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Häuserliste

Lützner Straße 29 HH Neues Schauspiel Leipzig

04177 Leipzig-Lindenau

Bildinhalt: ein Einsteckalbum voller Briefmarken (nur) zur Geschichte des Leipziger Stadtteils Lindenau in der Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V. Das abgebildete Briefmarkenalbum stammt vom Schaubek-Verlag.
ein Einsteckalbum voller Briefmarken (nur) zur Geschichte des Leipziger Stadtteils Lindenau in der Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V. Das abgebildete Briefmarkenalbum stammt vom Schaubek-Verlag.

Geschichte

Jachner & Fischer Verlag Leipzig
Druckerei Jachner & Fischer Leipzig


Bücher und Zeitschriften vom Verlag "Jachner & Fischer" Leipzig, Lützner Straße 29:
z. B.
- Fritz Georg Dietrich: Anno dazumal. Ein heiterer Roman. 1.-5. Tausend, 1926. 238 S.
- Aehren-Lese. Letzte Lieder von Hermann Pilz. Leipzig W 33, Verlag von Jachner & Fischer, 1928.
- Olaf Terp: Die Hühnerfarm. Eine lohnende Existenz. Anleitung zur Errichtung einer Hühnerfarm als Erwerbsunternehmen. Mit Anhang für den Landwirt, seine Hühnerhaltung lohnend zu gestalten. 2. Aufl. 1930.
- Das Gohliser Schlößchen. Rede, Reime und Arabesken um dies "Haus der Kultur". 32 S. Jachner und Fischer Verlag, Leipzig 1935.
- Georg Merseburger (Hrsg.): Leipziger Kalender 1938. Jahrbuch und Chronik. 13. Jahrgang. Leipzig W 33. Jachner & Fischer Verlag, 1938.
- Sächsische Gaststätten-Nachrichten. Amtsblatt der Reichsgruppe Fremdenverkehr, der Wirtschaftsgruppen Gaststättengewerbe und Beherbergungsgewerbe, sowie der Fachgruppe Gemeinschaftsverpfleger für das Gebiet der Wirtschaftskammer Sachsen. Erschienen von 1940-1945.

Erzeugnisse der Druckerei Jachner & Fischer Leipzig:
z. B.
- Dissertation Roland Schilling: Die realistischen Elemente der Lotzeschen Ontologie. 1909.
- Paul Starke: Planimetrische Konstruktionsauf- gaben mit Verwendung der Harmonischen Teilung und des Apollonischen Kreises. Beigabe zum achten Jahresbericht der IV. Städtischen Realschule mit Gymnasialklassen zu Leipzig 1908/09 [Helmholtzschule]. Leipzig, Jachner & Fischer, 1909.
- Leipziger Bühnenblätter. Theaterprogramme 1925/26
- Plakat "Ab 11. Juli [1945] sind sämtliche Lichtspieltheater Leipzigs wieder geöffnet".

Hier, im Hinterhaus der Lützner Straße 29, arbeitete Otto Bäßler, geboren am 17.1.1897, ab Mai 1918 als Drucker in der Druckerei Jachner & Fischer in Leipzig-Lindenau. Ein Lebenslauf von Otto Bäßler, 1963 persönlich verfasst mit ausgewählten Ereignissen seiner politischen Aktivitäten, befindet sich im Stadtgeschichtliche Museum Leipzig. Er ist hier zu lesen.

1930
Formular-Großdruckerei Jachner & Fischer, Leipzig W 33

1946
[Buchdruckerei] Jachner & Fischer, Leipzig W 33, Lützner Straße 29: Formulare, insbesondere für Post und Eisenbahn, ... Fa. gegründet 1906
Fa. Jachner & Fischer wehrte sich mit Einsprüchen gegen die geplante Enteignung gemäß dem Volksentscheid über die Enteignung von Nazi- und Kriegsverbrechern 1946 im Land Sachsen.

Hier ein Auszug aus dem Leipziger Adressbuch von 1949:
Formular-Spezial-Druck. Formulardruckerei für Post und Eisenbahn, Behörden, Wirtschaft, Lützner Straße 29

später (auch 1987)
Schaubek-Verlag, Leipzig, Lützner Straße 29, 7033 Leipzig: Verwaltung und Lager.
Drei Außenstellen/Betriebsteile des Schaubek-Verlages befinden sich in der Heinrichstraße 21, der Oststraße 24 und in der Bothestraße 7.

1989
Betriebsteil der [LVZ-]Druckerei "Hermann Duncker", Schaubek-Verlag, Lützner Straße 29, 7033 Leipzig

Schließung

Räumung

Leerstand

ein An- und Verkauf

Von 2009 bis 2010 wurden die Räume der alten Druckerei in der Lützner Straße 29 umgebaut.

2010
Am 9. Oktober - dem Leipziger Festtag seit der Friedlichen Revolution - eröffnete das Neue Schauspiel seine Pforten.

Das Neue Schauspiel Leipzig schreibt:
"Es war einmal im Jahre 2008 - Da machten sich Claudia Rath und Markus Czygan (sie ursprünglich Germanistin bzw. er Schreiner) mit anfänglich zwei weiteren Mitstreitern, Dana und Matthias Tretter, nach Leipzig auf und begaben sich auf die Suche nach einem geeignetem Gebäude: Sie hatten die irrwitzige Idee, darin ein Off-Theater zu etablieren. Nach jahrelanger Theaterarbeit im fränkischen Würzburg war es nun an der Zeit, die Zügel in die Hand zu nehmen und sich in ostdeutsche Gefilde zu wagen. Die Gebäudesuche stellte sich – entgegen aller Erwartungen – als äußerst mühsam und langwierig heraus. Nach einem Jahr der erfolglosen Streife und Recherche durch sämtliche Stadtteile Leipzigs, kam es, wie es kommen musste, das Geld wurde knapp und Markus suchte auf schwarzen Brettern nach Schreinerarbeiten um sich ein Zubrot zu verdienen. Aber wie es der Zufall so will, trafen auf diese Weise der gebürtige Franke und ein Schweizer namens Boris aufeinander.
Jener hatte mit dem Hinterhaus in der Lützner Straße 29 eines der ersten Betonstelenbauten Leipzigs (von 1913) ersteigert und - obwohl bereits selber seit mehreren Jahren mit dem Instandbringen des Gebäudes beschäftigt, es noch nicht in einen nutzbaren Zustand gebracht. Der Gedanke des Kunsthistorikers Boris war jedoch, Schaffensraum für künstlerisch-kreative Menschen zu bieten und so hatten Markus, Claudia & Co. endlich ihr Theater gefunden. Das Neue Schauspiel mietete sich fortan in die ehemalige Druckerei in Lindenau ein und baute die Räume der ersten Etage sowie des Kellers in dem alten Fabrikgebäude zu einer kulturellen Spielstätte aus. Ein Jahr arbeiteten die beiden Würzburger mit einigen helfenden Händen unermüdlich an ihrem Traum vom freien Theater: werkelten, bastelten, schraubten, hämmerten, verlegten, schweißten, klebten, nähten und montierten alles, was man heute in diesem Haus sehen und anfassen kann. Das Resultat: Vom Keller bis zum Kostümfundus wurde aus einer „Deutschen Gewerkschaftsbund Druckerei“ ein Selfmade-Theater mit Foyerkneipe und mittlerweile auch einem Freisitz im Theatergarten.

Am 10.10.2010 war es also soweit: Die große Eröffnung mit der allerersten Aufführung „Revue im Niemandsland“ mit Songs von Rio Reiser & TonSteineScherben war ein voller Erfolg und legte den Grundstein für viele weitere Theaterstücke, Konzerte und allerlei sonstige Veranstaltungen. Und man kann mit Recht sagen: Es erforderte Mut, Ausdauer und eine gute Portion menschlicher Durchgeknalltheit, um dieses Mammutprojekt in die Tat umzusetzen und mit allen Rückschlägen, Schwierigkeiten und finanziellen Miseren durchzuziehen. Hier sei nebenbei erwähnt: Das Neue Schauspiel Leipzig muss leider seit Anbeginn ohne Fördermittel der Kulturstadt Leipzig auskommen, so dass etliche Leute des NSL-Teams bis heute ihre Energien mit Schweiß, Herzblut, aber eben auch unentgeltlich oder stark unterbezahlt in dieses Theater einsetzten. Aber dennoch: Nach nunmehr einem Jahrzehnt hat sich das NSL im Leipziger Westen etabliert und bietet verschiedenste Möglichkeiten zur künstlerischen Entfaltung. Die Räume des Hinterhofgebäudes stellen hierfür beste Bedinungen bereit: Sowohl Theatersaal mit Foyer als auch „KFK“, der Kellerclub, gewähren genug Platz für jeweils ca. 150 Zuschauer und sind mit allen nötigen technischen Finessen ausgestattet. So erwies es sich in den letzten Jahren, dass eine Bühne gerade dieser Größenordnung für viele freie Künstler bzw. Künstlergruppen ohne festen Spielort eine geeignete Auftrittsmöglichkeit bietet und somit die Off-Kulturszene in Leipzigs Westen enorm bereichert."

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Archivalie im Bestand 12464 FDGB-Landesvorstand Sachsen, Nr. 220: Einsprüche von Unternehmern und Fürsprechern zur Enteignung von Betrieben im Kreis Leipzig. Datierung: 1946
- Leipziger Adressbuch 1949
- Archiv Gerd Horn
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.
- Leipziger Industrie. Amtliches Firmen- und Bezugsquellen-Verzeichnis. Nach Unterlagen der Industrie- und Handelskammer Leipzig bearbeitet von Hans Rückert. Verkehrsamt der Stadt Leipzig 1946, 199 S.
- Leipziger Messeamt (Hrsg.): Wer liefert was? Bezugsquellennachweis für den Einkauf in der Deutschen Demokratischen Republik, S. 106
- Fernsprechbuch Bezirk Leipzig, Ausgabe 1987
- Reichert, Steffen: Transformationsprozesse: Der Umbau der LVZ. (= Band 1 von Medienwandel in Ostdeutschland) LIT Verlag Münster, 2002, 295 Seiten, hier S. 22
- Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig (Hrsg.): Verlage der Deutschen Demokratischen Republik. Leipzig 1985/1988

Bildinhalt: 2010: Am 9. Oktober - dem Leipziger Festtag zur Erinnerung an die Friedliche Revolution - wurde das Neue Schauspiel Leipzig eröffnet
2010: Am 9. Oktober - dem Leipziger Festtag zur Erinnerung an die Friedliche Revolution - wurde das Neue Schauspiel Leipzig eröffnet
 

Gegenwart

Neues Schauspiel Leipzig
Förderverein Neues Schauspiel Leipzig e.V.
Lützner Str. 29
04177 Leipzig-Lindenau

Kontakt: Markus Czygan
info@neues-schauspiel-leipzig.de
pr@neues-schauspiel-leipzig.de

Kartenservice
Ticketreservierung telefonisch unter:
+49 (0)341 927997-70 oder
einfach online auf der Homepage:
www.neues-schauspiel-leipzig.de
jeweils den Button "Karten" anklicken.

THEATERKASSE:
Karten können hier nur bar gezahlt werden!
Die Theaterkasse hat geöffnet:
Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr (außer an Feiertagen), außerdem können Karten täglich ab 19 Uhr an der Theaterkasse in der Foyerkneipe erworben werden.

Tante Manfred - Die Theaterkneipe
Die Tante ist täglich offen. Und das ab 19 Uhr!
Sa und So zu den Kindervorstellungen schon ab 15.30 Uhr geöffnet

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Weymann Quality
WEYMANN QUALITY ist ein Dienstleistungsunternehmen für Film-Malerei, Patina, Set-finish, Materialimitation, Szenische Kunst.

Eva Weymann
Lützner Straße 29
DE 04177 Leipzig-Lindenau

www.weymannquality.de


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