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Häuserliste

Birkenstraße 8

04177 Leipzig-Lindenau

zur Geschichte dieses Grundstückes Kataster-Nr. 146B

1915
Haarnadelfabrik C. Gellermann

1918
Nährmittel-Fabrik Rudolf Ady/Genussmittelfabrik Rudolf Ady

Genussmittel-Fabrik Ady und Peitz, Birkenstraße 8, Leipzig-Lindenau

1920 (1925) (1930)
Rohproduktenhandlung von Kaufmann Samuel Markowitsch

1930, 1934, 1936, 1938, 1940, 1943, 1949
Vereinsabzeichenfabrik Wilhelm Helbing, gegründet 1892, Inhaber: Kaufmann Siegfried Hellinger (zugleich Grundstückseigentümer der Birkenstr. 8)
WILH. HELBING
LEIPZIG W 33
BIRKENSTR. 8
Erzeugnisse: z. B.
- Abzeichen, rund, reliefartig das Porträt Richard Wagners, darunter die Aufschrift "RICHARD WAGNER / NATIONAL DENKMAL / IN LEIPZIG / GRUNDSTEINLEGUNG / 6.3.1934". Ansicht
- Abzeichen Luther-Bibel 400 Jahre Deutsche Schriftsprache, 1934

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Leipziger Adreßbuch 1905, 1906, 1907, 1910, 1915, 1918, 1918, 1920, 1924, 1925, 1930, 1934, 1936, 1938, 1949
- Adreßbuch der Reichsmessestadt Leipzig mit Markkleeberg, Böhlitz-Ehrenberg, Engelsdorf, Mölkau 1940, 1943
- Der Leipziger Abzeichenhersteller Wilhelm Helbing (1. Teil): Die Abzeichen aus der Zeit 1892 bis 1913. In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin.(IMM). Nr. 94. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 1999
- Der Leipziger Abzeichenhersteller Wilhelm Helbing (Teil 2): Die Abzeichen aus der Zeit 1914 bis 1935. In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin. (IMM). Nr. 97. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 2000
- Der Leipziger Abzeichenhersteller Wilhelm Helbing (Teil 3): Abzeichen aus der Zeit um 1900 bis 1964. In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin. (IMM). Nr. 105. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 2002
- Die Vereinsabzeichenfabrik Wilhelm Helbing (Teil IV). In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin. (IMM). Nr. 108. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 2003
- Leipziger Vereinsabzeichenfabrik Wilhelm Helbing (Teil V). In: Nickel, Heinz (Hrsg.): Internationales Militaria-Magazin. (IMM). Nr. 110. Das aktuelle Magazin für Orden, Militaria und Zeitgeschichte. Zweibrücken, VDM Heinz Nickel Verlag, 2003
- Opitz, Rainer (Hrsg.)/ Brozatus, Klaus-Peter (Bearb.) (2015): Reformatio in Nummis. Annotierter Bestandskatalog der reformationsgeschichtlichen Münz- und Medailliensammlung der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Osnabrück, Nr. 1698

Jüdisches Leben in Lindenau, in der Birkenstraße 8
Mit ihren Töchtern Ester Ptaschek, Gusta Schagrün und Helene Markowitsch wohnte in der Birkenstraße 8 Frau Salomea Scheindel Markowitsch, geb. Friedmann (*16. März 1878 in Pabianice/Piotrkow, Russ.-Polen), die am 28./29.10.1938 (oder am 1.8.1938?) nach Bentschen (Zbaszyn), Polen abgeschoben wurde und dort (1939?) im Ghetto Litzmannstadt (Lodz) umgekommen ist. Helene Haupt (recte Igel), geb. Markowitsch (*7.7.1912 in Leipzig) wurde mit ihrem Sohn Manfred Haupt (recte Igel) am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben, wo sie 1942 umgekommen ist. Ihr Sohn Manfred ist verschollen. Gusta Schagrün, geb. Markowitsch (*15.4.1906 in Leipzig, Verkäuferin) wurde ebenfalls am 28.10.1938 nach Polen abgeschoben, wo sie 1942 in Lodz umkam. In der Birkenstraße 8 wohnte auch Dr. med. Simon Schilem Ptaschek (*24.4.1893 in Kowno, Litauen, Rußland - 1941 umgekommen), ein praktizierender Arzt, mit seiner Frau Ester Ptaschek, geb. Markowitsch (*13.8.1893 in Lodz, Russisch-Polen - 15.12.1943 im Ghetto Kauen). Beide waren litauische Staatsangehörige und zogen am 1.6.1934 nach Litauen. Auch Malke Markowitsch (Geschäftsinhaber) und Samuel Markowitsch (Kaufmann) mit Familie (s. o., 1925, 1930) lebten in der Birkenstraße 8. Es gibt einen Bericht seiner Tochter Martha Klapisch (geb. Markowitsch), sie lebte mit ihrem Mann in Reichenbach bei Plauen und hatte dort einen Textilladen. Da ihr Mann in der KPD war und gesucht wurde, kam sie mit ihrem Sohn Jascha 1933 in das Reichenbacher Gefängnis. Der 5jährige Sohn starb im Gefängnis, Martha Klapisch konnte später in die Tschechoslowakei, dann nach Frankreich fliehen und überlebte. Auch ihr Bruder überlebte in der Sowjetunion, arbeitete in Moskau als Geiger in einer Jazzkapelle. Ihre Schwester lebte in den USA, ihr Sohn wurde von den Nazis umgebracht (*DuW, S.206).
3 Einträge im Leipziger Adreß-Buch 1924:
- Erna Markowitsch, Händlerin, Lindenau, Birkenstraße 8, siehe Geschwister Markowitsch
- Geschwister Markowitsch, Weiß- und Wollwaren, Lindenau, Lützner Straße 49, Inhaberin: Erna Markowitsch
- Samuel Markowitsch, Kaufmann, Lindenau, Birkenstraße 8

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Leipziger Adreßbuch 1905, 1906, 1907, 1910, 1920, 1924, 1925, 1930, 1934, 1938, 1949
- Jüdisches Leben in Lindenau. Annäherung an eine jüdische Geschichte Lindenaus. www.lindenauerstadtteilverein.de/jüdisches-leben-in-lindenau

Bildinhalt: Abzeichen mit den Porträts von Gneisenau und Blücher aus der Vereinsabzeichenfabrik Wilh. Helbing Leipzig W 33, Quelle: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Objektdatenbank, z0062537, CC BY-NC-SA
Abzeichen mit den Porträts von Gneisenau und Blücher aus der Vereinsabzeichenfabrik Wilh. Helbing Leipzig W 33, Quelle: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Objektdatenbank, z0062537, CC BY-NC-SA
 


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