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Lützner Straße 9, Villa Weber, Leipzig-Lindenau. Quelle: (C) Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e.V.

einst

1836 erbaut

"v. Haugk`s Villa"

1864
Umbauten/Anbauten an "Villa Weber"

1880 Lützenerstraße 3
Besitzer: Carl Friedrich Weber junior, Kaufmann und Cigarrenfabrikant
Mieter: F. A. Ronnicke, Privatmann

1885, 1889 Lützener Straße 3
Besitzer 1885 und 1889:
Karl Friedrich Weber, Cigarrenfabrikant und Hoflieferant (Geschäft in Leipzig, Hainstraße)
Bewohner 1885:
Caroline Ronicke, Privata
Minna verwitwete Schulze, Privata
Carl Friedrich Hermann Ernst Georg Weber, Kaufmann
Bewohner 1889:
Friedrich Hermann Gündel, emerit. Kantor
Minna verwitwete Schulze, Privata
Bewohner 1891:
Ida Gündel, Cantors Witwe (im 2. Seitengebäude pt.)
Elise Gündel, Postbeamtin (im 2. Seitengebäude pt.)
Wilhelmine Schulze, Privata (1. Etage)
Ernst Weber, Kaufmann (1. Etage)
Richard Steitmann, Lehrer (im Seitengebäude)

Friedrich Hermann Gündel (* 1815 in Liebethal bei Pirna) war Pädagoge und Sachbuchautor.
Schriften (Auswahl) von Friedrich Hermann Gündel:
- Der kleine Tafelrechner, das ist Uebungsbüchlein in den vier Grundrechnungsarten gleich- und ungleichbenannter Zahlen, Grimma, Verlags-Comptoir, 1837.
- Handfibel, das ist Elementarbüchlein für den vereinigten Sprech-, Sprach-, Lese-, Schön- und Richtigschreibunterricht, Adorfn (Vogtland), Verlags-Bureau, 1838.
- Lehrbuch der christlichen Religion für Elementarvolksschulen, in neuer, fach- und zeitgemäßer Auswahl, Anordnung und Folge. 2 Curse, Meißen, Gödsche, 1839.
- Schulgesänge bei der feierlichen Entlassung der Confirmanden, Oschatz, 1852.
- Vergißmeinnicht. Lieder für Schule, Haus und Leben, Leipzig, 1854.
- Deutsche Geschichte in deutschen Gedichten. Gesammelt und herausgegeben von Friedrich Hermann Gündel, Zwickau, 1875.
- Von Greßlers Rechenbuch die Uebungsaufgaben für sächsische Schulen bearbeitet, o. O., o. J.

Einträge aus dem Leipziger Adressbuch 1900:
Besitzer: C. F. Weber, Fabrikbesitzer
parterre und 1. Etage: der Besitzer und Kaufmann E. Weber
Gartengebäude links, 1. Etage: P. W. Nickold, verwitwet, Privata
Gartengebäude rechts: G. E. Hörnig, Buchhalter; Frau [von] Dr. Graichen

Einträge aus dem Leipziger Adressbuch 1911:
zwei Eigentümer: Ernst Weber, Kaufmann, und Frau Marie von Zenker, Privata in Niedergersdorf
parterre und 1. Etage: der (Mit-)Eigentümer Kaufmann Ernst Weber, Hoflieferant Seiner Majestät des Königs, Inhaber der Fa. Carl Friedr. Weber jr., Cigarrenfabrik und Detailhandlung, Leipzig, Hainstraße 3 pt.
Mieter in den Hofgebäuden: Gärtner A. Biermann, Buchhalter R. John, Dr. R. Kraichen/Graichen, Kaufmann R. Stolze

Einträge aus dem Leipziger Adressbuch 1933:
E. Löther, Gärtner, Lützner Straße 9
W. Senkel, Vorarbeiter, Lützner Straße 9
C. Stötzner, Kaufmann, Lützner Straße 9

1948
ist das Grundstück „Eigentum des Volkes“, zu DDR-Zeiten verwaltet durch die Kommunale Wohnungsverwaltung (KWV), später durch die LWB

Einträge aus dem Leipziger Adressbuch 1949:
Hermann Burkhardt, Schneider, Lützner Straße 9
Alfons Fischer, Operninspiz., Lützner Straße 9
Herbert Mieder, Autozubehör und Reifenlager, Lützner Straße 9
Marianne Petranek, Sekretärin, Lützner Straße 9
Edgar Sahlbach, Kaufmann, Lützner Straße 9

2000
Verkauf des Ensembles in ruinösem Zustand im Rahmen des "40-Häuser-Programms der Stadt Leipzig"

seither
vielfältige private Rettungsbemühungen: Sanierung und Restaurierung des Grundstückes Lützner Straße 9 in Leipzig-Lindenau samt klassizistischer Villa und Nebengebäuden

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Adreßbuch sämmtlicher Einwohner der Vororte von Leipzig, sowie aller übrigen Gemeinden der Amtshauptmannschaft Leipzig 1880/1880
- Adreß-Buch für Lindenau-Plagwitz und Neu-Schleußig 1885
- Leipziger Adressbuch 1900, 1910, 1911/1911, 1933, 1936, 1937, 1949
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.
> Eintrag zu Friedrich Hermann Gündel in: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Alphabetisch geordnete Zusammenstellung der im Königreich Sachsen gegenwärtig lebenden Gelehrten, Schriftsteller und Künstler nebst kurzen biographischen Notizen und Nachweis ihrer in Druck erschienenen Schriften, Leipzig, Robert Schaefers Verlag, 1875, S. 111.
> wikipedia-Eintrag zu Friedrich Hermann Gündel