraße 16. Aufgrund der nationalsozialistischen "Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 26. 4. 1938 wurde bei der Reichsbankhauptstelle Leipzig auch Vermögen von Dr. Max Prochownik erfasst. Aus dem jahrelangen Briefwechsel der Nichte Alice Seiffert mit ihrem Onkel Max Prochownik geht hervor, dass er (1938?) zunächst nach Shanghai emigrierte, wo er bis Anfang 1949 im Exil lebte. Max Prochownik eröffnete dort, wie zuvor in Leipzig, eine private Arztpraxis, in der er vor allem jüdische Emigranten behandelte. "Die Chinesen weigerten sich, zu ihm zu kommen, sie hatten ihre eigenen Ärzte." Nach der Gründung des Staates Israel wohnte er in einem Altersheim in Netanja/Nathania, Israel. Seine Verwandten lebten inzwischen in England, den USA, Afrika, Deutschland, Australien, Schweden und im Iran. Am 4. Januar 1969 starb Max Prochownik 84-jährig nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt in Israel. [Siegfried Prochownik, geboren am 2.10.1878 in Zirke/Posen, fiel am 30.9.1915 (9/I.R. 183) als Vizefeldwebel. Sein Name ist auf dem Ehrenmal auf dem Leipziger Alten Jüdischen Friedhof Berliner Straße im Ehrenhain für die jüdischen Gefallenen 1914-1918 verzeichnet.]
Gundorfer Straße (von 1886 bis 1933 Gundorfer Straße, 1933-Mai 1945 Schlageterstraße, von Mai-Juli 1945 wieder Gundorfer Straße, seit August 1945 Georg-Schwarz-Straße)
Hier befand sich an der Ecke zur Holteistraße 28 die Fa. Schuh-Baer, das Schuhgeschäft von Isidor Baer. Nach der "Arisierung" war das Ladengeschäft bekannt als "Schuh-Schäfer". Kaufmann Isaak Saritori wohnte mit seiner Familie in der Gundorfer Straße 27. In der ersten Etage der Gundorfer Straße 42 wohnte und arbeitete von 1914-1930 der prakt. Arzt und Geburtshelfer Dr. med. Max Prochownik. Danach praktizierte Dr. med. Max Prochownik in seinem eigenen Haus Großmannstraße 16.
Hahnemannstraße
Hier lebte Abraham Meyer in der Hausnummer 2, ein Abteilungsleiter (geb. 1863, 1940 gestorben). Auch seine Ehefrau Bertha Meyer (*26.5.1867 in Elbogen/Böhmen, geb. Steiniger) lebte dort, musste dann in das Judenhaus Humboldstraße 13 ziehen, seit 1940 Witwe, wurde am 19.9.1942 deportiert nach Theresienstadt, wo sie am 9.2.1943 im Ghetto starb (Abschluss eines Heimeinkaufsvertrages für Theresienstadt; Ghetto Theresienstadt, Todesfallanzeige). Ihre Töchter sind emigriert. Eine Tochter wurde 1942 nach Riga deportiert und überlebte.
Hebelstraße
Lipmann Müller, von Beruf Kupferschmied, wohnte mit seiner Familie in der Hebelstraße 15.
Hempelstraße
(nur) Lt. jüdischem Adressbuch von 1933 wohnte Dr. Jakob Melzer in der Hempelstraße 8.
Henricistraße
Der Rohproduktenhändler Anschel Adolf Adler (*29.12.1885 in Polen; s. Leipziger Sackhandlung Anschel Adler in der Henricistraße 11) und seine Ehefrau Fanny Adler, geb. Davidson (*10.5.1895 in Nürnberg in Franken), beide polnische Staatsangehörige, die in der Henricistraße 13 lebten, mussten erst in die Taubestraße 41 umziehen, wurden dann am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben und am 26.3.1942 aus dem Ghetto Litzmannstadt nach Kulmhof deportiert. Im Vernichtungslager Kulmhof kam Anschel Adolf Adler (1941/1942?) ums Leben, Fanny Adler 1942. Auch ihre gemeinsame Tochter Erika Amalie Wetzer, geb. Adler (*31.12.1913 in Leipzig) wurde mit Mann Israel Nathan Wetzer (*13.3.1912 in Leipzig, Wohnung in der Jacobstraße 15, Kaufmann, Angestellter) [und dessen Mutter Breindel Bertha Wetzer, geb. Blumenkranz, geb. am 8.3.1883 in Bochnia, Österr.-Polen, Witwe, Inhaberin eines Kolonialwarengeschäftes] am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben und später ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort sind Erika Amalie Wetzer und Israel Nathan Wetzer verschollen, Breindel Bertha Wetzer kam im Ghetto Litzmannstadt am 1.11.1942 ums Leben. Erika Wetzers jüngere Schwester, Jutta Gertrud Adler, geb. am 25.3.1922 in Leipzig, Schneiderin, ebenfalls polnische Staatsangehörige, ging wohl schon 1937 aus der Taubestraße 41 nach Polen, ist aber dort im Ghetto Litzmannstadt umgekommen.
Holteistraße
In der Holteistraße 28 wohnte zeitweilig Isidor Baer, der Inhaber des bekannten Schuhgeschäftes Schuh-Baer an der Ecke zur Gundorfer Straße (spätere Schlageter- bzw. Georg-Schwarz-Straße). Die Geschäftsführerin der Firma Schuh-Baer, Witwe Nelly Teichner, geborene Jessel (geb. am 18.6.1888 in Stettin, Pommern), wurde am 12. Februar 1940 aus Stettin nach Piaski deportiert. Nach 1940 kam sie im KZ Majdanek zu Tode. Eine Tochter [oder Schwester ?] von Isidor Baer, Sophie Baer, war mit dem Lindenauer Arzt Dr. Gustav Rosenthal (> Merseburger Straße 94) verheiratet. Dr. Gustav Rosenthal wurde am 26.6.1872 in Burgdorf bei Hannover geboren und ist am 5.6.1944 in Rio gestorben. In Rio konnte der Todestag von Sophie Rosenthal bisher nicht gefunden werden. Gisela (Gella) Baer war eine Schwester von Isidor Baer/Schuh-Baer.
Jahnallee > siehe Frankfurter Straße
Josephstraße >>> weiter: www.gedenkort-josephstrasse.org
Hier lebten in der Josephstraße 7 Anna Lotrowsky (Händlerin) und Aisik Lotrowsky (Bäcker), im Buch "Menschen ohne Grabstein" ist noch Ida Jetty Lotrowsky (*13.3.1890 in Lodz/Polen, geb. Jakubowitsch) genannt, ebenfalls Händlerin, getrennt lebend, deren Ehemann und Kinder emigriert sind. Sie wurde am 21.1.1942 nach Riga, am 19.7.1944 nach Stutthof deportiert und ist verschollen. Isidor Reiter, geb. am 8. Februar 1879 in Popielniki, Handelsmann (Rauchwaren), wohnhaft in Leipzig, Brühl 11, betrieb in den Seitengebäuden des Wohnhauses Josephstraße 7 eine Rosshaarsortieranstalt. Mitte der 1920er Jahre (spätestens 1925) kauft er das Grundstück Josephstraße 7. In der Hausnummer 51 wohnte Dina Dora Menn (*12.11.1879 in Neu-Sandec/Österr.-Polen, geb. Zimetbaum). Sie hatte mit einem nichtjüdischen Ehemann zusammengelebt (1919: Kurt Menn, Lagerhalter), war spätestens ab 1920 schon Witwe, wurde wahrscheinlich am 13.1.1944 nach Theresienstadt und am 23.10.1944 nach Auschwitz deportiert und ist dort verschollen.
Kaiserstraße (1907-1947 Name der Endersstraße)
In der Kaiserstraße 3 lebte das Ehepaar Lea Laura Kohs, geb. Tigner (25.5.1880 in Krakau, Österr.-Polen - 1942, Dąbrowa Tarnowska, Generalgouvernement; poln. Staatsangehörigkeit, am 28.10.38 nach Polen abgeschoben, am 14.4.1939 Rückkehr nach Leipzig, am 28.4.1939 wieder nach Polen) und Leon Leib Kohs (Kaufmann, Trödler; geb. 21.12.1871 in Brzesko, Österr.-Polen, Tod 1942 in Dąbrowa Tarnowska, Generalgouvernement; poln. Staatsangehörigkeit, am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben) mit der Tochter Frieda "Friedel" Ornstein, geb. Kohs (05.08.1908, Leipzig - 1942, Vernichtungslager Bel`zec), Schwester von Regina Fischel (geb. 21.11.1901, Sanok, Österr.-Polen). Auch die Ärztin Gertrud Alice Hedwig Schiff (geb. 1906, gest. 1976), und der Arzt Paul Salo Schiff (geb. 1862, gest. 1946) lebten in der Kaiserstraße 3. In der Kaiserstraße 9 wohnten - spätestens 1915 - Rosa Wittelson (Geschäftsinhaberin) und Isaak Wittelson (Kaufmann, Handelsmann) mit ihren Kindern Martha (geb. 1902), Nathan (geb. 1904), Sally (geb. 1907) und Helene (geb. 1910) Wittelson. Zuvor (noch 1914) wohnten sie im Nachbarhaus, Kaiserstraße 7. Sally Wittelson (*17.12.1907 in Leipzig, tot 1942 KZ Auschwitz), polnischer Staatsangehöriger, war Kürschner, dann Angestellter der "Roten Hilfe". 1934 wurde er ausgewiesen und emigrierte am 8.10.1934 aus Deutschland, war in der Tschechoslowakei, in Spanien, dann in Frankreich. Aus dem Lager Le Vernet kam er in das Lager Drancy. Am 7.9.1942 wurde er nach Auschwitz deportiert.
Karl-Heine-Straße - ab Hausnummer 40 gehört die Nordseite der Karl-Heine-Straße (gerade Hausnummern) zu Lindenau, ab Nr. 107 auch die Südseite
In der Karl-Heine-Straße 29 wohnte Julius Joske, ein Kaufmann und Mitinhaber der Firma Kaufhaus Joske, er ist der Sohn von Max Joske. In der Nähe befand sich auch das Kaufhaus Joske (Karl-Heine-Straße 43-45), das Max Joske, später Hans und Julius Joske leiteten. Hans Joske wohnte mit seiner Frau Clara Joske (*11.1.1894 in Leipzig, geb. Nordheimer, Tochter von Charlotte Nordheimer). Sie wurde am 19.4.1938 aus politischen Gründen verhaftet und einen Tag später wieder freigelassen, musste Zwangsarbeit als Pelznäherin leisten. Hans Joske konnte noch mit dem Sohn Gideon fliehen, Clara Joske und die Tochter Ruth Joske wurden am 13.7.1942 nach Auschwitz deportiert und sind dort verschollen. In der Karl-Heine-Straße 43 lebte Isaak Goldmann (Handlungsgehilfe). In der Karl-Heine-Straße 47 lebten Meier Rosenfeld (Kaufmann), Henny Rosenfeld (Witwe) und Israel Rosenfeld (Kaufmann). Israel Rosenfeld, polnischer Staatsbürger, geboren am 20.1.1883 in Grodek, Österreich-Polen, wurde am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben und ist dort (in Tarnow?) umgekommen. In der Karl-Heine-Straße 56b wohnten Schneidermeister Moritz Weiss, der jedoch anscheinend 1935 verstarb und seine Witwe Meta Anna Weiss (*12.6.1872 in Hirschberg/Riesengebirge, geb. Salomon). Sie war Verkäuferin, musste in das Judenhaus Gustav-Adolf-Straße 7 umziehen und wurde dann am 19.9.1942 nach Theresienstadt deportiert (Gebäude Nr. Q 608), wo sie am 15.1.1943 zu Tode kam (Ghetto Theresienstadt, Todesfallanzeige). In der Karl-Heine-Straße 57 wohnten der Kaufmann Josef Weinwurzel (geb. 1898) und Lucie Weinwurzel (geb. Pergamenter?, geb. 1905). Joseph Weinwurzel war Inhaber der Fa. Weinwurzel & Lorch (Felle & Rauchwaren). Im selben Haus wohnten Werner Pergamenter (Vertreter) und Gerda Pergamenter (Filialleiterin) sowie Johanna Chana Rosenbaum, geb. Pergamenter (*14.2.1902 in Leipzig). Sie war Verkäuferin, emigrierte am 14.6.1933 nach Frankreich, wurde aus den Niederlanden nach Auschwitz deportiert, wo sie (42 Jahre alt) am 6.10.1944 zu Tode kam. In der Karl-Heine-Straße 57 wohnte auch die Verkäuferin Johanna Kohle. Im Umfeld der katholischen Liebfrauenkirche in der Karl-Heine-Straße 110 arbeitete seit 1936 die Schauspielerin und sog. "Halbjüdin" Gerda Gottschalk beim Kaplan des Leipziger Oratoriums Josef Gülden als Sekretärin. Sie wurde 1941 wegen Nichttragens des "Judensterns" in der Wohnung verhaftet, kam mit ihrer Schwester Helga ins Gefängnis, später in das "Arbeitshaus" in der Riebeckstraße und wurde am 21.1.1942 nach Riga deportiert, konnte im November 1944 aus dem Konzentrationslager Stutthoff fliehen und mit Hilfe des katholischen Pfarrers der Liebfrauenkirche Theo Gunkel schließlich nach Dänemark fliehen. In der Bibliothek des Leipziger Oratoriums konnte auch der Philosoph, Musikologe, Dichter und Übersetzer Paul Stern (*10.12.1888 in Köln) arbeiten, er wurde 1943/1944 verhaftet; zuerst, am 13. Januar 1944, ins Ghetto Theresienstadt, dann, am 28. Oktober 1944, nach Auschwitz deportiert und ist dort im Konzentrations- und Vernichtungslager verschollen. Durch die Hilfe von Pfarrer Theo Gunkel konnte auch Karoline Scherf gerettet werden, eine Jüdin aus der Lützner Straße 7, die bei den katholischen Geschwistern Spitzer, gegenüber vom Plagwitzer Bahnhof (Friedrich-August-Straße 29) versteckt wurde. In der katholischen Liebfrauengemeinde in Lindenau wurden gegen Kriegsende auch noch weitere gefährdete Menschen versteckt, ein jüdisches Ehepaar mit Kindern, mehrere Einzelpersonen, drei geflohene Ausländerinnen und zwei geflohene Soldaten (*DuW, S. 106).
Leutzscher Straße (seit August 1945 William-Zipperer-Straße)
In der Leutzscher Straße 38 pt. lebte (mindestens von 1927-1934) Rudolf Kormes (*28.12.1885 in Leipzig) mit Familie, 1927-1928 Taxator, 1930-1933 Kürschner, Inhaber eines Auktionshauses. Auf den Transportlisten vom 21.1.1942 und 17.2.1943 wurde die Familie gestrichen - aber dennoch deportiert? Seine Frau Ida Frieda Kormes (*30.12.1888 in Bremen, geb. Petzon) war Verkäuferin, musste Zwangsarbeit leisten als Pelznäherin im Leipziger Pelzwaren-Spezialhaus G. Nauck am Brühl 41/43. Ihr Bruder und ihr Sohn (?) Julius Manfred Kormes (*11.3.1923 in Hannover, Auswanderung nach England am 10.5.1939) konnten emigrieren, sie selbst ist wie ihr Mann 1943 verschollen. Auch Helene Zellner wohnte (1933) in der Leutzscher Straße 38, um 1930-1940 lebte dort in der ersten Etage der Kaufmann Alfred Zellner. (1933 wohnte er lt. Jüdischem Adressbuch in der Gerberstraße 5, wo gleichzeitig auch Hans Zellner und Rudolf Zellner eingetragen sind.) Der Zahnarzt Dr. Otto Rosenthal, der 1930 seine Zahnarzt-Praxis in der Gundorfer Straße 13, später in der Schlageterstraße 3, hatte, wohnte in der Leutzscher Straße 54 (1930, 1935). In der Leutzscher Straße 59 wohnte nur lt. Jüdischem Adressbuch 1933 Elsa Heilmann, auch Elsa Mann ist dort eingetragen. In der Hausnummer 69 wohnte Viktor Borchheim (*27.8.1896 in Nörenberg, Pommern), ein Kaufmann. Er musste ins Judenhaus Walter-Blümel-Straße 10 umziehen und als Zwangsarbeiter in der Gartenbaufirma Hartmut Neu arbeiten, wurde am 10.11.1938 im Rahmen einer "Sonderaktion" verhaftet, nach Buchenwald deportiert, am 30.11.1938 freigelassen, am 11.11.1942 wegen "Vergehens gegen die Kriegswirtschaftsverordnung" verhaftet (tatsächlich als Geisel für die geflohene Familie Leopold) und am 19.12.1942 nach Auschwitz deportiert, wo er drei Wochen später am 14.1.1943 starb (MOG00312). Er war mit einer nichtjüdischen Ehefrau verheiratet.
Lindenauer Markt
Eigentümer des Hauses Lindenauer Markt 4 war um 1910 d. Rauchwarenhdl. M. Harmelin aus der Grassistraße 16. In der ersten Etage vom Lindenauer Markt 10 wohnte der Kaufmann Selmar Kraft, der Inhaber des Warenhauses Selmar Kraft im Erdgeschoss seines eigenen Hauses. Am Lindenauer Markt 12 wohnte Isaak Dessau (Kaufmann) mit Familie, den Kindern Joachim Dessau (*21.6.1923) und Manfred Dessau (*9.8.1926). Im selben Haus wohnte Hans Juliusberger, ein Geschäftsführer. Kurzzeitig wohnten dort auch Josef Kohs (*31.12.1900 in Krakau) und Elvira (?) Dora Doba Kohs (geb. Fischel, Tochter von Moses Fischel?; Schwiegertochter von Leon Kohs und Lea Kohs) zur Untermiete (bei Cohn), mit ihren Kindern Heinz Detlef (*29.10.1927 in Leipzig-Lindenau) und Michael (*22.5.1936 in Leipzig-Lindenau, 1942 umgekommen), die am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben wurden. Josef Kohs besuchte die 43. Volksschule in der damaligen Uhlandstraße 8 (jetzt Uhlandschule, Uhlandstraße 28). Dora Kohs kam 1942 im Vernichtungslager Belzec ums Leben. Am Lindenauer Markt 12 ist von 1930 bis 1932 im Leipziger Adreßbuch der Kaufmann Bernhard Oppenheimer als Mieter in der 4. Etage eingetragen (1933: Gottschedstraße 4). In der Nummer 19a wohnte Max Moses Melmann (*30.1.1896 in Berlin) mit Familie, ein Kaufmann und Vertreter für Nahrungsmittel und Textilwaren, später Zwangsarbeiter in Leipzig. Max Melmann musste schließlich in das Judenhaus Walter-Blümel-Straße 21 umziehen, wurde am 10.2.1941 wegen "Betretens einer arischen Gaststätte" verhaftet und am 21.1.1942 nach Riga deportiert. Er ist in Riga im Zentralgefängnis umgekommen. Seine geschiedene Ehefrau Elisabeth Melmann (*1.11.1904 in Leipzig, gesch. Wobad, geb. Berg), die später als Textilhändlerin in der Hainstraße 8 wohnte, wurde ebenfalls am 21.1.1942 nach Riga deportiert. Im Haus wohnten noch Moses Melmann (Reisender), vermutlich der Bruder von Max Melmann (der später in Theresienstadt überlebte) und seine Mutter Flora Melmann (*26.11.1868 oder 26.11.1866? in Leipzig, geb. Gerson), die seit 1918 verwitwete Vermieterin. Ihr Bruder konnte emigrieren, sie war die Schwägerin der in Auschwitz verschollenen Erna Gerson (Wirtschaftsleiterin im Judenhaus Humboldstraße 13/Altersheim). Einer ihrer Söhne wurde 1945 nach Theresienstadt deportiert und überlebte. Flora selbst wurde am 19.9.1942 nach Theresienstadt deportiert und starb am 9.4.1944 im Ghetto Theresienstadt (Opferdatenbank www.holocaust.cz). Im Haus Lindenauer Markt 22 lebte Richard Oelsner, geb. am 9.1.1871 in Breslau, Schlesien (seine Geschwister: Hermann, Selma, Georg, Franziska Fanny, geb. 12.8.1864, verh. Glaser (Ghetto Theresienstadt, Todesfallanzeige) und Wolfgang Oelsner; Eltern: Salomon Oelsner aus Breslau und Mathilde Oelsner, geb. Jaffé [7. September 1832 in Schwerin - 3. März 1931 (98 J.) in Breslau]) mit Familie. Er war Kaufmann und Vertreter für Wäsche, leistete später Zwangsarbeit in der Städtischen Arbeitsanstalt. Er musste schließlich in das Judenhaus Färberstraße 11 umziehen und wurde am 19.9.1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Richard Oelsner am 10.5.1943 mit 72 Jahren im Ghetto Theresienstadt starb. Er war verheiratet mit Johanna Anna Oelsner, geb. Schiftan (*25.4.1871 in Oppeln, Schlesien), die ebenfalls am 19.9.1942 nach Theresienstadt deportiert wurde und am 10.12.1944 dort starb. Sohn Wilhelm Baruch Oelsner (*30.7.1903 in Oppeln, s. Karteikarte) war Kaufmann, später Zwangsarbeiter im Gartenbau, kam schließlich in das Judenhaus Packhofstraße 1, wurde am 11.11.1942 wegen "Vergehens gegen die Kriegswirtschaftsverordnung" (in Wirklichkeit als eine der sechs Geiseln für die geflohene Familie Leopold) verhaftet und am 16.1.1943 nach Auschwitz II-Birkenau deportiert, wo er am 1.3.1943 starb (Karteikarte).
Lionstraße
In der Lionstraße 9-11 wohnte Sidonie Bacher, eine Witwe.
Luppenstraße
In der Luppenstraße 9 wohnte Abraham Leder (Kaufmann) mit seiner Familie. Schräg gegenüber, in der Hausnummer 26 wohnte Ernestine Adler, eine Witwe. 1918 ist noch Julius Adler, Kaufmann, in der Luppenstraße 26 pt. eingetragen. In der Luppenstraße 28 (Teil des sog. Capa-Hauses) lebte in der 2. Etage (lt. Adressbüchern 1925-1937) Familie Lina Elsa Ardel (geb. Geiler, 30.12.1886-1955, Heirat am 4.12.1914) und Heinrich Ardel (geb. am 18.6.1891 in Leipzig als Sohn des Wollhändlers David Ardel) mit ihren drei Kindern Harry Horst, Gert und Ursula Edith. Isidor Heinrich Ardel war Kaufmann und Kürschner (Rauchwaren, Kürschnerei, Nikolaistraße 39-45) und von 1954 bis 1956 Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig. Er starb am 14.2.1956 in Leipzig. Harry Horst Ardel, Kaufmann, deutscher Staatsangehöriger aus der Luppenstraße 28, geb. am 14.10.1915 in Leipzig, verunglückte am 26.5.1941 tödlich in Atteln, Westfalen - oder ist er am 01.01.1943 im Konzentrationslager Auschwitz umgekommen, wie auch berichtet wird? Harry Horst Ardel war Schwiegersohn von David und Edith Rapaport. [David Rapaport: geboren am 26. Januar 1887 in Lemberg/Galizien, wohnhaft in Leipzig, vom 11. November 1938 bis zum 1. Dezember 1938 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert, wieder eingesperrt vom 14. April 1939 bis zum 24. April 1939 (unbekannter Haftort), Deportation ab Berlin am 26. Februar 1943 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz; David Rapaports Ehefrau Edith Rapaport: geb. Tichauer, geboren am 13. März 1894 in Breslau/Schlesien, wohnhaft in Leipzig, Internierung/Inhaftierung am 17. Februar 1943 in Berlin, wieder am 26. Februar 1943 in Berlin, Sammelstelle Große Hamburger Straße, Deportation ab Berlin am 26. Februar 1943 nach Auschwitz, Konzentrations- und Vernichtungslager.] 1940 war Harry Horst Ardel auf Hachschara in Gut Winkel, Spreenhagen und im Umschulungslager Paderborn, Westfalen. Ursula Edith Berghausen, geb. Ardel (geb. am 8.3.1918 in Leipzig), später wohnhaft in Bielefeld (Umschulungslager Schloßhofstraße), wurde am 2.3.1943, sechs Tage vor ihrem 25. Geburtstag, mit ihrer 1942 geborenen Tochter ab Paderborn über Hannover, Erfurt und Dresden ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Der jüngere Sohn Gert Ardel, geboren am 16.11.1923 in Leipzig, überlebte den Holocaust (Deportation nach Theresienstadt: Transport XII/10 am 14.02.1945 aus Leipzig in das Ghetto Theresienstadt. Der Deportationszug war in Frankfurt/Main eingesetzt worden und machte u.a. einen Zwischenhalt in Leipzig. Laut Informationen der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem erreichte der Zug mit insgesamt 616 Jüdinnen und Juden erst vier Tage später, am 18.02.1945, Theresienstadt. In den Büchern des Ghettos wurde er mit XII/10 verzeichnet, die römische Zahl XII steht für Frankfurt am Main. Unter den Deportierten befanden sich mehrheitlich Jüdinnen und Juden, die einen nicht-jüdischen Partner/Partnerin hatten. Ihre Kinder wurden ebenfalls deportiert.) und gehörte ab 1955 dem Vorstand der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig an. In der Luppenstraße 28 in der 2. Etage lebte auch der Kaufmann Elias Broder (geb. 1892), Inhaber der Metallwarenfabrik Broder & Sohn bzw. Fa. M. Broder & Söhne Metallverarbeitung, Jahnstraße 84. Im Buch Judaica Lipsiensa (S. 202) wird über seine Verhaftung am 10.11.1938 berichtet. Im selben Haus wohnte Leib Berger, ebenfalls Kaufmann von Beruf. Auch lebten hier Sophie Exelbirt (Witwe von Kaufmann Adolf Exelbirt) und Kaufmann Samuel Metzger (recte Bernstein), ein Vertreter.
Lützner Straße
In der Nummer 7 wohnte Karoline Scherf (*1899 in Berlin), war verheiratet mit Paul Scherf, einem nichtjüdischen Lindenauer Lehrer, sie arbeitete bis 1944 bei der Firma Theuerkauf & Scheibner in der Mariannenstraße, sollte am 13.2.1945 noch nach Theresienstadt deportiert werden, wurde jedoch durch den katholischen Pfarrer Theodor Gunkel bei den Geschwistern Spitzer in der Friedrich-August-Straße 29 III, gegenüber vom Plagwitzer Bahnhof (später Engertstraße 29) versteckt. Sie überlebte dort den Krieg und lebte weiter in Leipzig, wo sie am 2.7.1991 in einem Altersheim in der Bornaischen Straße starb (*DuW,S.88). Ihr Mann Paul kam, weil er gegenüber den Nazis zu ihr stand (und sich nicht von ihr scheiden ließ), 1944 ins Konzentrationslager Osterode und überlebte dort. Er kam schwerkrank aus dem KZ zurück (*DuW, S.96-100). In der Lützner Straße 17 lebte Selma Dennhardt, im gleichen Hause Rywka Lemdon (Hausdame). Im Nachbarhaus, Lützner Straße 19, wohnte Rudolf Müller (geb. am 5.12.1895 in Köln am Rhein), Marineinspektor, mit seiner Ehefrau Martha Müller, geb. Moses (geb. 14.6.1901 in Bonn), Kassiererin. Beide mussten ins Judenhaus Packhofstraße 1 umziehen und Zwangsarbeit leisten. Nach Abschluss eines "Heimeinkaufsvertrages" kamen sie am 19.9.1942 nach Theresienstadt. Von dort wurden beide am 28.10.1944 nach Auschwitz deportiert. Danach fehlt jedes Lebenszeichen. In der Lützner Straße 27 lebte Hugo(?)/Heinz(?) Bannaß (geb. 23.8.1906 in Leipzig, deutscher Staatsbürger), von Beruf Kaufmann, tätig als Vertreter. Er emigrierte am 30.10.1938 in die Tschechoslowakei und ist dort nach 1942 verschollen. Hans Münzer (1894 - 1974), ein Abteilungsleiter, wohnte in der Lützner Straße 70, ebenso Dr. jur. Rudolf Heinemann, Kaufmann, mit seiner Familie. Witwe Klara Korn wohnte in der Lützner Straße 90. Kaufmann Salomon Rimmler und Familie wohnten in der Lützner Straße 106. In der Lützner Straße 129 lebte die Schneiderin Helene Lea Beer (*6.6.1891 in Chotin (?)(oder in Czernowitz?, s. Baltikum S. 812), Österreich-Polen, geb. Reig). Sie musste als Zwangsarbeiterin arbeiten, kam in das Judenhaus Humboldtstraße 10 und wurde am 21.1.1942 nach Riga, am 1.1.1944 nach Stutthof deportiert, wo sie verschollen ist (MOG00137). Sie war geschieden, eine Tochter konnte noch emigrieren. In der Gotzkowskystraße 1 (ab 1.4.1915), später (ab 1.2.1924) im Nachbarhaus Lützner Straße 133 lebte Filialleiter Hermann Mosberg (*20.6.1879 in Wien) mit seiner Frau Corinna (?) Mosberg (*4.3.1890 in Leipzig, geb. Wiedemann) und den Kindern Johanna (*21.10.1912, 1914 gest.?) und Walter (*15.12.1916 in Leipzig-Lindenau). Walter Mosberg besuchte in Lindenau die 45. Volksschule. Die Familie Mosberg wurde am 28.10.1938 nach Krakau/Polen abgeschoben. Im Gedenkbuch "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945" ist die Deportation von Walter Mosberg in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz dokumentiert, wo er am 24. Mai 1942 zu Tode kam.
Merseburger Straße
In der Merseburger Straße 27 (später im Ranstädter Steinweg 49) lebte Arnold Hammerstein (*15.3.1892 in Berlin), ein Kaufmann und Bücherrevisor. Er musste als Zwangsarbeiter in Leipzig beim Baubetrieb Böhmelt arbeiten, kam schließlich in das Judenhaus Packhofstraße 1. Er war mit einer nichtjüdischen Ehefrau verheiratet, seine Geschwister konnten noch emigrieren. Er wurde am 10.11.1938 im Rahmen einer "Sonderaktion" verhaftet und nach Buchenwald deportiert, wurde jedoch Ende November 1938 (oder im Februar 1939?) wieder entlassen, da er im 1. Weltkrieg ausgezeichnet worden war. Er wurde schließlich am 22.3.1943 wegen "Nichttragen des Judensterns" verhaftet und am 10.4.1943 nach Auschwitz deportiert, wo er (1945?) umkam. Sein Sohn Sascha Hammerstein wurde 1945 nach Theresienstadt deportiert und überlebte. Eine Tochter, Ester Sonja Hammerstein (*13.5.1925 in Leipzig), musste Zwangsarbeit als Pelznäherin leisten, wurde auf der Transportliste vom 10.5.1942 gestrichen, aber dennoch nach Belzyce deportiert und ist dort gestorben. Die andere (Halb-)Schwester, als Tochter der Mutter mit einem nichtjüdischen Mann, sollte schließlich aus der Familie gerissen werden, zog dann zu den Eltern der Mutter nach Plagwitz und floh schließlich aus Deutschland mit einem jüdischen Freund nach Ungarn, dann nach Griechenland. Ihr Mann und ihr Kind wurden später von den Nazis umgebracht, sie selbst nach Auschwitz und Bergen-Belsen deportiert, sie überlebte (*DuW, S.157). In der Merseburger Straße 40, 1891 mit der Anschrift Heinestraße 35, lebte Gustav Brotz, Kürschner, Hut- und Mützenhändler. 1892 schon wohnte er in der damaligen Angerstraße 21 (spätere Angerstraße 29, jetzt: Neubau Demmeringstraße 1). Am 23.10.1890 wurde in Lindenau bei Leipzig Julius Brotz geboren. Er heiratete 1922 in Berlin-Charlottenburg (Charlottenburg, Standesamt III Heiraten, RegNr.=1922/503) die Sängerin Hertha Rosenthal (✶ 15.4.1892 in Berlin). Ihr Vater Willy Wolf Rosenthal wurde am 11.1.1922 auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee bestattet (Quelle: Berliner Tageblatt vom 10.1.1922, S. 7). In der Merseburger Straße 41 wohnte der Tierarzt (1935 der Kaufmann) Ignaz Pester mit Familie. Die Kinder lebten vermutlich auch dort (früher gemeldet in der Merseburger Straße 35): Ruth Pester (*12.10.1924) und Sigmar Pester (*11.1.1929). In der Merseburger Straße 82 lebte Ilse Hamburger (Verkäuferin). Im selben Haus wohnte 1929 Max Silberstein (*13.4.1874 in Berlin) mit seiner Frau Margarete. Er war Kaufmann und Inhaber eines Kaufhauses, wurde ins Judenhaus Humboldtstraße 21 eingewiesen und musste Zwangsarbeit leisten als Lederstrecker. Sein Bruder konnte emigrieren. Seine Frau und er wurden am 19.9.1942 (nach Abschluss eines Heimeinkaufsvertrags) nach Theresienstadt deportiert, wo sie mit dem Transport XVI/1 (Nr. 372) nachweislich am 20.9.1942 aus Leipzig/Lipsko in Theresienstadt ankamen. Max Silberstein wurde am 4.5.1943 in Theresienstadt ermordet (Opferdatenbank www.holocaust.cz). Seine Frau Margarete Silberstein (*20.4.1886 in Strelno, Provinz Posen, geb. Markowitz) arbeitete auch zuerst als Zwangsarbeiterin, wurde am 19.9.1942 nach Theresienstadt und zwei Jahre später, am 9.10.1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie verschollen ist. In der Merseburger Straße 84 befand sich seit 1913 das Kaufhaus Held, gegründet durch die Brüder Albert und Moritz Held. Sie hatten schon seit 1906 ein Geschäft in der Albertstraße 65. Von 1913 bis 1926 lebten und arbeiteten sie im Kaufhaus Held in der Merseburger Straße 84. Im Jahre 1918 heiratete Albert Held (geb. 1880, gest. 1946) die Frankfurterin Bedina Held (sie bekamen später 2 Kinder, Peter und Edith), Moritz Held heiratete 1921 Hilde Kleeblatt aus Warburg. Weitere Brüder zogen ebenfalls nach Leipzig, Max und Leopold. Ihr Bruder Max Held eröffnete ebenfalls 1931 ein Kaufhaus: in der Hirzelstraße 1a in Leipzig-Kleinzschocher. Kaufmann Albert Held war zugleich Vorsitzender des Israelitischen Wohltätigkeitsverein Leipzig. Nachdem die Kinder der Helds schon ab 1935 nach England zur Schule gingen, folgten die Eltern bald. Sie mussten das Kaufhaus 1938 verkaufen und emigrierten im April 1938. Max Held wurde noch während des Novemberpogroms verhaftet, konnte jedoch ebenfalls noch im April 1939 nach England emigrieren. Zusammen mit Leopold Held zog er bald weiter nach Chile. Der Sohn Peter Held (*1922-2016 in London) eröffnete in England eine Schnürsenkelfabrik, später ein Industrietextilunternehmen. 1935 als Junge aus Leipzig durch die Nationalsozialisten vertrieben, kehrte er nach 1990 mehrfach in seine Geburtsstadt zurück. Hier unterstützte er engagiert historische und Kulturprojekte, den Bau des Ariowitsch-Hauses durch die Israelitische Religionsgemeinde sowie die Kirchgemeinde St. Thomas. Er fühlte sich, ebenso wie andere jüdische Leipziger, seiner Heimatstadt eng verbunden. Auf der Liste "Nichtarische Zahnärzte in Leipzig", die zur Kassentätigkeit nicht mehr zugelassen wurden, war auch die Zahnärztin Dr. Helene Hempel aus Leipzig W 33, Merseburger Straße 92 (an der Ecke zur Schlageterstraße) vermerkt. Im prächtigen Eckgebäude Merseburger Straße 94 lebte und arbeitete (1924, 1925, 1935 in der 1. Etage) der Arzt Dr. Gustav Rosenthal. Er war 1918 Eigentümer der Merseburger Straße 75. Gustav Rosenthals Frau Sophie, geb. Baer, war wohl eine Tochter oder [wahrscheinlicher] Schwester des Kaufmanns/Schuhwarenhändlers Isidor Baer (der sein Schuhgeschäft "Schuh-Baer" schräg gegenüber hatte, im Eckgebäude Holteistraße 28; 1914 wohnte er in der Merseburger Straße 94 II, später in der Rietschelstraße 27 pt.) und die Familie war mit Albert Held (dem Inhaber des Kaufhaus Held in Lindenau) gut befreundet. Dr. Gustav Rosenthal konnte wohl 1939 noch emigrieren (*JuL). Gustav Rosenthal wurde (am 26.6.?) 1872 in Burgdorf bei Hannover geboren und ist am 5.6.1944 in Rio gestorben. Im Deutschen Reichsanzeiger vom 21.09.1942 ist die nachträgliche Aberkennung des akademischen Grades von Gustav Rosenthal, geb. am 25.07.1872 in Burgdorf, durch die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig veröffentlicht. In Rio konnte der Todestag von Sophie Rosenthal bisher nicht gefunden werden. In der Merseburger Straße 103-105 lebten Felix Cohn (Kaufmann) und Johanna Cohn (*28.4.1871 in Wreschen, Provinz Posen, geb. Memisohn, 1922-1933 Kaufmannswitwe, deutsche Staatsangehörige). Johanna Cohn war Inhaberin einer Firma für Herrenkonfektion, zog (1933?) nach Berlin, wurde am 13.1.1942 aus Berlin nach Riga deportiert und ist seither verschollen. Auch der Kaufmann Moritz Cohn ist (1915-1921) in der Merseburger Straße 103-105 registriert, er war Inhaber der im selben Hause befindlichen Fa. Ernst Mosell Nachf., Herrenkonfektion. Dr. Walter Cohn, Zahnarzt, Merseburger Straße (Nr. ?), ist in einer "Aufstellung der jüdischen Ärzte und Zahnärzte in Leipzig um 1933" aufgeführt (Aus dem Archiv der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig; Literaturquelle: Diamant, Adolf: Chronik der Juden in Leipzig: Aufstieg, Vernichtung und Neuanfang, 1993, S. 415; Im Leipziger Adressbuch von 1932-1942 ist Dr. Walter Cohn allerdings nicht aufgeführt.)
Nathanaelstraße > siehe Burgauenstraße
Odermannstraße (bis 1905 Querstraße)
Der Kaufmann Leon Kohs, geb. 21.12.1871 in Brzesko, Österr.-Polen, (Wohnung in Leipzig: Kaiserstraße 3, jetzt Endersstraße 3) besaß einen Altwarenladen in der Odermannstraße 4 (jetzt NaSch-Kindergarten) in Leipzig-Lindenau, der ein bescheidenes Einkommen ermöglichte. Durch die Abschiebung nach Polen (mit polnischer Staatsangehörigkeit am 28.10.1938, am 14.4.1939 Rückkehr nach Leipzig, am 28.4.1939 wieder nach Polen abgeschoben) verloren er und seine Familie jeglichen Besitz. Leon Leib Kohs und seine Ehefrau Lea Laura Kohs, geb. am 25.5.1880 in Krakau, fanden 1942 in Dąbrowa Tarnowska, Generalgouvernement, den Tod. Tochter Frieda "Friedel" Ornstein, geb. Kohs (geb. 5.8.1908 in Leipzig) starb 1942 im Vernichtungslager Belzec.
Oststraße (jetzt Zschochersche Straße)
In der Oststraße 2 (heute Zschochersche Straße) lebte 1880 in der zweiten Etage der in Lindenau tätige Rauchwarenfärber Abraham Posin mit seiner (vermutlich) christlichen (evangelisch-lutherischen), zweiten Ehefrau Minna geb. Lange aus Bahr in Pommern und den vier Kindern (ein Sohn, drei Töchter). Tochter Rosa Posin, verheiratete Grünberg, geboren am 26. November 1880 in der Oststraße 2 der Landgemeinde Lindenau b. Leipzig, wurde am 13. Januar 1942 ab Berlin ins Ghetto Riga deportiert. Rosa Posins Name ist im Gedenkbuch "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945" eingetragen.
Querstraße (seit 1.1.1906 Odermannstraße)
In der Querstraße 2, 2. Etage, lebte 1880 der christliche (evangelisch-lutherische) Korbmacher Karl Brickwedel [evtl. aus Drangstedt, Kirchspiel Elmlohe?] mit seiner jüdischen Ehefrau Cäcilie, geb. Klein, die aus der Provinz Posen (vermutlich aus Exin/Ksynia, einer Kleinstadt mit Synagoge, im Kreis Schubin, Regierungsbezirk Bromberg) kam.
Radiusstraße
In der Radiusstraße 7 wohnte der Händler David Grünspan mit seiner Familie.
Rietschelstraße
Kaufmann Isidor Baer, Inhaber des Schuhgeschäfts in der Holteistraße 28 ("Schuh-Baer"), wohnte (1918, 1938) in der Rietschelstraße 27 pt. (1914 in der Merseburger Straße 94 II. Etage) In der Rietschelstraße 51 wohnte Johanna Litmanowitsch.
Roßmarktstraße
In der Roßmarktstraße 1a in der zweiten Etage wohnte Dr. jur. Alexander Löbl (*13.11.1890 in Eiwanowitz in der Hanna, Südmähren). Seine Ehefrau war Marie Klara Martha Löbl, geb. Helmold (*9.6.1894 in Dessau). Alexander Löbl hatte in Wien studiert und promovierte dort zum doctor juris. In Leipzig-Schleußig war er in der Rauchwarenfärberei "Dr. Löbl & Co.", die sein Bruder Dr. Emmo Löbl gegründet hatte, angestellt. Alexander Löbl kehrte von einer Urlaubsreise im Dezember 1938 nach Brünn (Brno) nicht nach Leipzig zurück. Seine Ehefrau Martha Löbl folgte ihm im Mai 1939. Im Februar 1945 wurde Alexander Löbl in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach 1945 lebte er wieder in Brünn (Brno). In der Roßmarktstraße 9 lebte Siegfried Samuel (*17.8.1883 in Neumittelwalde, Schlesien), ein Kaufmann und Angestellter. Er musste Zwangsarbeit bei der Müllentsorgung und im Tiefbau in Leipzig leisten, musste schließlich in das Judenhaus in der Humboldtstraße 10 umziehen. Er wurde am 12.11.1938 im Rahmen einer "Sonderaktion" verhaftet, danach freigelassen, aber am 21.1.1942 nach Riga deportiert. Er war dort Ältestenrat der Sachsen im Ghetto von Riga. In >>Der letzte Weg<< wird erwähnt, wie er Gerda Gottschalk hilft (*DlW,S. 62). Nach 1943 gilt er als verschollen. Seine Frau Kunigunde Samuel (*4.11.1884 in Breslawitz, Schlesien, geb. Jacobowitz) war Putzmacherin. Ihre Schwester war Julie Pincus, Angestellte bei der Kleiderkammer der Israelitischen Religionsgemeinde, die 1943 in Auschwitz verschollen ist. Ein Sohn von Siegfried und Kunigunde Samuel konnte emigrieren. Kunigunde Samuel wurde wie ihr Mann am 21.1.1942 nach Riga deportiert und ist dort verschollen.
Schlageterstraße (von 1886 bis 1933 Gundorfer Straße, von Mai-Juli 1945 wieder Gundorfer Straße, seit August 1945 Georg-Schwarz-Straße)
Auf der Liste "Nichtarische Zahnärzte in Leipzig", die zur Kassentätigkeit nicht mehr zugelassen wurden, wurde auch der Zahnarzt Dr. Otto Rosenthal aus Leipzig W 33, Schlageterstraße 3 vermerkt. In der Schlageterstraße 5 wohnte (noch 1938 und 1940, aber nicht mehr 1941) der Kaufmann Alexander Simon Schwartz, geboren am 13.10.1893 in Budapest. Als "Protektoratsangehöriger" musste er in das Judenhaus Packhofstraße 1 umziehen. Auf einer Transportliste vom 21.1.1942 wurde sein Name wieder gestrichen. Nach dem großen Bombenangriff auf Leipzig am 4.12.1943, bei dem er schwer verletzt wurde, kam er nach Berlin, am 10.3.1944 nach Theresienstadt. Von dort wurde er am 28.10.1944 nach Auschwitz deportiert. Im KZ Auschwitz verliert sich die Spur von Alexander Simon Schwartz. Es ist davon auszugehen, dass er dort 1944 ums Leben kam. [in Arbeit: Nr. 15 Recherchen zu Kaufmann Conrad Lewinsohn]. In den Bauakten des Hauses Schlageterstraße 19 ist ab 1932/1933 ein jüdischer Eigentümer eingetragen: Isaak Rotenberg aus Altenburg/Thür. Geboren wurde er am 30. Mai 1902 in Lodz/Piotrkow, damals im Königreich Polen innerhalb des Russischen Kaiserreichs gelegen. Er lebte später als Geschäftsinhaber in Altenburg (1936-1938 Isaak Rotenberg & Co. OHG: Herrenkonfektion, Altenburg, Kornmarkt 11). Isaak Rotenberg wurde durch die Nationalsozialisten verfolgt, entrechtet und enteignet, schließlich ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Dort starb er offiziell am 21. September 1940 im Krankenhaus des Ghettos an Typhus und Zuckerkrankheit. Gemäß Grundbucheintrag war er immer noch Eigentümer des Hauses Schlageterstraße 19 in Leipzig-Lindenau. Mitbeteiligt an der offenen Handelsgesellschaft Isaak Rotenberg & Co. waren Paula Liebermann und Bernhard Liebermann.
Siemeringstraße
In der Siemeringstraße 2 (später, 1937, 1938 - offiziell selbst noch 1939! - im späteren Judenhaus Lortzingstraße 12 pt.) wohnte Carl Lennhoff (*12.8.1881 in Frankfurt a.M.). Er war Kaufmann und Angestellter der Israelitischen Religionsgemeinde. Er wurde am 11.11.1938 im Rahmen einer "Sonderaktion" verhaftet und nach Buchenwald deportiert, wo er am 27.11.1938 im KZ starb. Seine Ehefrau Toni Lennhoff (*5.2.1891 in Wreschen, Provinz Posen, geb. Engelmann) kam erst nach 1935 aus Breslau nach Leipzig, musste ab 1939 dort im Judenhaus Lortzingstraße 12 pt. wohnen und wurde am 21.1.1942 nach Riga deportiert. Am 2.11.1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert, wo sie verschollen ist.
Uhlandstraße
In der Uhlandstraße 2 b (= später Nr. 8) wohnte Moses Fischel (Kaufmann) mit seiner Familie, zeitweilig zusammen mit seiner Tochter Elvira [?] und deren Mann Josef Kohs und Sohn Heinz Detlef Kohs und ab Mai 1936 Sohn Michael Kohs. Dora [?] Fischel wurde am 3.10.1901 in Bendzin (Będzin) geboren. Sie gehört zu der weitverzweigten und über hundert Verwandte zählenden Großfamilie Kohs-Fischel (siehe Stolpersteine Endersstraße 3). Im Jahre 1926 heiratete sie Josef Kohs und lebte seitdem in Leipzig. Am 29.10.1927 wurde ihr Sohn Heinz Dieter [?], genannt Heini, geboren. Josefs Schwester Selly (Salomea) wohnte mit ihrer Familie bereits in der Uhlandstraße 2 b (später 8). Da die Miete für die 8-Zimmer-Wohnung zu hoch war, zogen Dora und Josef Kohs im April 1933 mit in die große Wohnung und beteiligten sich an der Miete. Josef arbeitete als Buchhalter in dem von seinen Schwagern 1932 gegründeten Herrenkonfektionsgeschäft Fischel & Co in der Gundorfer Straße 7/Schlageterstraße 7 (Georg-Schwarz-Straße). Mitte der 1930er Jahre ging er einer eigenen Geschäftsidee nach, die ihn und seine Familie kurzzeitig nach Polen führte. Da aber die geplante Seifenfabrik in Będzin, wo die Familie seiner Frau Dora herkam, nicht von Erfolg gekrönt war, kehrte die Familie Kohs nach Leipzig zurück. Dort kam dann ihr zweiter Sohn, Michael, am 22.Mai 1936 zur Welt. Aufgrund ihrer polnischen Staatsangehörigkeit wurde die junge Familie, wie viele andere polnische Juden, am 28. Oktober 1938 nach Beuthen deportiert und dann mit Waffengewalt über die Grenze nach Polen gejagt. Josef Kohs schreibt in seinen Nachkriegsaufzeichnungen:
"Es war am 28. Oktober 1938, an einem Freitag, als ich schon 6 Uhr früh ein starkes Klopfen an meiner Tür vernahm. Ich öffnete die Tür und blickte auf zwei Polizisten, die mir mit Taschenlampen ins Gesicht leuchteten... Wir seien ausgewiesen. Unser Zug stehe schon bereit." Die Familie verschlägt es mit den Eltern Kohs zu Verwandten nach Dabrowa bei Tarnow. Zwei Monate nach dem Massenmord an den Juden von Tarnow im Mai 1942 wurde in Dabrowa ein Ghetto errichtet, das jedoch nicht lange existierte. Josef Kohs: "Am 24.-25. Juli 1942 wurde die 2. Aktion durchgeführt, der der größte Teil der Juden zum Opfer fiel. Mehrere Hundert Juden wurden auf den Friedhof gebracht und erschossen. Der Rest kam in die Gaskammern von Belzec. […] Die gesamte Familie ist bei der 2. Aktion entweder sofort erschossen oder zur Vergasung nach Belzec gebracht worden." Dort wurden Dora Kohs (40 Jahre) und ihr Sohn Michael (6 Jahre) ermordet. Josef Kohs und sein fünfzehnjähriger Sohn Heini entgingen den Massakern und überlebten das Grauen in den Arbeitslagern Mielec und Wieliczka sowie im KZ Flossenbürg in Bayern. (Quelle: Dr. Uta Larkey: Eine Familiengeschichte: Polnische Juden in Leipzig (unveröffentlicht))
Wielandstraße
Der Rauchwarenhändler Viktor Scherzer lebte mit seiner Familie in der Wielandstraße 12.
William-Zipperer-Straße > siehe Leutzscher Straße
Zschocherstraße (Zschochersche Straße)
Der als Handelsmann in Lindenau tätige Michaelis Bauer (geboren um 1852; 1911 Handelsmann Halle an der Saale, Halberstädter Straße 8) wohnte 1881 mit seiner Frau Dorothee Bauer, geb. Pinner, die aus Halle an der Saale kam, und Tochter und Sohn in der Zschocherstraße 4. Der Sohn Bernhard Bauer wurde am 01.04.1881 in Lindenau bei Leipzig geboren (Eintrag in der Familiendatenbank Juden im Deutschen Reich). Bernhard Bauer, später Kaufmann in Berlin, wohnhaft in der Berliner Yorkstraße 41, heiratete am 16.09.1911 in Berlin (Standesamt III) Emmy Schwersenz (✶ 14.11.1886 in Berlin). Am 02.06.1939 bekam er den Zwangsnamen "Israel" eingetragen. (Emmy Schwersenz, verheiratete Emmy Bauer [Tochter von Bernhard Schwersenz, geb. 16.05.1856 in Adlershorst bei Bromberg, und von Anna Michaelis, geb. 31.08.1863 in Berlin], am 16.09.1911 ohne Berufsangabe, wohnhaft in Berlin, Mansteinstraße 11, bekam am 02.06.1939 den Zwangsnamen "Sara" eingetragen.)
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Transport XII/10 am 14.02.1945 aus Leipzig in das Ghetto Theresienstadt
Verzeichnis der Personennamen
Jüdische Bewohner [*=und ihre Familienangehörigen] in Leipzig-Lindenau [bzw. Leipzig-Plagwitz oder weiteren Leipziger Stadtteilen], v.a. aus der Zeit zwischen 1890 und 1945 (nach Familiennamen geordnet; Quellen: siehe unten).
Dieses Verzeichnis ist in Arbeit, Mithilfe ist gern erwünscht. Wir bitten um Hinweise und ergänzende Angaben an > Telefon: 0341 - 480 72 07, E-Mail:
lindenauerstadtteilverein@gmx.de
Adler, Anna ; Witwe ; Demmeringstraße 79
Adler, Anschel Adolf* ; Kaufmann, Rohproduktenhändler ; Henricistraße 13
Adler, Ernestine ; Witwe ; Luppenstraße 26
Adler, Fanny, geb. Davidson ; Ehefrau von Anschel Adler ; Henricistraße 13
Adler, Julius ; Kaufmann ; 1918: Luppenstraße 26 pt.
Adler, Jutta Gertrud ; Schneiderin ; Henricistraße 13 [Taubestraße 41]
Adler, Salomon ; Kaufmann ; "Kaufhaus Adler" in der Albertinerstraße 65 ; Demmeringstraße 45 (im Kaufhaus Gebr. Held) ; Demmeringstraße 79 pt.
Alexander, Walter* ; Kürschner ; Diakonissenstraße 4
[Ardel, David ; Wollhändler]
Ardel, Gert ; Mitglied im Vorstand der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig ; Luppenstraße 28
Ardel, Harry Horst ; Kaufmann ; Luppenstraße 28
Ardel, Isidor Heinrich* ; Kaufmann, Kürschner, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig ; Luppenstraße 28
Ardel, Lina, geb. Geiler ; Luppenstraße 28
Ardel, Ursula Edith, verh. Berghausen ; Luppenstraße 28
Bacher, Sidonie ; Witwe ; Lionstraße 9-11
Baer, Gisela (Gella) ; Schwester von Isidor Baer ; Holteistraße 28
Baer, Isidor ; Kaufmann, Inhaber Schuhgeschäft Holteistraße 28 ; Rietschelstraße 27 pt. (1914: Merseburger Straße 94 II)
Baltuch, Joel ; Reisender ; Gellertplatz 2
Bannaß, Hugo ; Kaufmann ; Lützner Straße 27
Bannaß, Heinz ; Kaufmann ; Lützner Straße 27, II. Etage
Bauer, Bernhard ; später Kaufmann ; Zschocherstraße 4
Bauer, Dorothee, geb. Pinner, aus Halle an der Saale ; Zschocherstraße 4
Bauer, Michaelis ; Handelsmann ; Zschocherstraße 4
Beer, Helene Lea ; Schneiderin ; Lützner Straße 129 ; MOG00137
Berger, Leib* ; Kaufmann ; Luppenstraße 28
Bethaus ; Aurelienstraße 14, I. Etage
Böhme, Otto Paul Max, geboren am 08. November 1907 in Leipzig-Lindenau, am 14. Februar 1944 erfolgte seine Deportation aus Leipzig ins Generalgouvernement (besetztes Polen) Gedenkbuch
Borchheim, Viktor ; Kaufmann ; Leutzscher Straße 69 (William-Zipperer-Straße)
Boritzer, Georg ; Schneider ; Aurelienstraße 14
Boritzer, Isaak* ; Handelsmann, Kaufmann ; Aurelienstraße 14
Boritzer, Salomon* ; Handelsmann ; Aurelienstraße 14
Boritzer, Arno ; Schüler ; Aurelienstraße 14
Boritzer, Sulamid Renate ; Kind ; Aurelienstraße 14
Brickwedel, Cäcilie, geb. Klein, vermutlich aus Exin/Ksynia, Kreis Schubin; Querstraße 2
[Brickwedel, Karl ; Korbmacher ; Querstraße 2]
Broder, Elias* ; Kaufmann ; Luppenstraße 28
[Brotz, Gustav ; Kürschner, Hut- und Mützenmacher ; 1891 Heinestraße 35 (heute=Merseburger Straße 40), 1892 Angerstraße 21 (heute=Demmeringstraße 1)]
Brotz, Julius ; geboren am 23.10.1890 in Lindenau bei Leipzig (Eintrag in der Familiendatenbank Juden im Deutschen Reich)
Cohn, Felix ; Kaufmann ; Merseburger Straße 103-105
Cohn, Johanna ; Kaufmannswitwe ; Merseburger Straße 103-105
Cohn, Moritz ; Kaufmann ; Frankfurter Straße 43
Cohn, Walter Dr. ; Zahnarzt ; Merseburger Straße (?)
Dennhardt, Selma ; Lützner Straße 17
Dessau, Isaak* ; Kaufmann ; Lindenauer Markt 12
Dessau, Joachim ; Schüler ; Lindenauer Markt 12
Dessau, Manfred ; Schüler ; Lindenauer Markt 12
Eisner, Louis Salomon ; 1882 Kürschner Lindenau bei Leipzig (Eintrag in der Familiendatenbank Juden im Deutschen Reich)
Exelbirt, Sophie ; Witwe ; Luppenstraße 28
Finkelstein, Samuel Alexis Dr. ; Chemiker ; Angerstraße 19
Finkelstein, Berthold Dr. phil. ; Chemiker, Fabrikant ; Angerstraße 19 ; Angerstraße 32
Finkelstein, Chaje Rahel, geb. Horowitz ; Angerstraße 19
Finkelstein, Hans Dr. ; Chemiker ; Angerstraße 19
Finkelstein, Josias Max ; Kind ; Angerstraße 19
Finkelstein, Luise Brünette ; Kind ; Angerstraße 19
Finkelstein, Osias ; Angerstraße 19
Finkelstein, Pauline, geb. Hirsch ; Angerstraße 19
Finkelstein, Rosa ; Rentiére ; Angerstraße 19
Fischel, Moses* ; Kaufmann ; Uhlandstraße 2 b
Förster, Selig* ; Händler ; Lützner Straße 106
Gattel, Hugo ; Kaufmannssohn, Jurastudent an der Universität Leipzig, 1899 Lindenau, Georgsplatz 4, I, wohnte zuvor in Leipzig [Artikel in Arbeit]
Geyer, Lieselotte ; Verkäuferin ; Angerstraße 5
[Goldmann, Isaak* ; Handlungsgehilfe ; Karl-Heine-Straße 43]
Gottschalk, Gerda ; Sekretärin des Oratoriums an der Liebfrauenkirche ; Karl-Heine-Straße 110 (Arbeitsort)
Grünspan, David* ; Händler ; Radiusstraße 7
Gulkowitsch, Frieda, geb. Rabinowitz ; Zahnärztin ; Demmeringstraße 58
Gulkowitsch, Lazar* Dr. phil. ; Privatdozent ; Demmeringstraße 58
Gulkowitsch, Lea Riwka ; Schülerin ; Demmeringstraße 58
Hamburger, Ilse ; Verkäuferin ; Merseburger Straße 82
Hammerstein, Arnold ; Kaufmann ; Merseburger Straße 27
Hammerstein, Ester Sonja ; Schülerin ; Merseburger Straße 27
Hammerstein, Sascha ; Kind ; Merseburger Straße 27
Harmelin, M. ; [Grassistraße 16] ; Lindenauer Markt 4
Haupt (recte Igel), Helene , geb. Markowitsch ; Birkenstraße 8
Haupt (recte Igel), Manfred ; Birkenstraße 8
Heilmann, Elsa ; Leutzscher Straße 59 [?]
Heinemann, Rudolf* Dr. jur. ; Kaufmann ; Lützner Straße 70
Held, Albert ; Kaufmann , Kaufhaus-Inhaber ; Albertinerstraße 65, Merseburger Straße 84 (bis 1926, später Springerstraße 18)
Held, Bedina ; Frau von Albert Held ; Merseburger Straße 84
Held, Edith ; Tochter von Albert und Bedina Held
Held, Hilde ; Frau von Moritz Held ; Merseburger Straße 84
Held, Leopold ; Bruder von Albert und Moritz Held ; Stieglitzstraße
Held, Max ; Bruder von Albert und Moritz Held, ab 1931 Kaufhaus-Inhaber Hirzelstraße ; Wettiner Straße
Held, Moritz ; Kaufmann, Kaufhaus-Inhaber ; Albertinerstraße 65, Merseburger Straße 84 (bis 1926, später Karl-Heine-Straße 26 a)
Held, Peter ; Sohn von Albert und Bedina Held ; Merseburger Straße 84
Held, Samuel ; Vater von Albert und Moritz Held ; Stieglitzstraße
Held, Werner ; Sohn von Max Held
Hempel, Helene Dr. ; Zahnärztin ; Merseburger Straße 92
Hodes, Siegfried ; Jurist, 1909: Hohe Str. 49, II l. [Leipzig?], wohnte zuvor in Freiburg i./Breisgau [Artikel in Arbeit]
[Hoffmann, Jakob* ; Kaufmann ; Karl-Heine-Straße 71]
[Joske, Clara ; Frau von Hans Joske ; Ziegelstraße 1]
[Joske, Gideon (später Bar-Joseph, Gideon) ; Sohn von Hans und Clara Joske ; Ziegelstraße 1]
Joske, Hans* ; Kaufmann, Kaufhaus-Inhaber ; Elisabeth-Allee 7 (1933ff.), [1920, 1930: Ziegelstraße 1]
[Joske, Ruth ; Tochter von Hans und Clara Joske ; Ziegelstraße 1]
[Joske, Julius ; Kaufmann ; Karl-Heine-Straße 29]
[Joske, Max ; Bäcker, Kaufhaus-Inhaber ; Karl-Heine-Straße 43]
Juliusberger, Hans ; Geschäftsführer ; Lindenauer Markt 12
Katzenstein, Arnold ; kaufmänn. Angestellter; Frankfurter Straße 43
Kaufhaus Held ; Merseburger Straße 84
Kirschbaum, Käthe ; Kontoristin ; Calvisiusstraße 31
Klapisch, Jascha ; Birkenstraße 8
Klapisch, Martha, geb. Markowitsch ; Birkenstraße 8
[Kohle, Johanna ; Verkäuferin ; Karl-Heine-Straße 57]
Kohs, Dora Doba [Elvira?] (geb.Fischel); Uhlandstraße 2 b [Uhlandstraße 8] (bei Fischel), später Lindenauer Markt 12 (bei Cohn)
Kohs, Josef* (*1900) ; Uhlandstraße 2 b (bei Fischel), später Lindenauer Markt 12 (bei Cohn)
Kohs, Heinz Detlef/Heinz Dieter [?] (*1927) ; Uhlandstraße 2 b [Uhlandstraße 8] (bei Fischel), später Lindenauer Markt 12 (bei Cohn)
Kohs, Michael (*1936) ; Uhlandstraße 2 b [Uhlandstraße 8] (bei Fischel), später Lindenauer Markt 12 (bei Cohn)
Kohs, Lea Laura, geb. Tigner ; Kaiserstraße 3
Kohs, Leon* ; Kaufmann ; Kaiserstraße 3 ; Odermannstraße 4 (Arbeitsort)
Kormes, Ida Frieda ; Verkäuferin ; Leutzscher Straße 38
Kormes, Julius Manfred ; Schüler ; Leutzscher Straße 38
Kormes, Rudolf ; Kürschner/Geschäftsinhaber ; Leutzscher Straße 38
Korn, Klara ; Witwe ; Lützner Straße 90
Kraft, Selmar ; Kaufmann ; Lindenauer Markt 10
Leder, Abraham* ; Kaufmann ; Luppenstraße 9
Lemdon, Rywka ; Hausdame ; Lützner Straße 17
Lennhoff, Carl ; Kaufmann, Angestellter ; Siemeringstraße 2
Lennhoff, Toni ; Judenhaus Lortzingstraße 12
Lewinsohn, Conrad ; Kaufmann ; Schlageterstraße 15 (Gundorfer Straße/Georg-Schwarz-Straße) [Artikel in Arbeit]
Lewy, Auguste, geb. Hesse ; Witwe ; Aurelienstraße 4
[Liebermann, Bernhard ; Teilhaber der Isaak Rotenberg & Co. OHG ; betr. Schlageterstraße 19 (Gundorfer Straße/Georg-Schwarz-Straße)]
[Liebermann, Paula ; Teilhaberin der Isaak Rotenberg & Co. OHG ; betr. Schlageterstraße 19 (Gundorfer Straße/Georg-Schwarz-Straße)]
Litmanowitsch, Johanna ; Rietschelstraße 51
Löbl, Alexander Dr. ; Angestellter ; Roßmarktstraße 1a www.next-door-neighbours.de
Löbl, Marie Klara Martha, geb. Helmold ; Roßmarktstraße 1a www.next-door-neighbours.de
Löwe, Alwine , geb. Arjan ; Calvisiusstraße 20a. Gedenkbuch
Löwe, Curt ; Kaufmann, Vertreter ; Calvisiusstraße 20a. Gedenkbuch, MoG
Löwe, Renate Petra ; Calvisiusstraße 20a
Lotrowsky, Anna ; Händlerin ; Josephstraße 7
Lotrowsky, Aisik* ; Bäcker ; Josephstraße 7
Lotrowsky, Ida Jetty ; Händlerin ; Josephstraße 7
Mann, Else ; Leutzscher Straße 59 [?]
Markowitsch, Erna ; Händlerin ; Birkenstraße 8
Markowitsch, Ester (später verh. Ptaschek) ; Birkenstraße 8
Markowitsch, Gusta (später verh. Schagrün) ; Verkäuferin ; Birkenstraße 8
Markowitsch, Helene (später verh. Haupt (recte Igel)) ; Birkenstraße 8
Markowitsch, Malke ; Geschäftsinhaber ; Birkenstraße 8
Markowitsch, Martha (später verh. Klapisch) ; Birkenstraße 8
Markowitsch, Salomea Scheindel, geb. Friedmann ; Birkenstraße 8
Markowitsch, Samuel ; Kaufmann ; Birkenstraße 8
Melmann, Elisabeth, gesch. Wobad, geb. Berg ; Textilhändlerin ; Lindenauer Markt 19a
Mehlmann, Max ; Kaufmann ; Lindenauer Markt 19a
Melmann, Flora ; Witwe ; Lindenauer Markt 19a
Melmann, Moses ; Reisender ; Lindenauer Markt 19a
Melzer, Jakob Dr. ; Hempelstraße 8
Menn, Dina Dora ; Witwe ; Josephstraße 51
Metallwarenfabrik Broder & Sohn ; Luppenstraße 28
Metzger recte Bernstein, Samuel* ; Vertreter ; Luppenstraße 28
Meyer, Abraham* ; Abteilungsleiter ; Hahnemannstraße 2
Meyer, Bertha ; Witwe ; Hahnemannstraße 2
Mosberg, Hermann ; Lützner Straße 133
Mosberg, Corinna ; Lützner Straße 133
Mosberg, Johanna ; Kind ; Lützner Straße 133
Mosberg, Walter ; Sohn ; Lützner Straße 133 Gedenkbuch
Müller, Lipmann* ; Kupferschmied ; Hebelstraße 15
Müller, Rudolf ; Marineinspektor ; Lützner Straße 19
Münzer, Hans ; Abteilungsleiter ; Lützner Straße 70
Oelsner, Johanna Anna ; Lindenauer Markt 22
Oelsner, Richard* ; Kaufmann ; Lindenauer Markt 22
Oelsner, Wilhelm ; Portefeuiller ; Lindenauer Markt 22
Oppenheimer, Bernhard* ; Kaufmann ; Lindenauer Markt 12
Ornstein, Frieda "Friedel", geb. Kohs ; Kaiserstraße 3
[Pergamenter, Gerda ; Filialleiterin ; Karl-Heine-Straße 57]
[Pergamenter, Werner ; Vertreter ; Karl-Heine-Straße 57]
Pester, Ignatz* ; Tierarzt, Kaufmann; Merseburger Straße 41
Pester, Ruth ; Schülerin ; Merseburger Straße 35
Pester, Sigmar ; Schüler ; Merseburger Straße 35
Posin, Abraham ; Rauchwarenfärber ; Oststraße 2 (Zschochersche Straße)
[Posin, Minna, geb. Lange ; Oststraße 2 (Zschochersche Straße)]
Posin, Rosa, verheiratete Grünberg; Oststraße 2 (Zschochersche Straße) Gedenkbuch
Prochownik, Max Dr. med. ; prakt. Arzt ; Gundorfer Straße 42 (1914-1930), Großmannstraße 16 (1931-1938)
[Prochownik, Siegfried , geboren 1878 in Zirke/Posen, gefallen 1915]
Ptaschek, Ester , geb. Markowitsch ; Birkenstraße 8
Ptaschek, Simon Schilem* Dr. med. ; Arzt ; Birkenstraße 8
Reach, Jacob ; Kaufmann, Geschäftsführer, Angestellter, Rentner ; Burgauenstraße 4
Reach, Manfred ; Bankkaufmann ; Burgauenstraße 4
Reifer, Max* ; Kürschner ; Albertinerstraße 61
Reiter, Isidor ; Handelsmann ; Josephstraße 7
Richheimer, Theodor ; Bankbeamter ; Lützner Straße 60
Rimmler, Salomon* ; Kaufmann ; Lützner Straße 106
[Johanna Chana Rosenbaum, geb. Pergamenter ; Verkäuferin ; Karl-Heine-Straße 57]
[Rosenfeld, Meier* ; Kaufmann ; Karl-Heine-Straße 47]
[Rosenfeld, Henny ; Witwe ; Karl-Heine-Straße 47]
[Rosenfeld, Israel ; Kaufmann, Karl-Heine-Straße 47]
Rosenthal, Gustav* Dr. ; Arzt ; Merseburger Straße 94 (1930)
Rosenthal, Otto Dr. ; Zahnarzt ; Schlageterstraße 3 ; 1930: Zahnarzt-Praxis Gundorfer Straße 13 ; Wohnung: Leutzscher Straße 54 (1930, 1935)
Rosenthal, Sophie , geb. Baer, war mit dem Lindenauer Arzt Dr. Gustav Rosenthal verheiratet ; Merseburger Straße 94
[Rotenberg , Isaak ; aus Altenburg/Thür. ; Teilhaber der Isaak Rotenberg & Co. OHG ; betr. Schlageterstraße 19 (Gundorfer Straße/Georg-Schwarz-Straße)]
Salberg, Jakob* ; Händler ; Demmeringstraße 9
Salberg, Jetti, geb. Prinz ; Kauffrau ; Demmeringstraße 9
Salberg, Adolf ; Schüler ; Demmeringstraße 9
Salberg, Georg ; Schüler ; Demmeringstraße 9
Samuel, Kunigunde ; Putzmacherin ; Roßmarktstraße 9
Samuel, Siegfried* ; Angestellter ; Roßmarktstraße 9
Sander, Jacques ; Kaufmann ; Birkenstraße 30
Saritori, Isaak* ; Kaufmann ; Gundorfer Straße 27
Scherf, Karoline ; Lützner Straße 7
Scherf, Paul ; Lehrer ; Lützner Straße 7 (früher Schadowstraße 3)
Scherzer, Viktor* ; Rauchwarenhändler ; Wielandstraße 12
Schiff, Gertrud Alice Hedwig ; Ärztin ; Kaiserstraße 3
Schiff, Paul Salo ; Arzt ; Kaiserstraße 3
Schmerl, Martha ; Demmeringstraße 19
Schüur, Ida ; Friesenstraße 11
Schuh-Baer ; Schuhgeschäft ; Holteistraße 28 (Ecke zur heutigen Georg-Schwarz-Straße)
Schwartz, Alexander Simon ; Photograph, Kaufmann ; Gundorfer Straße 5/Schlageterstraße 5 (heutige Georg-Schwarz-Straße 5)
Schwarz, Lola Elena ; Gellertplatz 2
Sieradzki, Aron* ; Kaufmann ; Demmeringstraße 21
Silberstein, Margarete ; Merseburger Straße 82
Silberstein, Max* ; Kaufmann ; Merseburger Straße 82
Sportklub Bar Kochba Leipzig ; Demmeringstraße 104
Stern, Paul ; Bibliothekar, Übersetzer ; Karl-Heine-Straße 110 (Arbeitsort)
Stern, Willi ; Bürochef ; Lützner Straße 70
Tänzer, Jacob ; Tapezierer, Polsterer und Dekorateur ; Angerstraße 13 (Arbeitsort)
Tausig, Hugo ; Kaufmann, Fabrikbesitzer der Metallwaren-Fabrik "Hera" Hugo Tausig & Co. ; Calvisiusstraße 5 a
Teichner, Nelly ; Witwe, Geschäftsführerin der Firma Schuh-Baer ; Holteistraße 28 (Arbeitsort)
Wasserlauf, Samuel ; Maler ; Aurelienstraße 37
Weigler, Adolf ; Kaufmann ; Angerstraße 18
[Weinwurzel, Lucie Pergamenter ; Karl-Heine-Straße 57]
[Weinwurzel, Josef ; Kaufmann ; Karl-Heine-Straße 57]
Weiss, Meta Anna ; Karl-Heine-Straße 56b
Weiss, Moritz* ; Schneidermeister ; Karl-Heine-Straße 56 b
Wetzer, Erika Amalie, geb. Adler ; Henricistraße 13 [Elsterstraße 53, Uferstraße 11, Jacobstraße 15?]
[Wetzer, Israel Nathan ; Kaufmann, Angestellter ; Jacobstraße 15]
[Wetzer, Breindel Bertha ; Witwe, Inhaberin eines Kolonialwarengeschäftes ; Ranstädter Steinweg 8, Jacobstraße 15]
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[in Arbeit, wird ergänzt. Mithilfe ist gern erwünscht > Telefon: 0341 - 480 72 07, E-Mail: lindenauerstadtteilverein [ät] gmx.de]
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Wittelson, Helene ; Kaiserstraße 7 (bis 1914), Kaiserstraße 9 (ab 1915)
Wittelson, Isaak* ; Kaufmann, Handelsmann ; Kaiserstraße 7 (bis 1914) ; Kaiserstraße 9 (ab 1915)
Wittelson, Martha ; Kaiserstraße 7 (bis 1914) ; Kaiserstraße 9 (ab 1915)
Wittelson, Nathan ; Kaiserstraße 7 (bis 1914) ; Kaiserstraße 9 (ab 1915)
Wittelson, Rosa ; Geschäftsinhaberin ; Kaiserstraße 7 (bis 1914), Kaiserstraße 9 (ab 1915)
Wittelson, Sally ; Kürschner ; Kaiserstraße 7 (bis 1914), Kaiserstraße 9 (ab 1915)
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Zellner, Alfred ; Kaufmann ; Leutzscher Straße 38 (um 1930-1940) [(1933 wohnte er lt. Jüdischem Adressbuch in der Gerberstraße 5)]
[Zellner, Hans ; Gerberstraße 5 (1933)]
Zellner, Helene ; Leutzscher Straße 38 (1933)
[Zellner, Rudolf ; Gerberstraße 5 (1933)]
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[Verzeichnis in Arbeit, wird ergänzt. Mithilfe ist gern erwünscht > Telefon: 0341 - 480 72 07, E-Mail: lindenauerstadtteilverein [ät] gmx.de]
Jüdisches Leben in Lindenau: Literatur, Quellen, Weblinks
- Bertram, Ellen: Menschen ohne Grabstein : die aus Leipzig deportierten und ermordeten Juden / Ellen Bertram. Hrsg. von Rolf und Brigitte Kralovitz in Verbindung mit der Ephraim Carlebach Stiftung und der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig.- Leipzig: Passage-Verl., 2001.- 255 S.-
ISBN 3-932900-51-0
Verzeichnis der aus Leipzig deportierten Juden 1942-1945
Enth.: S. 20 Gunkel, Theodor ; Gottschalk, Hermann ; Verhaftung ; Geschichte 9.11.1939 / S. 21 Gottschalk, Gerda ; Verhaftung ; Geschichte 1941 / S. 23 Gunkel, Theodor ; Gülden, Josef ; Gottschalk, Gerda ; Oratorium des Heiligen Philipp Neri ; Fluchthilfe ; Geschichte 1944 / S. 31 Gottschalk, Gerda ; Riga ; Deportation ; Geschichte 1942 / S. 32 Samuel, Siegfried ; Riga ; Ghetto ; Ältestenrat ; Geschichte 1941 / S. 33 Gottschalk, Gerda ; Lager Strasdenhof ; Hansen, Dora ; Tagebuch ; Geschichte 1943 / S. 34 Gottschalk, Gerda / S. 46 Stern, Paul ; Bibliothek ; Oratorium des Heiligen Philipp Neri ; Geschichte 1944 / S. 56 Alexander, Walter ; Diakonissenstr. 4 ; Kurzbiografie / S. 60 Baltuch? / S. 63 Beer, Helene Lea ; Lützner Str. 129 ; Kurzbiografie / S. 72 Borchheim, Viktor ; Leutzscher Str.69 / S.111 / S.117f Hammerstein, Arnold ; Hammerstein, Ester Sonja ; Merseburger Str.27 ; Kurzbiografie / S.144 Kormes, Ida Frieda ; Kormes, Rudolf ; Leutzscher Str.38 / S.153 Lennhof, Carl ; Lennhof, Toni ; Siemeringstr.2 ; Kurzbiografie / S.162 Lotrowsky, Ida Jetty ; Josephstr.7 ; Kurzbiografie / S.168 Melmann, Flora ; Lindenauer Markt 19 ; Kurzbiografie ; Melmann, Max M. ; Lindenauer Markt 19 ; Kurzbiografie / S.169 Menn, Dina Dora ; Josephstr.51 ; Kurzbiografie / S.169 Meyer, Bertha ; Hahnemannstr.2 ; Kurzbiografie / S.182 Oelsner, Richard ; Lindenauer Markt 22 ; Kurzbiografie ; Oelsner, Wilhelm B. ; Lindenauer Markt 22 ; Kurzbiografie ; Oelsner, Johanna ; Lindenauer Markt 22 ; Kurzbiografie / S. 207 Samuel, Siegfried ; Roßmarktstr. 9 ; Kurzbiografie ; Samuel, Kunigunde ; Roßmarktstr. 9 ; Kurzbiografie / S. 219 Silberstein, Max ; Merseburger Str. 82 ; Kurzbiografie ; Silberstein, Margarete ; Merseburger Str. 82 ; Kurzbiografie / S. 242 Weiss, Meta A. ; Karl-Heine-Str. 56b ; Kurzbiografie
- Bertram, Ellen: Menschen ohne Grabstein 2 : Gedenkbuch für die Leipziger jüdischen Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. 2. , wesentlich erweiterte und verbesserte Auflage. / Ellen Bertram. Hrsg. von Rolf und Brigitte Kralovitz in Verbindung mit der Ephraim-Carlebach-Stiftung und der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig.- Leipzig: Passage-Verlag, 2001.- 383 S.- ISBN 978-3-938543-93-1
- Bertram, Ellen: Leipziger Opfer der Shoah - Ein Gedenkbuch. Leipzig: Verlag für alternatives Energierecht, 2015, 785 Seiten, ISBN: 9783941780101 (ISBN-10: 3941780107)
Die Israelitische Religionsgemeinde in Leipzig war 1847 von liberalen Juden gegründet worden und gehörte in den 1920er Jahren mit mehr als 12.500 Mitgliedern zu den größten Deutschlands. Drei Viertel waren Ausländer. Allein von den in Leipzig lebenden Juden polnischen Ursprungs wurden mehr als 3.200 Opfer der Shoah. Dieses Buch soll die Erinnerung an 5.418 ehemalige Leipziger wach halten, die wegen ihres jüdischen Ursprungs Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden.
- Buch der Erinnerung: Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden. Bearb. von Wolfgang Scheffler und Diana Schulle. Hrsg.: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Riga-Komitee der deutschen Städte. K. G. Saur München 2003, 1096 Seiten
Das Buch der Erinnerung enthält ca. 31.400 Namen der zwischen 1941 und 1945 ins Baltikum - nach Riga, Kowno/Kauen und Reval/Tallin - verschleppten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden. Die Namen, mit Angabe des Geburtsnamens, -datums und -orts, der letzten Adresse und des letzten Lebenzeichens oder des Todesdatums, sind nach den aus den verschiedenen Städten abgegangenen Transporten aufgeführt. Soweit es die noch existierenden Materialien der einzelnen Gedenkstätten zuließen, sind auch die Wege der einzelnen Menschen nachvollzogen.
- Diamant, Adolf: Chronik der Juden in Leipzig: Aufstieg, Vernichtung und Neuanfang, Chemnitz ; Leipzig : Verl. Heimatland Sachsen 1993, 836 S.
- Geteilte Erinnerungen : Jugend in Leipzig unterm Hakenkreuz ; Schüler fragen – Zeitzeugen berichten / Hrsg.: Schulmuseum.- Leipzig : Passage-Verl., 2006.- 319 S. : zahlr. Ill.
Briefwechsel von Leipziger Schülern mit ehemaligen jüdischen Bewohnern Leipzigs und Interviews mit deutschen Zeitzeugen
Enth.: S. 85 Nachbarschaftsschule Lindenau / S. 99 Nachbarschaftsschule Lindenau / S. 112 Nachbarschaftsschule Lindenau / S. 161 Kralovitz, Rolf ; Busdepot Lindenau ; Geschichte 17.5.1945 / S. 199 Brückner, Hannelore ; Saalfelder Str. ; Katholische Schule ; Schliessung ; BDM-Heim ; Geschichte 1933-1945 / S. 201 Kaufhaus Held ; Enteignung ; Kaufhaus Gohlisch / S. 203 Baumwollspinnerei ; Saalfelder Str. / S. 214 Angerbrücke ; Kriegsgefangene ; Geschichte 1945 / S. 215 Elten, Gerda / Westbad / S. 216 Kindergarten ; Demmeringstr.
- Gottschalk, Gerda: Der letzte Weg / Gerda Gottschalk.- Konstanz : Südverl., 1991.- 168 S.
ISBN 3-87800-010-3
Gerda Gottschalk arbeitete als Schauspielerin und konnte 1936 als Tochter eines jüdischstämmigen Vaters nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten, trat eine Stelle als Sekretärin beim damaligen Kaplan an der (katholischen) Liebfrauengemeinde Josef Gülden an, wurde 1941 verhaftet und 1942 nach Riga deportiert, schliesslich gelang ihr 1944 durch Vermittlung Güldens die Flucht nach Dänemark.
Enth.: S. 5-8 Gülden, Josef ; Gottschalk, Gerda ; Vorwort ; Geschichte 1936-1945 / S. 5 Gottschalk, Gerda ; Liebfrauengemeinde ; Sekretärin ; Geschichte 1936 / S. 6 Katholische Polizistin ; SS ; Gülden, Josef / Hansen, Dora ; Deportation / S. 8 Gottschalk, Gerda ; Der letzte Weg ; St.-Benno-Verlag ; Geschichte 1962 / S. 12 Gottschalk, Gerda ; Arbeit ; Oratorium des Heiligen Philipp Neri ; Sekretärin /S. 18 Gülden, Josef ; Katholische Polizistin ; Brief ; Arbeitshaus ; Riebeckstraße ; Geschichte 1941 / S. 21 Riga ; Deportation ; Geschichte 21.1.1942 / S. 22 Fleischer, Curt ;Deportation / S. 28 Eisen, Helga ; Eisen, Irmgard ; Gottschalk, Helga ; Ilberg, Ernst ; Zickmann, Cilly ; Hansen, Dora ; Kommando Kriegsweg / S. 34 Sachsenhaus ; Tote ; Geschichte Februar 1942 / S. 38 Ilberg, Ernst ; Fleischer, Hans ; Fleischer, Curt ; Konzentrationslager Salaspils ; Geschichte 1942 / S. 50 Riga ; Ghetto ; Aufstand ; Geschichte 1942 / S. 52 Weihnachten ; Hansen, Dora ; Geschichte 1942 / S. 59 Kasernierung Lenta ; Sch.
- Held, Steffen: Zwischen Tradition und Vermächtnis. Die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig nach 1945. Dölling und Galitz Verlag, 1995
- Judaica Lipsiensa: zur Geschichte der Juden in Leipzig / Hrsg. von der Ephraim-Carlebach-Stiftung.[Red.: Manfred Unger].- Leipzig: Ed. Leipzig, 1994.- 322 S. : Ill.
ISBN 3-36100423-3
Umfassender Sammelband zu verschiedenen Themen der Leipziger jüdischen Geschichte.
Enth.: S. 47 Held, Betty / S. 117 Rosenthal, Gustav ; Merseburger Str. 94 ; Arzt ; Emigration ; Geschichte 1939 / S. 189 Held, Albert ; England ; Geschichte 1938 / S. 202 Broder, Elias ; Luppenstr. 28 ; Metallwarenfabrik Broder & Sohn ; Verhaftung ; Geschichte 10.11.1938 / S. 206 Fussnote 49 ; KZ Buchenwald ; Ermordung ; Lennhoff, Karl (?Carl?) ; Geschichte 1939 / S. 265 Stern, Paul
- Juden in Leipzig: eine Dokumentation zur Ausstellung anläßlich des 50. Jahrestages der faschistischen Pogromnacht ; im Ausstellungszentrum der Karl-Marx-Universität Leipzig, Kroch-Hochhaus, Goethestr. 2, vom 5. November bis 17. Dezember 1988 / Hrsg.: Rat des Bezirkes Leipzig, Bearb.: Manfred Unger ; Hubert Lang.- Leipzig : Rat des Bezirkes Leipzig, 1989.- 239 S. : zahlr. Ill.
Dokumentation zu Schicksalen und Widerstand, mit vielen Abbildungen anläßlich des 50. Jahrestags der Pogromnacht.
Enth.: S. 22 Kleinmesse ; Geschichte 1934 ; Gottschalk, Erica / S.26 Leipziger Baumwollspinnerei ; Zwangsarbeit ; Geschichte 1939 / S. 83 Kaufhaus Gebr. Held ; Eröffnung ; Anzeige / S. 109 Kaufhaus Held ; Kaufhaus Joske ; Foto <1933> ; Boykott / S. 141 Betstuben ; Angerstr. 49 / Firmenverzeichnis ; Kaufhaus Gebr. Held ; Merseburger Str. 84 / Kaufhaus Joske ; Karl-Heine-Str. 44 / S. 177 Polizeibericht ; Geschichte November 1938 ; Gleitsmann, Otto ; Demmeringstr. 61 ; Festnahme ; Scheibner, Maria ; Leipziger Baumwollspinnerei ; Lützner Str. 8 / S. 191 Gottschalk, Gerda ; Gülden, Josef ; Flucht ; KZ Stutthoff ; Geschichte 1944 / S. 194 Gottschalk, Gerda ; Foto ; Gottschalk, Helga / S. 199 Stern, Paul ; Biografie ; Gülden, Josef ; Bibliothek ; Gedicht
- Lange, Bernd-Lutz: Davidstern und Weihnachtsbaum : Erinnerungen von Überlebenden / Bernd-Lutz Lange.- Leipzig : Forum Verl., 1994.- 270 S. : zahlr. Ill.
ISBN 3-86151-034-0
Enth.: S. 65 Konzentrationslager Buchenwald ; Rückkehr ; Geschichte 1945 / S.72 Glaser, Alfred ; Biografie ; Kleinmesse ; Seifert, Oskar / S. 75 Felsenkeller ; Geschichte 1930-1935 / S. 88ff Scherf, Karoline ; Biografie; Scherf, Paul ; Lehrer ; Schadowstr. 3 ; Gunkel, Theodor ; Karl-Heine-Str. 110 ; Spitzer,
im Text als "DuW" zitiert
- Leipziger jüdisches Jahr- und Adressbuch 1933 / mit einem Vorwort von Rolf Kralowitz.- Reprint der Ausgabe Leipzig 1933.- Berlin : arani-Verl., 1994.- [3], 90 S.
ISBN 3-7605-8663-5
Jüdisches Adressbuch aus Leipzig 1933 mit Namen, Adresse, Berufsbezeichnung
Enth.: S. 9 Adler, Anna ; Witwe ; Demmeringstr. 79 / Adler, Ernestine ; Witwe ; Luppenstr. 26 / Alexander, Walter ; Kürschner ; Diakonissenstr. 4 / S.10 Ardel, Heinrich ; Kaufmann ; Luppenstr. 28 / Bacher, Sidonie ; Witwe ; Lionstr. 9-11 / S. 11 Bannaß, Hugo ; Kaufmann ; Lützner Str. 27 / S. 12 Berger, Leib ; Kaufmann ; Luppenstr. 28 / S.14 Boritzer, Georg ; Schneider ; Aurelienstr. 14 / Boritzer, Salomon ; Handelsmann ; Aurelienstr. 14 / S. 15 Broder, Elias ; Kaufmann ; Luppenstr. 28 / S. 16 Cohn, Felix ; Kaufmann ; Merseburger Str. 103-5 / Cohn, Johanna ; Witwe ; Merseburger Str. 103-5 / S. 17 Dennhardt, Selma ; Lützner Str. 17 / Dessau, Isaak ; Kaufmann ; Lindenauer Markt 12 / S. 19 Exelbirt, Sophie ; Witwe ; Luppenstr. 28 / S. 20 Fischel, Moses ; Kaufmann ; Uhlandstr. 26 / S. 21 Förster, Selig ; Händler ; Lützner Str. 106 / S.23 Geyer, Lieselotte ; Verkäuferin ; Angerstr. 5 / S. 24 Goldmann, Isaak ; Handlungsgehilfe ; Karl-Heine-Str. 43 / S. 26 Gulkowitzsch, Lazar Dr. phil. ; Privatdozent ; Demmeringstr. 58 / S. 27 Hamburger, Ilse ; Verkäuferin ; Merseburger Str. 82 / Hammerstein, Arnold ; Kaufmann ; Merseburger Str. 27 / S.28 Heilmann, Elsa ; Leutzscher Str. 59 / Heinemann, Rudolf Dr. jur. ; Kaufmann ; Lützner Str. 70 / S.30 Hoffmann, Jakob ; Kaufmann ; Karl-Heine-Str. 71 / S. 32 Joske, Julius ; Kaufmann ; Karl-Heine-Str. 29 / Juliusberger, Hans ; Geschäftsführer ; Lindenauer Markt 12 / S. 34 Kirschbaum, Käthe ; Kontoristin ; Calvisiusstr. 31 / S.35 Kohs, Leon ; Kaufmann ; Kaiserstr. 3 / S. 36 Kraft, Selmar ; Kaufmann ; Lindenauer Markt 10 / S. 38 Leder, Abraham ; Kaufmann ; Luppenstr. 9 / Lemdon, Rywka ; Hausdame ; Lützner Str. 17 / Lennhoff, Carl ; Angestellter ; Siemeringstr. 2 / S. 40 Litmanowitsch, Johanna ; Rietzschelstr. 51 / S. 41 Löwe, Curt ; Vertreter ; Calvisiusstr. 20a / Lotrowsky, Anna ; Händlerin ; Josephstr. 7 / Lotrowsky, Aisik ; Bäcker ; Josephstr. 7 / S. 42 Markowitsch, Gusta ; Verkäuferin ; Birkenstr. 8 / Markowitsch, Malke ; Geschäftsinhaber ; Birkenstr. 8 / S. 43 Mehlmann, Max ; Kaufmann ; Lindenauer Markt 19a / Melmann, Flora ; Witwe ; Lindenauer Markt 19a / Melmann, Moses ; Reisender ; Lindenauer Markt 19a / Menn, Dina ; Josephstr. 51 / Metzger recte Bernstein, Samuel ; Vertreter ; Luppenstr. 28 / S. 44 Meyer, Abraham ; Abteilungsleiter ; Hahnemannstr. 2 / S. 45 Münzer, Hans ; Abteilungsleiter ; Lützner Str. 70 / S. 47 Oelsner, Richard ; Kaufmann ; Lindenauer Markt 22 / Oelsner, Wilhelm ; Portefeuiller ; Lindenauer Markt 22 / S. 48 Ornstein, Friedel ; Kaiserstr. 3 (???) / Pergamenter, Gerda ; Filialleiterin ; Karl-Heine-Str. 57 / Pergamenter, Werner ; Vertreter ; Karl-Heine-Str. 57 / Pester, Ignatz ; Tierarzt ; Merseburger Str. 41 / Ptaschek, Schilem Dr. ; Arzt ; Birkenstr. 8 / S. 51 Richheimer, Theodor ; Bankbeamter ; Lützner Str. 60 / Rimmler, Salomon ; Kaufmann ; Lützner Str. 106 / S. 52 Rosenfeld, Meier ; Kaufmann ; Karl-Heine-Str. 47 / Rosenfeld, Henny ; Witwe ; Karl-Heine-Str. 47 / Rosenfeld, Israel ; Kaufmann, Karl-Heine-Str. 47 / Rosenthal, Gustav Dr. ; Arzt ; Merseburger Str. 94 / S. 54 Salberg, Jakob ; Händler ; Demmeringstr. 9 / Samuel, Siegfried ; Angestellter ; Roßmarktstr. 9 / Sander, Jacques ; Kaufmann ; Birkenstr. 30 / S. 55 Scherf, Karoline ; Lützner Str. 7 / S. 56 Schmerl, Martha ; Demmeringstr. 19 / S. 59 Sieradzki, Aron ; Kaufmann ; Demmeringstr. 21 / Silberstein, Max ; Kaufmann ; Merseburger Str. 82 / S. 62 Stern, Willi ; Bürochef ; Lützner Str. 70 / S. 67 Wasserlauf, Samuel ; Maler ; Aurelienstr. 37 / Weigler, Adolf ; Kaufmann ; Angerstr. 18 / S. 68 Weinwurzel, Josef ; Kaufmann ; Karl-Heine-Str. 57 / Weiss, Moritz ; Schneidermstr. ; Karl-Heine-Str. 56b / S. 69 Wittelson, Rosa ; Geschäftsinhaberin ; Kaiserstr. 9 / Wittelson, Sally ; Kürschner ; Kaiserstr. 9 / S.75 Bethaus ; Aurelienstr. 14 / S. 82 Tänzer, J. ; Tapezierer ; Angerstr. 13 ; Anzeige
- Niether, Hendrik: Leipziger Juden und die DDR: Eine Existenzerfahrung im Kalten Krieg. Band 21 von Schriften des Simon-Dubnow-Instituts. Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, ISBN 3647369977, 9783647369976, 348 Seiten.
- ein Verzeichnis ehemaliger jüdischer Schüler der Leipziger Schulen
befand sich als (unveröffentlichtes?) Manuskript im "Taschentuchzimmer" des Schulmuseums Leipzig
Enth.: Boritzer, Arno ; Boritzer, Sulamid Renate ; Dessau, Joachim ; Dessau, Manfred ; Gerzon, Friedrich Josef (Lindenau?); Gerzon, Lothar Herbert Walter (Lindenau?) ; Kohs, Josef ; Kohs, Elvira ; Kohs, Heinz Detlef ; Kohs, Michael ; Kormes, Rudolf ; Kormes Julius Manfred ; Mosberg, Hermann ; Mosberg, Corinna ; Mosberg, Johanna ; Mosberg, Walter ; Pester, Ruth ; Pester, Sigmar ; Salberg, Adolf ; Salberg, Georg
- Juden in Leipzig. In: Aufbau, 1. Juni 1945.
- Juden in Leipzig. In: Aufbau, 12. April, 1946.
Da zur Rekonstruktion von vergangener Wirklichkeit manchmal auch die Roman-Literatur von Nutzen ist, sei hier noch auf die bekanntesten Darstellungen des jüdischen Alltags in Leipzig in den zwanziger und dreissiger Jahren hingewiesen:
- Agnon, Samuel: Herrn Lublins Laden : Roman / Schmu’el Josef Agnon. Aus dem Hebr. und mit einem Glossar von Inken Kraft.- Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl., 1997.- 411 S.
Roman über einen jungen jüdischen Schriftsteller im Leipzig der frühen 1920er Jahre
- Qroytner, Simson Ya‘aqov: Die Ehrlichs : die Geschichte
einer jüdischen Familie / Simson Jakob Kreutner.- Frankfurt
am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl., 1998.- 207 S. (Fischer; 13673)
Biografischer Roman über die ehemals in Gohlis ansässige, jüdische Familie Ehrlich; zum Verständnis für die aufstrebende Familie Held (Kaufhaus Gebr. Held) in Lindenau
vgl. Ellen Bertrams Bibliographie "Juden in Leipzig":
http://www.carlebach-stiftung-leipzig.de/portfolio-item/juden-in-leipzig-bibliografie/
- Leipziger Adressbücher, z. B. 1900, 1933, 1943. Von 1701 bis 1949 für Leipzig komplett abrufbar unter adressbuecher.sachsendigital.de
- https://lindenaubibliografie.wordpress.com/2008/07/13/annaherung-an-eine-judische-geschichte-lindenaus/
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e.V.
- www.geni.com/family-tree
- Stadtarchiv Leipzig, Kapitel 1, Nr. 122 (Liste "Nichtarische Zahnärzte in Leipzig")
- Lazar Gulkowitsch
https://de.wikipedia.org/wiki/Lazar_Gulkowitsch
http://research.uni-leipzig.de/catalogus-professorum-lipsiensium/leipzig/Gulkowitsch_418/markiere:lazar/
- Peter Held
www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/ausstellungen/archiv/archiv-2018-2017/aus-leipzig-fuer-leipzig-der-maezen-peter-held-und-das-kaufhaus-held
- Sächs. Staatsarchiv, Bestand 20031, PP-S 2111
Diese Liste mit Literaturangaben, Quellen, Weblinks zum jüdischen Leben in Leipzig-Lindenau ist noch unvollständig.
Wir freuen uns über freundliche Hinweise und ergänzende Angaben an
>>> lindenauerstadtteilverein@gmx.de
(Nachfragen bitte an Rainer Müller, Telefon: +49 - 341 - 480 72 07)
> Gedenkort Josephstraße 7 zum jüdischen Alltagsleben in Lindenau. In der Josephstraße 7 lebten und arbeiteten die Familien Reiter und Lotrowsky.
www.gedenkort-josephstrasse.org
> Nachbarn von nebenan. Geschichte und Geschichten der Juden in Leipzig-Schleußig (einzelne Einträge auch in Plagwitz und Kleinzschocher)
www.next-door-neighbours.de
> ReMembering. Jüdische Lebenserinnerungen - ein Netzwerk zur Stadtgeschichte Leipzigs. Mit Hörstücken von Zeitzeugenerinnerungen (im Aufbau)
remembering-leipzig.de
In einem mehrjährigen Projekt entsteht eine Volldokumentation des Alten Israelitischen Friedhofs zu Leipzig, des größten jüdischen Friedhofs in Sachsen. Die etwa 5.500 Grabstellen sind in einer digitalen Archiv-Datenbank erfasst. Jede Grabstelle ist fotografisch in mehreren Perspektiven in ihrem aktuellen Zustand dargestellt und beschrieben. Die jeweils dazu vorliegenden historischen Daten aus den Archiven der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig sowie der Stadt Leipzig wurden hinzugefügt.
www.carlebach-stiftung-leipzig.de
> Recherchemöglichkeit zu (derzeit) 5576 Namen der Leipziger Opfer der Shoah (Stand November 2021; 5514 Namen Stand April 2021; Stand 2017: 5487 Namen, Recherchen werden fortgeführt).
Datenbank im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, zusammengetragen von Ellen Bertram
Leipziger Opfer der Shoah
z. B. MOG00034, MOG00137
> Leipziger Gedenk- und Totenbuch
Das "Gedenk- und Totenbuch der Leipziger Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945" erfasst die Namen aller durch das nationalsozialistische Regime ermordeten Leipzigerinnen und Leipziger.
Leipziger Gedenkbuch mit Suchmaske
- Online-Recherche-Tool „Leipziger Opfer des Nationalsozialismus“ des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig
www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/ns-opfer/
> Familiendatenbank Juden im Deutschen Reich
> Gedenkbuch des Bundesarchivs
Im Gedenkbuch "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945" kann gezielt nach Personen und Orten recherchiert werden. Darüber hinaus sind Informationen zur Entstehung des Gedenkbuchs zu finden, zur Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich 1933-1945 und zur Abschiebung polnischer Juden aus dem Deutschen Reich 1938/39. Zusätzlich wird eine chronologische Auflistung der Deportationen aus dem Deutschen Reich (einschließlich Österreich, dem Protektorat Böhmen und Mähren und den sudetendeutschen Gebieten), aus Belgien, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden bereitgestellt.
Im Gedenkbuch werden alle ermordeten oder anderweitig verfolgungsbedingt verstorbenen Jüdinnen und Juden dokumentiert, die zwischen 1933 und 1945 im Deutschen Reich und zwar in den Grenzen vom 31. Dezember 1937, freiwillig ihren Wohnsitz genommen hatten, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Mit der Bezeichnung "Jüdisch" folgt das Gedenkbuch – notgedrungen – der damals geltenden Definition, wonach diejenigen, die einen jüdischen Großelternteil hatten, als "Vierteljuden" bezeichnet wurden.
www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
> United States Holocaust Memorial Museum, Washington, DC: USHMM’s Holocaust Survivors and Victims Database (Holocaust-Überlebenden- und Opferdatenbank des USHMM): www.ushmm.org
> Yad Vashem - Internationale Holocaust-Gedenkstätte und Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer
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