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Häuserliste

Georg-Schwarz-Straße 49 Diakonissenkrankenhaus

04177 Leipzig-Lindenau

Bildinhalt: Stolperstein für Marie Runkel. Marie Runkel wurde am 17. März 1941 in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Am 21. Juni 2018 fanden sich zahlreiche Interessierte zur Stolpersteinverlegung für Marie Runkel am Leipziger Diakonissenhaus zusammen.
Schülerinnen der Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege Leipzig lasen aus Briefen vor, die über das Leben von Marie Runkel berichten. Im Anschluss an die Stolpersteinverlegung wurde im Foyer des Diakonissenhauses eine kleine Ausstellung eröffnet, die zusammen mit der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erarbeitet wurde. 

...Marie Runkel:...
Geboren am 8. November 1878 in Merseburg, arbeitete Marie Runkel nach dem Besuch der Bürgerschule 13 Jahre lang als Dienstmädchen. Ab 1907 erlernte sie im Leipziger Diakonissenkrankenhaus den Krankenpflegeberuf. Am 29. November 1913 wurde sie zur Diakonisse eingesegnet. Fortan arbeitete sie als Krankenschwester an der Leipziger Augenklinik, in der Michaelisgemeinde und im Krankenhaus Döbeln.

Im Jahr 1918 trat sie kurzzeitig aus dem Diakonissenhaus aus und 1921 wieder ein. Sie übernahm die Gemeindepflege in Böhlitz-Ehrenberg, wo sie bis zu ihrer psychischen Erkrankung im Jahr 1935 tätig blieb.  Im November 1935 wurde Marie Runkel in die Leipziger Universitätsnervenklinik eingewiesen. Von dort aus kam sie am 5. Dezember 1935 in die Heil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen. Hier wurde bei ihr Schizophrenie diagnostiziert. Am 21. Februar 1941 erfolgte
Stolperstein für Marie Runkel. Marie Runkel wurde am 17. März 1941 in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Am 21. Juni 2018 fanden sich zahlreiche Interessierte zur Stolpersteinverlegung für Marie Runkel am Leipziger Diakonissenhaus zusammen. Schülerinnen der Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege Leipzig lasen aus Briefen vor, die über das Leben von Marie Runkel berichten. Im Anschluss an die Stolpersteinverlegung wurde im Foyer des Diakonissenhauses eine kleine Ausstellung eröffnet, die zusammen mit der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erarbeitet wurde. ...Marie Runkel:... Geboren am 8. November 1878 in Merseburg, arbeitete Marie Runkel nach dem Besuch der Bürgerschule 13 Jahre lang als Dienstmädchen. Ab 1907 erlernte sie im Leipziger Diakonissenkrankenhaus den Krankenpflegeberuf. Am 29. November 1913 wurde sie zur Diakonisse eingesegnet. Fortan arbeitete sie als Krankenschwester an der Leipziger Augenklinik, in der Michaelisgemeinde und im Krankenhaus Döbeln. Im Jahr 1918 trat sie kurzzeitig aus dem Diakonissenhaus aus und 1921 wieder ein. Sie übernahm die Gemeindepflege in Böhlitz-Ehrenberg, wo sie bis zu ihrer psychischen Erkrankung im Jahr 1935 tätig blieb. Im November 1935 wurde Marie Runkel in die Leipziger Universitätsnervenklinik eingewiesen. Von dort aus kam sie am 5. Dezember 1935 in die Heil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen. Hier wurde bei ihr Schizophrenie diagnostiziert. Am 21. Februar 1941 erfolgte "„auf Grund einer Anordnung des zuständigen Herrn Reichsverteidigungskommissars“" eine Verlegung in die staatliche Heil- und Pflegeanstalt nach Zschadraß, wo sie nur kurz blieb. Bereits am 17. März 1941 erfolgte eine erneute Verlegung, nunmehr in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein, wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft in der Gaskammer ermordet wurde – gemeinsam mit 81 weiteren aus Zschadraß deportierten Menschen, die allein an jenem Tag der nationalsozialistischen Mordaktion an psychisch kranken und behinderten Menschen ("„T4“") zum Opfer fielen. Ihre Asche wurde vermutlich hinter dem Tötungsgebäude einen Hang hinabgeschüttet.

Geschichte

Die Anfänge des Diakonissenkrankenhauses Leipzig gehen auf das Jahr 1891 zurück, als auf Initiative des Superintendenten der Thomaskirche Oskar Pank mit der praktischen Krankenpflegeausbildung im "Städtischen Hospital St. Jacob" begonnen wurde. Als offizielles Gründungsjahr gilt das Jahr 1900, in dem das Diakonissenmutterhaus eingeweiht und das Krankenhaus eröffnet wurde. Erster Chefarzt der Chirurgie war Heinrich Braun. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde das Haus als Lazarett bereitgestellt.

Im Jahr 1925 erhielt die Krankenpflegeschule die Staatliche Anerkennung, 1928 wurde ein Poliklinik-Gebäude eingeweiht. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Krankenhaus als Reservelazarett übergeben und 1945 erfolgte die Wiederaufnahme des regulären Krankenhausbetriebes. Im Jahr 1954 wurde ein Operations- und Röntgengebäude eingeweiht.

Nach der Friedlichen Revolution wurde das Haus 1995 in die Trägerschaft der Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig gGmbH mit dem Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig e.V. als alleinigem Gesellschafter überführt. 1996 wurde die Poliklinik geschlossen, in deren Gebäude ab 1997 Praxisniederlassungen eingerichtet wurden. 1998 erfolgte die Neueröffnung der Notaufnahme.

Im Jahr 2000, in dem das 100-jährige Bestehen des Diakonissenkrankenhauses gefeiert wurde, erfolgte die Zusammenlegung mit dem Krankenhaus Bethanien Leipzig, erste Belegklinik Sachsens. Gesellschafter sind seitdem der Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig e.V., die Diakoniekliniken Leipzig gGmbH und die Bethanien Krankenhaus Chemnitz gGmbh.

2004 wurde der Neubau des Krankenhauses eingeweiht, der auch einen Andachtsraum (Glasgestaltung: Matthias Klemm) enthält.

Das Haus erhielt 2004 die Zertifizierung nach KTQ mit zusätzlicher Zertifizierung proCum Cert für kirchlich getragene Einrichtungen.

Im August 2008 wurde die Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig gGmbH als Tochtergesellschaft in die neu gegründete edia.con gGmbH eingebracht.

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.
- Foto von 1926: Hansa Luftbild, LA NRW RW0229-18674, abgedruckt im Buch von Heinz Peter Brogiato: Über den Dächern von Leipzig. Luftbilder 1909-1935, Lehmstedt Verlag, Leipzig 2012, ISBN 978-3-942473-44-6
- wikipedia

Bildinhalt: Diakonissenkrankenhaus 1901: Pfarrhaus, Krankenhaus und Diakonissen-Mutterhaus auf einer alten Ansichtskarte
Diakonissenkrankenhaus 1901: Pfarrhaus, Krankenhaus und Diakonissen-Mutterhaus auf einer alten Ansichtskarte
 

Das Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig im Leipziger Stadtteil Lindenau ist ein Krankenhaus der Regelversorgung, das zum mitteldeutschen Diakonie-Verbund edia.con gehört, an dem auch Agaplesion beteiligt ist. Es ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig. Das vor über einhundert Jahren erbaute Diakonissenmutterhaus steht unter Denkmalschutz. Das Krankenhaus verfügt über 272 Betten.

Struktur

Das Diakonissenkrankenhaus ist gegliedert in eine Klinik für Chirurgie (mit den Abteilungen Unfall- und Wiederherstellungschirurgie und Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie), eine Klinik für Innere Medizin, eine Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, die Physiotherapie und die Notaufnahme, die dem zentralen Rettungsdienst der Stadt Leipzig angeschlossen ist. Die Abteilung Viszeralchirurgie ist als Darmzentrum zertifiziert.

Außerdem gibt es mehrere Belegabteilungen (Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde, Urologie, Angiologie und Anästhesie) und Konsiliarärzte. Im Gebäude des Hauses befindet sich eine Gemeinschaftspraxis für Radiologie mit einer Mammographie-Screeningeinheit. Im Haus arbeiten Grüne Damen.

Angeschlossen an das Diakonissenkrankenhaus sind das Betreute Seniorenwohnheim im Diakonissenhaus, das Altenpflegeheim am Diakonissenhaus, die Kurzzeitpflegestation am Diakonissenhaus und das Altenpflegeheim Bethanien in Leipzig-Plagwitz.

Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig
Georg-Schwarz-Straße 49
04177 Leipzig-Lindenau
Tel. 0341/444-4
Fax 0341/444-3513

www.diako-leipzig.de

Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig e.V.
Georg-Schwarz-Straße 49
04177 Leipzig-Lindenau
Tel. 0341/444-4
Fax 0341/444-3513

www.dh-leipzig.eu

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Kirchen und Kapellen in Lindenau
> Philippuskirche, Aurelienstraße 54
> Katholisch-apostolische Kirche, Endersstraße 31
> Mutterhauskapelle im Diakonissenhaus, Georg-Schwarz-Straße 49
> Andachtsraum des Ev. Diakonissenkrankenhauses, Georg-Schwarz-Straße 49
> Liebfrauenkirche, Karl-Heine-Straße 112
> Friedhofskapelle, Merseburger Straße 148
> Nathanaelkirche, Roßmarktstraße


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