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Häuserliste

Dreilindenstraße 18

04177 Leipzig-Lindenau

Bildinhalt: Katalog zur Ausstellung
Katalog zur Ausstellung "Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution" im Museum in der "Runden Ecke", Leipzig: Tobias Hollitzer und Sven Sachenbacher (Hrsg.): Die Friedliche Revolution in Leipzig. Bilder, Dokumente und Objekte. 2 Bände, 816 Seiten, Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2012. Diese zwei Bände beleuchten anhand originaler und zumeist bisher unveröffentlichter Bilder, Dokumente und Objekte detailliert die konkreten Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig vom Herbst 1988 bis zum Herbst 1990, vom demokratischen Aufbruch bis zur Deutschen Einheit. Die umfangreiche Dokumentation zeigt spannend, wie aus den oppositionellen Aktivitäten kleiner Oppositionsgruppen eine Massenbewegung wurde und wie diese zum Zusammenbruch der SED-Diktatur führte. Auch Bekanntmachungen der "Arbeitsgruppe Büro und Informationszentrum" des NEUEN FORUM Leipzig - mit provisorischem Sitz in der Dreilindenstraße 18 - werden in Band 1 dokumentiert.

einst

Hier in der Dreilindenstraße 18 befand sich das erste Büro des NEUEN FORUM. Das Haus Dreilindenstr. 18 war um 1930 im Besitz des Kaufmanns Paul Kästner und des Architekten H. Kästner aus Aue im Erzgebirge. Bis zu Anfang der 1990er Jahre war über der Hofeinfahrt des Hauses die Aufschrift "H. Kästner" zu lesen. Zu sehen ist dies auch im Film "Leipzig im Herbst" (Dokumentarisches Material der Leipziger Proteste von 1989) von Gerd Kroske und Andreas Voigt (im Film: 14:53 min).


September 1989
Gründung des Neuen Forums - die Opposition formiert sich

Im Sommer 1989 formierten sich viele neue Bürgerrechtsinitiativen und Parteien, die sich für Reformen in der DDR einsetzten. Diese entstanden oft aus bereits länger bestehenden Oppositionsgruppen. Den höchsten Bekanntheitsgrad erlangte das Anfang September bei Berlin gegründete Neue Forum. Innerhalb weniger Wochen unterschrieben auch tausende Leipziger den Gründungsaufruf.

Obwohl verboten, öffnete das Neue Forum Leipzig am 23. Oktober 1989 in der Dreilindenstraße 18 sein erstes Büro und ein für jedermann zugängliches Informationszentrum. "Neues Forum zulassen!" war eine Kernforderung des Protestes im Herbst 1989. Erst am 8. November - einen Tag vor der Maueröffnung - erfolgte die offizielle Zulassung.

Die verschiedenen neuen Gruppen und Parteien forderten demokratische Bürger- und Menschenrechte, die Kontrolle über den Sicherheitsapparat sowie die Entmachtung der SED und eine politische Teilhabe. Dadurch wurden sie zum Sprachrohr und Hoffnungsträger vieler. Damit stand der SED erstmals eine organisierte oppositionelle Alternative gegenüber.

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Leipziger Adreß-Buch 1930
- Tobias Hollitzer und Sven Sachenbacher (Hrsg.): Die Friedliche Revolution in Leipzig. Bilder, Dokumente und Objekte. 2 Bände, 816 Seiten, Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2012
Diesen Katalog können Sie im Buchhandel erwerben: ISBN 978-3-86583-647-2
- www.runde-ecke-leipzig.de
- www.bstu.de
- https://www.bpb.de/mediathek/236044/leipzig-im-herbst

Bildinhalt: Am einstigen Standort des Hauses Dreilindenstraße 18 erinnert eine Stele aus Streckmetall - das in der DDR für Grenzsicherungsanlagen eingesetzt wurde - an das erste Büro des NEUEN FORUM in Leipzig.
Am einstigen Standort des Hauses Dreilindenstraße 18 erinnert eine Stele aus Streckmetall - das in der DDR für Grenzsicherungsanlagen eingesetzt wurde - an das erste Büro des NEUEN FORUM in Leipzig.
 

jetzt

Das Haus Dreilindenstraße 18 wurde zu Anfang der 1990er Jahre als eines der ersten nach der Friedlichen Revolution abgerissen.
Jetzt befindet sich auf der Freifläche ein Parkplatz.


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