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Häuserliste
Uhlandstraße 6
04177 Leipzig-Lindenau
zur Geschichte
ehemals Schillerstraße 2a, Ecke Ottostraße
1896/1897
als Villa für den Privatmann Franz Heinrich Hagenguth (bis 1897 in Lindenau, Lutherstraße 15, I. Etage wohnhaft) errichtet.
Oktober 1896 Rohbauabnahme
März 1897 Schlussrevision
1898, 1900 (Uhlandstraße, noch ohne Hausnummer, Cataster-Nummer 71, aber mit "Fernsprech-Anschluß")
Hausbesitzer: H. Fritzsche und Franz Hagenguth
Architekt war Georg Wünschmann. Georg Wünschmann war Mitglied des Leipziger Gelehrten- und Künstlerbundes "Die Leoniden".
Mieter
1907
Verlagsbuchhändler Maximilian von Roques, Hauptmann a.D. (A. Grunert, Blumberg & Co. und Illustr. Leipziger Meßführer)
1912, 1914, 1921 Uhlandstraße 2a
Hier wohnte Pfarrer Bruno Geißler (mit Telefonanschluss). Bruno Geißler wurde am 9. Januar 1875 in Berlin geboren; er starb 1961. Er war ab 1911 bis 1939/1946 Generalsekretär des Gustav-Adolf-Vereins mit Sitz in Leipzig. (Zitat Dr. phil. Dr. theol. Karl-Reinhart Trauner in seiner Habilitationsschrift "Konfessionalität und Nationalität. Die evangelische Pfarrgemeinde Marburg/Maribor im 19. und 20. Jahrhundert" Universität Wien, 2016: "In seinem Jahresbericht 1932/33 führte der Generalsekretär des Gustav Adolf-Vereins, Bruno Geißler, aus, dass >>dem Binnendeutschtum bis heute der verbindliche und doch tolerante Europagedanke [fehlte], der durch den engen Reichsgedanken nicht ersetzt werden konnte<<"). Konsistorialrat Bruno Geißler war Teilnehmer der Stockholmer Weltkirchenkonferenz 1925 für die Einheit der christlichen Kirchen. Die Botschaft der Konferenz wandte sich u. a. gegen den übersteigerten Nationalismus und forderte, internationale Konflikte ohne Krieg zu lösen. Der Arbeiterbewegung, die von den Kirchen zumeist geringgeschätzt worden sei, wurde eine Zusammenarbeit angeboten.
1930 Uhlandstraße 2a
Eigentümer: Frau M. Joosten, Erdg.
1943 Uhlandstraße 6
Eigentümer: Karl Joosten, Konsul a.D.
1.8.1993
Förderschule "Christophorus-Schule"
2003
Zusammenlegung der Christophorus-Schule - Schule für geistig Behinderte, Uhlandstraße 6, mit der Schule Rosenweg - Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, Rosenweg 59 in 04209 Leipzig-Schönau
2005-2006
Umbau und Modernisierung der denkmalgeschützten Villa Uhlandstraße 6. Es entstanden zwölf Wohnungen mit jeweils zwei bis vier Zimmern, deren Wohnfläche bis zu 148 qm betragen.
Quellen/Literatur/Weblinks:
- Leipziger Adressbuch 1897, 1898/1898, 1900, 1905, 1907, 1908, 1909, 1910, 1911, 1912, 1914/1914, 1920, 1921, 1930
- Adreßbuch der Reichsmessestadt Leipzig mit Markkleeberg, Böhlitz-Ehrenberg, Engelsdorf, Mölkau 1943
- Frank Zöllner (Hrsg.): Georg Wünschmann (1868–1937). Ein Leipziger Architekt und die Pluralität der Stile. (= Leipziger Beiträge zur Kunstgeschichte, Band 1.) Passage-Verlag, Leipzig 2006, 128 S. ISBN 3-938543-23-X, S. 49ff.
- Bauten von Architekt Georg Wünschmann Übersicht
- Amtsblatt der Stadt Leipzig, Nr. 13/1993
- Zwischen Völkern und Kirchen. Bruno Geißler zum 60. Geburtstag. Von Hans Joachim Beyer, Hans Koch, Carl Schneider, Sächsische Verlagsgessellschaft Leipzig 1935.
- Sächsisches Staatsarchiv, Bestand 20202 Leipziger Messeamt (I), Nr. F 00658. Enthält: Foto: Konsul Joosten mit zwei Australiern auf der Technischen Messe
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.
- www.akabus.de
> Pfarrerbuch Sachsen, Pfarrersuche
> Im Archiv des Gustav-Adolf-Vereins in Leipzig (Gustav-Adolf-Werk e. V., , Pistorisstraße 6, 04229 Leipzig-Schleußig) befindet sich das Manuskript einer Autobiografie Bruno Geißlers.
> Evangelisches Zentralarchiv, Bethaniendamm 29, 10997 Berlin, Tel. 030. 22 50 45 20, archiv@ezab.de
> wikipedia.org/Stockholmer_Weltkirchenkonferenz
> Bruno Geißler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek