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Wochenmarkt am Lindenauer Markt, inmitten von Lindenau, erhalten!

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Während der umfangreichen Baumaßnahmen rund um den Lindenauer Markt kann/soll der Wochenmarkt von März bis August nicht auf dem Marktplatz stattfinden. Anders als der Lindenauer Stadtteilverein, der als Ausweichfläche den Bereich vor der Nathanaelkirche vorgeschlagen hat, will das Marktamt den Wochenmarkt auf den "‘Festplatz am Cottaweg’" (Kleinmessegelände) verlegen. Das Thema steht am Freitag, d. 19. Februar 2021 auf der Tagesordnung des Fachausschusses Kultur des Leipziger Stadtrates. Dazu hat der Lindenauer Stadtteilverein e. V. der zuständigen Bürgermeisterin und den Kulturausschussmitgliedern folgende Stellungnahme zukommen lassen:

Sehr geehrt Frau Dr. Jennicke,
sehr geehrte Damen und Herren im FA Kultur,

jeden Mittwoch und Freitag pulsiert mit dem Lindenauer Wochenmarkt das Herz unseres Stadtteils. Er macht den Lindenauer Markt zu einem der wichtigsten kommunikativen Bezugspunkte im Leipziger Westen. Deshalb begrüßen wir als Stadtteilverein die für März bis August 2021 anstehenden Baumaßnahmen, mit denen dort einige Infrastrukturbereiche ertüchtigt und die Aufenthaltsqualität verbessert werden sollen.

Um die öffentlich vorgetragene Erwägung, während der umfangreichen Baumaßnahmen den Wochenmarkt zu schließen, zu umgehen, haben wir dem Marktamt am 1. Februar 2021 vorgeschlagen, als Ausweichfläche den Bereich Rietschel-/Roßmarktstraße vor der Nathanaelkirche zu nutzen; unterfüttert war dieser Vorschlag mit einer detaillierten Planungsskizze, dem Angebot jedweder tatkräftiger Unterstützung sowie der Einladung zu einer Vor-Ort-Begehung. Ohne auf dieses Dialogangebot einzugehen, hat das Marktamt am 25. Februar 2021 seine “Entscheidung” mitgeteilt, den Wochenmarkt auf den “Festplatz am Cottaweg” zu verlegen. Eine Örtlichkeit, die in erheblicher Entfernung und abseits der bebauten Fläche Lindenaus dem Wochenmarkt die Strahlkraft als lebendiges Zentrum des Stadtquartiers nimmt. Bei der von uns vorgeschlagenen Ausweichfläche in Sichtweite des regulären Standortes bleiben die Bezüge zum Wohn- und Geschäftsviertel um den Marktplatz dagegen weitgehend erhalten.

Wir verkennen nicht, dass – wie bei jeder anderen Ersatzfläche auch – Probleme zu lösen sind.
• - Der Ausweichstandort Festwiese wird u.a. damit begründet, dass dort “Parkplätze im Überfluss” zur Verfügung stehen. Abgesehen davon, dass die Wochenmarktbesucher*innen überwiegend zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus/Tram zum Einkaufen kommen, sollte der Ausweichstandort schon unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten keinen zusätzlichen Autoverkehr initiieren.
• - Der Einwand gegen die Ausweichfläche vor der Nathanaelkirche, sie sei “aus verkehrsrechtlichen Gründen … definitiv nicht geeignet”, weil für "ca. 100 Anliegerparkplätze… ‘Ausweichstellplätze’" anzubieten seien, ist nicht nachvollziehbar: Im vorderen (aus Sicht des Lindenauer Marktes) Bereich der Rietschelstraße sind 24 Kurzzeitparkplätze (Mo-Fr, 8-18h | 1 Std.) ausgewiesen, von denen etwa die Hälfte als Baufläche vorgesehen ist. Im übrigen Bereich würde für den alternativen Marktstandort eine Straßenfläche für ca. 40 PKW-Parkplätze beansprucht, auf die allerdings “verkehrsrechtlich” kein ("Anlieger"-)Rechtsanspruch besteht. Für die freien wie die Kurzzeitparkplätze kann deshalb eine Regelung greifen, wie sie in anderen Städten üblich ist und sich bewährt hat: Parken ist dort während der Marktzeit (Mi u. Fr, 7-18 h) nicht gestattet.
• - Dass gegenüber der von uns vorgeschlagenen Ausweichfläche der Festplatz am Cottaweg "“alle nötige Infrastruktur”" vorhält, kann angesichts der Funktion dieser Fläche nicht überraschen. Wir sehen allerdings keine unüberwindlichen Probleme, auch hier die notwendige Infrastruktur für den Wochenmarkt bereit zu stellen, und bieten noch einmal an, bei Bedarf die Suche nach Lösungsmöglichkeiten zu unterstützen.
• - Selbstverständlich erfordert der Ausweichstandort Rietschel-/Roßmarktstraße "“Eingriffe in den Straßenverkehr”", sind Zu- und Abfahrten u.a. für Rettungsfahrzeuge etc. freizuhalten. Das gilt aber für den gesamten Bereich der Baumaßnahme und wird lediglich an den beiden Markttagen flächenmäßig geringfügig erweitert.

Unsere Empfehlung basiert auf der Prämisse, ein markantes, Identität stiftendes Element des Leipziger Westens nicht ohne Not und auch nicht für eine begrenzte Zeit aufzugeben. Gerade in den kommenden Monaten, in denen die Leipziger*innen auf eine Lockerung der pandemiebedingten Einschränkungen hoffen, sollten die regionalen Händler ihre Waren dort anbieten können, wo das Flair des Wochenmarktes noch hinüberweht und für eine Übergangszeit so weit wie möglich erhalten bleiben kann.

Mit unserem Vorschlag unterbreiten wir nicht die einfachste Lösung - aber eine dem Gemeinwohl verpflichtete bürgernahe Variante.

Mit der Bitte, unseren Ausweichvorschlag in Ihre Entscheidungsfindung einzubeziehen und mit freundlichen Grüßen
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Lindenauer Stadtteilverein e.V.

Für Nachfragen oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Vereinsmitglied
Uwe Buckendahl [Kontaktdaten]




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