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Häuserliste

Angerstraße 32

04177 Leipzig-Lindenau

Bildinhalt: Fa. M. B. Vogel (vereinigt mit Dr. Boessneck & Co., Glauchau), chemische Fabriken in Bernburg in Anhalt, Glauchau und Leipzig-Lindenau, Rechnung vom 16. Oktober 1902, für Herrn J. Konetzny, Leipzig-Lindenau, Rauchwaren-Färberei und -Zurichterei, für: 3 Ballons Essigsäure 30 % Vol.
Quelle: Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv: Sammlung Udo Meinelt & Söhne
Fa. M. B. Vogel (vereinigt mit Dr. Boessneck & Co., Glauchau), chemische Fabriken in Bernburg in Anhalt, Glauchau und Leipzig-Lindenau, Rechnung vom 16. Oktober 1902, für Herrn J. Konetzny, Leipzig-Lindenau, Rauchwaren-Färberei und -Zurichterei, für: 3 Ballons Essigsäure 30 % Vol. Quelle: Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv: Sammlung Udo Meinelt & Söhne

zur Geschichte dieses Grundstückes (Kataster-Nr. 513)
Anschrift
bis 1905: Angerstraße 24
seit 1.1.1906: Angerstraße 32

Chemische Fabrik M. B. Vogel
VEB Spezialchemie Leipzig
VEB Laborchemie Apolda


Der Chemiker Dr. phil. Berthold Finkelstein (Berthold Finkelstein, Hausbesitzer und Chemie-Fabrikant in Lindenau; geb. 4. Jan. 1844, gest. 26. Feb. 1931; Promotion 1865 in Marburg; Vater von Alexis und Hans Finkelstein) war 1873 zusammen mit seinem Studienfreund M. B. Vogel Mitbegründer und Mitinhaber der Firma Chemische Fabrik M. B. Vogel hier in der Angerstraße. Erzeugnisse der Fa. M. B. Vogel (Anschrift bis 1905: Angerstraße 24): v. a. Cremor Tartari (eine beliebte Verdauungshilfe), Brechweinstein [Verwendung als Backtriebmittel in Backpulver], Tannin und andere Hilfsprodukte der Textilindustrie. [Anm: Die technische Hauptverwendung der Tannine liegt in der Ledererzeugung (Gerberei), wo sie als Gerbstoffe zur Erhöhung der Haltbarkeit und dem Schutz vor Mikroorganismen eingesetzt werden.] Nach M. B. Vogels frühzeitigem Ausscheiden führte Dr. Berthold Finkelstein die Chemiefabrik erfolgreich allein weiter bis zur Vereinigung seiner Firma mit der Chemischen Fabrik von Dr. phil. P. Bößneck & Co. Glauchau [vgl. Dr. Bößneck & Co., Chemische Fabrik und Großhandlung chemisch-technischer und chemisch-pharmazeutischer Produkte, Glauchau, Schafteichstraße 2] und zog sich 1904 von der Geschäftsleitung zurück.
Beide erwachsene Söhne von Dr. phil. Berthold Finkelstein und seiner Frau Pauline geb. Hirsch (geb. 2. Nov. 1846, gest. Feb. 1904), Dr. Alexis Samuel Finkelstein, geb. 1877 und Hans Ludwig Finkelstein, geb. 17. Mai 1885, gest. Dez. 1938) wurden erfolgreiche Chemiker. Nach Hans Finkelstein, Chemiker (Studium in Leipzig und Straßburg) ist die Finkelstein-Reaktion benannt.
[Anm.: Finkelstein-Reaktion: Substitution des Halogens in Alkylchloriden oder -bromiden durch Jod beim Erhitzen mit einer Lösung von Natriumjodid in Aceton. wikipedia: Austausch eines Halogen-Substituenten eines halogenierten Kohlenwasserstoffs (z. B. Halogenalkan) durch ein Iodid bzw. ein Fluorid]

1946:
Fa. M. B. Vogel, Leipzig W 33, Angerstraße 32, Offene Handelsgesellschaft, gegründet 1870
Erzeugnisse: Grundstoffe für Backpulver und Kindernährmittel, ...; Pharmazeutische Chemikalien, Arzneiwaren; Technische Chemikalien, insbesondere Desinfektionsmittel, ...;

1949
Chemische Fabrik M. B. Vogel
Inhaber: Dr. phil. Werner Bößneck, Josef Krammer, M. v. Kutzschenbach
Angerstraße 32
Leipzig

DDR:
VEB Spezialchemie Leipzig
7033 Leipzig
Angerstraße 32

Hersteller von:
- Hobbyplast UP
Polyester-Gießharz, ein universeller Werkstoff für Modellbau und Heimwerker
- Eingußmasse Kalloplast EBM

Herr Ulrich Zwirner schrieb an lindenauerstadtteilverein@gmx.de:
"Meine Tante (Jahrgang 1920) arbeitete vermutlich seit Ende der sechziger Jahre in der Buchhaltung einer chemischen Fabrik in der Angerstraße 32. Der Inhaber hieß Gerhard Schönert. Im Firmennamen kam auch dieser Eigenname vor.
Nach meiner Kenntnis wurde die Firma 1972 oder später verstaatlicht und nannte sich dann VEB Spezialchemie. Herr Schönert hat die Firma nach der Enteignung noch einige Zeit geleitet.
Ich kann mich noch recht gut daran erinnern, daß die Firma u.a. für die private Verwendung Polyesterharze in kleinen Gebinden lieferte. Das Harz konnte mit einem ebenfalls angebotenen lichtempfindlichen Härter vermengt z.B. zum Herstellen von glasfaserarmierten Bootskörpern oder Surfbrettern verwendet werden. Einer der Händler dieser Polyesterharze war damals der Heimwerkerladen in der Kuhturmstraße.

Dies ist unser kleiner Beitrag für Ihre Datensammlung.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Zwirner"

Wer kann diese Erinnerungen mit weiteren Informationen ergänzen?

VEB Laborchemie Apolda
Betriebsteil Spezialchemie Leipzig

DDR-7033 Leipzig
Angerstraße 32
Telefon: Leipzig 44511
Fernschreiber: 051397
Telex: 051 397 spele dd
Hersteller von
Malzid 30
- die rationelle Form, Graswuchs kurz und grün zu halten
- steigert die Erträge im Tabakanbau um 4 %
Malzid combi
- hemmt Graswuchs und vernichtet Unkräuter
Großhandel:
VEB Kombinat für mat.-techn. Versorgung der Landwirtschaft
Exporteur:
VEB AHB CHEMIE - EXPORT - IMPORT Volkseigener Außenhandelsbetrieb der DDR
DDR-1055 Berlin
Storkower Straße 133

VEB Laborchemie Apolda
7033 Leipzig
Angerstraße 32
Jochen Vorfelder schrieb in der Ausgabe 47 von DIE ZEIT, Jahrgang 1992:
"Schrott für die Welt":
Durres, Albanien. An einer Ausfallstraße liegt das Gelände einer landwirtschaftlichen Kooperative. Zwei Hallen ohne Verputz, ein Bürogebäude, ein turmähnliches Gebilde – und ein Flachbau, den die staatliche Handelsgesellschaft Eksimagra als Lager nutzt: Kreuz und quer liegen dort rund dreißig Fässer mit Pestiziden aus Ex-DDR-Produktion, Giftklasse A 1. Aus manchen der Fässer leckt es, beißende Schwaden greifen die Schleimhäute an. Auf dem Betonboden kristallisiert ein gelblich schimmernder Cocktail aus. Vor dem Schuppen liegen neun Fässer im Staub. Die Sonne hat die Behälter aufgebläht, der Regen hat sie rosten lassen. Die Etiketten sind kaum noch zu entziffern – Trizilin 25, hergestellt von der VEB Laborchemie Apolda in 7033 Leipzig, Angerstraße 32. ... hier weiter lesen über Pestizide Export Albanien Schrott für die Welt

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Leipziger Adressbücher 1900, 1902, 1904, 1905
- Leipziger Adressbuch 1949, Seite I-865
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.
- Leipziger Industrie. Amtliches Firmen- und Bezugsquellen-Verzeichnis. Nach Unterlagen der Industrie- und Handelskammer Leipzig bearbeitet von Hans Rückert. Verkehrsamt der Stadt Leipzig 1946, 199 S.
> Heimwerkerladen/Tischlereibedarf/Bastlerbedarf Espenhain in der Kuhturmstraße 21
- Familienarchiv Finkelstein < Herzlichen Dank!
- Grabplatten auf dem Alten Israelitischen Friedhof Leipzig, Berliner Straße
> Wohnhaus der Familie Finkelstein in der Angerstraße 19
- M. B. Vogel, Leipzig-Lindenau (vereinigt mit Dr. Boessneck & Co., Glauchau), Chemische Fabriken in Leipzig-Lindenau und Glauchau. Mitteilung vom 7.11.1931 bei sachsen.digital
- Jochen Vorfelder: Schrott für die Welt. In: DIE ZEIT Archiv, Jahrgang 1992, Ausgabe 47 hier online
- agrartechnik. Landtechnische Zeitschrift der DDR. 32. Jg. Heft 5. Mai 1982, S. 233 online
- www.mil-airfields.de/ddr/orte/leipzig
- wikipedia: Tannine, Weinstein, Finkelstein-Reaktion


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Angerstraße 32
04177 Leipzig-Lindenau
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Mail: info@xsdesign-network.com

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Angerstraße 32
D-04177 Leipzig-Lindenau
Telefon 0341 1291110
Fax 0341 4924422
nat.leipzig@nat.de
www.nat.eu

Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung Mairiedl
Angerstraße 32
04177 Leipzig-Lindenau
Telefon: 0341 12 91 0 - 20
Internet: www.mairiedl.com


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