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„Katastrophal“ nennen Lindenauer Wochenmarkthändler die Situation auf der Ausweichfläche am Cottaweg

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Entscheidet der Stadtrat stattdessen für den Platz vor der Nathanaelkirche?

Viele Lindenauer*innen haben mittwochs und freitags einen regelmäßigen Termin: Sie gehen zum Wochenmarkt im Zentrum ihres Stadtteils, um sich mit regionalen Produkten beim Händler ihres Vertrauens zu versorgen. Das muss seit März diesen Jahres wegen umfangreicher Bauarbeiten ausfallen, weil der Marktplatz teilweise zur Fußgängerzone umgestaltet wird. Damit das Marktangebot weiter vorgehalten wird, haben der Stadtbezirksbeirat Alt-West und der Lindenauer Stadtteilverein rechtzeitig als Alternativstandort in Sichtweite den Platz vor der Nathanaelkirche vorgeschlagen. Das Marktamt dagegen hat sich über den Lösungsvorschlag der bürgerschaftlichen Akteure vor Ort hinweggesetzt und ohne schlüssige Begründung als Ausweichfläche den Festplatz am Cottaweg (auch bekannt als Kleinmessegelände) durchgesetzt. Ein Standort, der – weit entfernt vom Wohn- und Geschäftsquartier – absehbar von den Lindenauer*innen nicht angenommen werden würde.

"Neuer Standort, aber keine Kundschaft" titelt die LVZ schon nach den beiden ersten Markttagen am Cottaweg am 9. März. Fragt man die Händler*innen jetzt, wie es in den sieben Wochen seit dem Umzug zum Cottaweg gelaufen ist, gibt es eine einhellige und eindeutige Antwort: "Katastrophal!" Konnten in der ersten Woche noch etwa 15 Kund*innen gezählt werden, sind es danach immer weniger gewesen als Verkäufer*innen, die sich an den ca. 10 Verkaufsständen langweilen mussten. Für alle eine deprimierende Situation! Die Händler*innen beklagen Umsatzeinbußen von 80-90%. Eine Händlerin will "in keinem Fall hier bleiben" und baut ihren Stand nur auf, damit ihre Mitarbeiterin keinen Verdienstausfall hat. Sie kennt keine Händler, die auf dem Kleinmessegelände bleiben und nicht an einen besseren Standort umziehen wollen. Alle befragten Händler*innen argumentieren ähnlich. Verweist man auf die Aussage des Marktamtsleiters ("Der Wochenmarkt am Cottaweg läuft weiter gut") erntet man nur ungläubiges Kopfschütteln und: "Mit uns redet ja keiner!"

Doch es gibt noch Hoffnung! Das Votum des Stadtbezirksbeirates Alt-West für die Ausweichvariante vor der Nathanaelkirche (s. Skizze) steht am Mittwoch, 21. April 2021, in der Ratsversammlung zur Abstimmung. Die Alternative berücksichtigt alle Auflagen, die das Marktamt für erforderlich hält: Auf der Fläche vor der Nathanaelkirche einschließlich der Nathanaelstraße ist ausreichend Platz, Strom mit der notwenigen Absicherung kann in unmittelbarer Nähe problemlos abgegriffen werden, die Rietschelstraße mit Baufeld und als Baustellenzufahrt wird nicht tangiert und die Sperrung einiger Parkplätze sowie die notwendigen Umleitungen an zwei Werktagen sind geringfügige Eingriffe in das Verkehrsgeschehen, wie sie in vielen Städten an Markttagen üblich sind.

Der Stadtrat hat es am 21. April 2021 in der Hand, mit dem Platz vor der Nathanaelkirche der Händlerschaft bis August doch noch eine attraktive Ausweichfläche anzubieten. Nur so können in den kommenden, den umsatzstärksten Monaten des Jahres deren Verluste wenigstens zum Teil noch ausgeglichen werden. Und nur hierher wird die Kundschaft in Lindenau freitags und mittwochs wieder gern und regelmäßig zum Wochenmarkt in ihrem Stadtviertel kommen.
(Bd, 19/4/21)

Weitere Informationen:
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